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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Connecticut wurden sie von ihrem Onkel Nimrod begleitet. Er war selbst ein versierter Dschinnverso-Spieler und soeben mit seinem englischen Butler, Groanin, in New York eingetroffen. Groanin verreiste nicht gern und es dauerte nicht lange, ehe er seine Abneigung gegen amerikanische Züge im Allgemeinen und den Mangel an anständigen Frühstücksmöglichkeiten im Besonderen zum Ausdruck brachte.
    »Ein Bistrowagen«, maulte er. »Mehr hat dieser Zug nicht zu bieten. Wie soll ein anständiger Mann mit einer armseligen Bistrowagen-Suppe, Salat, Pizza, Sandwiches und irgendwelchen Snacks und Getränken auskommen? Was ist mit Frühstücksspeck, Würstchen, Pfannkuchen, Blutwurst, Eiern, Pilzen und Tomaten, Toast und Marmelade und einem ordentlichen Quantum heißem Tee mit Zucker? Ich wünschte wirklich, dieser Zug hätte einen anständigen Speisewagen.«
    »Sie haben im Hotel gefrühstückt, ehe wir heute Morgen losfuhren«, sagte Nimrod.
    »Das war im Hotel«, erwiderte Groanin. »Aber in Zügen werde ich immer schrecklich hungrig.«
    John, dem bei Groanins Frühstücksbeschreibung selbst das Wasser im Mund zusammenlief, fand, es könnte ganz amüsant sein, den Wunsch des Butlers zu erfüllen. Und so nahmen siewenig später in einem eleganten Speisewagen Platz, der selbst dem alten Orient-Express Ehre gemacht hätte.
    »Du musst damit aufhören«, sagte Nimrod zu seinem Neffen.
    »Es ist doch nur dieses eine Mal«, sagte John.
    »Trotzdem«, erklärte sein Onkel streng. »Du weißt, dass du damit Gefahr läufst, Aufmerksamkeit zu erregen. Ganz zu schweigen von den unvorhersehbaren Konsequenzen, die die Erfüllung eines Wunsches nach sich ziehen kann. Weißt du noch, was Mr   Rakshasas immer gesagt hat? Einen Wunsch frei zu haben, ist, als zünde man ein Feuer an. Man muss immer damit rechnen, dass der Rauch irgendjemanden zum Husten bringt.«
    »Ich persönlich«, sagte Mr   Groanin, »bin froh, dass der Junge meinen Wunsch erfüllt hat, Sir. Es gibt keine Reise, die durch ein gutes englisches Frühstück nicht dazugewinnt. Vor allen Dingen eines mit schöner weißer Tischdecke und anständigem Silberbesteck.«
    »Nun, dagegen lässt sich nichts einwenden«, sagte Nimrod und lächelte seinem Neffen nachsichtig zu.
    »Ich verstehe einfach nicht, warum wir überhaupt mit dem Zug verreisen müssen«, wandte John ein, »statt mit einem Wirbelsturm.«
    »Hast du vergessen, was deiner Mutter widerfahren ist?«, fragte Nimrod. »Im Übrigen habe ich mich unter den anderen Dschinn in meinem Bekanntenkreis umgehört und erfahren, dass Wirbelsturmreisen für alle problematisch geworden sind, gute wie schlechte Dschinn. Solange nicht irgendjemand herausfindet, was sich an der Sache ändern lässt, müssen wir wohloder übel wie die Irdischen reisen. Was Luftreisen angeht, ist das bedauerlich. Aber wenn man, wie in diesem Fall, einen wunderbaren Zug benutzen kann, habe ich eigentlich nichts dagegen einzuwenden.«
    »Unter ›wunderbar‹ verstehe ich etwas anderes«, meinte Groanin.
    »Muss ich dich wirklich daran erinnern, John«, fuhr Nimrod fort, ohne seinen Butler zu beachten, »welche Auswirkungen der verschwenderische Umgang mit Dschinnkraft auf deine Lebensenergie hat? Wie oft habe ich dir das schon erklärt? Jedes Mal, wenn wir unsere Dschinnkraft einsetzen, wird das Feuer, das in jedem von uns brennt, ein wenig schwächer. Du hast sicher nicht vergessen, was mit dem armen Dybbuk geschehen ist?«
    »Nein, hab ich nicht«, sagte John, aber inzwischen war Nimrod als guter Onkel wild entschlossen, es ihm trotzdem noch einmal vor Augen zu halten.
    »Er hat seine Kraft so leichtfertig verschwendet, dass sie restlos aufgebraucht wurde. Für immer, wie mich nicht wundern würde.«
    »Ich frage mich, wo er jetzt ist«, überlegte Philippa.
    »Er hat sich entschieden, unsere Welt hinter sich zu lassen«, sagte Nimrod leise. »Dybbuk hat sich an einen Ort begeben, an dem ihn unser Mitgefühl nicht mehr erreicht. Er hat die Kälte gewählt. Im wahrsten Sinne des Wortes, befürchte ich.«
    »Kann man das niemals rückgängig machen?«, fragte Philippa.
    »Ich fürchte, nein«, sagte Nimrod.
    »Wohin wird er gehen?«, fragte Philippa.
    »Wahrscheinlich nach Ägypten«, sagte Nimrod. »Dorthin würde ich gehen, wenn ich erkaltet wäre.«
    »Armer Dybbuk«, sagte John und bestellte sich ein warmes Frühstück.
     
    Edward Gaunt verließ sein Haus wie jeden Morgen genau um sieben Uhr dreißig und warf einen kurzen Blick nach rechts, wo

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