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Die Katzen von Ulthar: Und andere Erzählungen

Die Katzen von Ulthar: Und andere Erzählungen

Titel: Die Katzen von Ulthar: Und andere Erzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Phillips Lovecraft
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Priester über jene wunderbare Stadt im Sonnenuntergang, die er von der Terrasse mit der Balustrade aus geschaut hatte, in dem Glauben, er könne sie vielleicht auch ohne die Unterstützung der Götter finden; aber darüber wußte Atal nichts. Womöglich, meinte Atal, gehöre der Ort zu seiner speziellen Traumwelt und nicht zum allgemeinen Reich der Vision, das vielen bekannt sei; und ebensogut könnte er auf einem anderen Planeten liegen. In diesem Fall vermöchten ihn die Erdgötter nicht zu leiten, selbst wenn sie dies wollten. Doch letzteres schien nicht wahrscheinlich, denn das Aufhören der Träume zeige recht deutlich, daß es sich um etwas handele, was die Großen vor ihm zu verbergen wünschten.

    Und dann verfiel Carter auf eine Gemeinheit: Er nötigte seinen arglosen Gastgeber zu so vielen Schlucken vom Mondwein der Zoogs, daß der alte Mann davon unverantwortlich geschwätzig wurde. Seiner Zurückhaltung beraubt, plauderte der arme Atal nun ganz freimütig von verbotenen Dingen; er erzählte von einem großen Bildnis, das nach Berichten von Reisenden in den soliden Fels des Berges Ngranek auf der Insel Oriab im Süd-Meer eingemeißelt sein soll, und deutete an, es könnte sich um ein Ebenbild handeln, das die Erdgötter einst nach ihren eigenen Zügen modellierten, in jenen Tagen, da sie bei Mondschein auf diesem Berge tanzten. Und er lallte weiterhin, daß die Züge dieses Bildnisses sehr fremdartig seien, so daß man sie leicht erkennen könnte, und daß sie sichere Merkmale der authentischen Rasse der Götter wären. Der Nutzen, der sich aus all dem für seine Suche nach den Göttern ziehen ließ, wurde Carter augenblicklich klar. Es ist bekannt, daß sich die jüngeren von den Großen oft unter der Maske einer Verkleidung mit den Menschentöchtem vermählen, deshalb mußten alle Bauern, entlang der Grenzen zur kalten Öde, in der der Kadath steht, ihr Blut in sich tragen. Dies vorausgesetzt, galt es nun zur Auffindung besagter Wüste folgendermaßen vorzugehen: das Steingesicht auf dem Ngranek ansehen und sich die Züge einprägen; sodann diese Züge, nachdem man sie sich sorgfältig gemerkt hatte, bei lebenden Menschen zu suchen. Wo sie am ausgeprägtesten und häufigsten hervortraten, da mußten die Götter am nächsten wohnen; und welche Steinöde auch immer hinter den Dörfern dort lag, mußte diejenige sein, in der der Kadath sich erhob.
    In solchen Gegenden ließe sich viel über die Großen erfahren, und jene, die ihr Blut trugen, mochten kleine Erinnerungen bewahren, die einem Suchenden sehr nützlich wären. Sie ahnten vielleicht nichts von ihrer Herkunft, denn so sehr verabscheuen es die Götter, von den Menschen erkannt zu werden, daß sich niemand finden läßt, der ihre Gesichter wissentlich geschaut hat; und obwohl sich Carter dieser Tatsache bewußt war, trachtete er danach, den Kadath zu erklimmen. Doch sie würden wunderliche, hochfahrende Gedanken haben, die ihre Kameraden mißverstanden, und sie würden von fernen Stätten und Gärten singen, die sogar im Traumland ihresgleichen suchten, so daß das gewöhnliche Volk sie Narren heißen würde; und aus alledem ließen sich vielleicht alte Geheimnisse über den Kadath erfahren, oder Hinweise auf die wunderbare Stadt im Sonnenuntergang gewinnen, die die Götter verborgen hielten. Und überdies könnte man in bestimmten Fällen das inniggeliebte Kind eines Gottes als Geisel nehmen, oder gar einen jungen Gott selbst gefangen setzen, der verkleidet und mit einem hübschen Bauernmädchen zur Braut unter den Menschen wohnte.

    Atal jedoch wußte nicht, wie der Ngranek auf seiner Insel Oriab zu finden war, und er empfahl Carter, dem singenden Skai unter den Brücken hindurch zum Süd-Meer hinab zu folgen, wo noch kein Bürger Ulthars jemals gewesen ist, von woher aber die Händler mit Booten oder langen Maultierkarawanen und zweirädrigen Karren kommen. Es gibt dort eine große Stadt, Dylath-Leen, doch wegen der schwarzen, dreiruderigen Galeeren, die mit Rubinen einer nicht genau benannten Küste zu ihr segeln, genießt sie in Ulthar einen schlechten Ruf. Die Händler, die von diesen Galeeren kommen, um mit den Juwelieren Geschäfte zu schließen, sind menschlich, oder doch beinahe, die Ruderer hingegen bekommt man nie zu Gesicht; und in Ulthar hält man es nicht für heilsam, wenn Kaufleute mit schwarzen Schiffen Handel treiben, deren Herkunft unbekannt ist und deren Ruderer nicht vorgezeigt werden können.

    Nachdem er diese Information

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