Die Knickerbocker Bande 44 - Die Höhle der Säbelzahntiger
durfte gegen die letzten Steine schlagen. Sie waren von Berti und seinen Leuten bereits so vorbereitet worden, daß sie sofort nach innen fielen.
Der Weg in eine Höhle, in der das Leben vor Tausenden von Jahren stehengeblieben zu sein schien, war frei.
Batteriebetriebene Handscheinwerfer wurden angeknipst und der riesige, meterhohe Raum erleuchtet.
Doch statt der urzeitlichen Tiere erblickten Axel und Poppi riesige Stapel von Kisten. Es handelte sich um ein Lager, das noch weiter in den Berg hineinreichte.
Einige der Männer öffneten eine Kiste, die mit Waffen gefüllt war. Sie befanden sich also in einem versteckten
Waffendepot!
Axel kam ein Verdacht: Die Frau versuchte, die Machtverhältnisse des Landes wieder zu ändern. Sie wollte eine Revolution starten und den Präsidenten stürzen. Die alten Zustände sollten wiederhergestellt, die schwarze Bevölkerung abermals unterdrückt werden.
„Mit den Millionen meiner lieben Freundin Gerti haben wir uns noch eine kleine atomare Waffe angeschafft, die wir hier aufstellen werden, nachdem alle Waffen an unsere Mitglieder und Helfer verteilt worden sind“, erklärte die Frau. „Und wenn unsere Forderungen nicht erfüllt werden, können wir das Land auslöschen!“
„Das ist doch verrückt! Das ist Wahnsinn!“ rief Frau von Felsböck aufgebracht.
„Das ist der Feuertag!“ verkündete die Frau stolz.
„Ich - Mirella Mantara - werde die neue Präsidentin von Olanga. Mein Vater, der Schwachkopf, hat nichts unternommen, als die Welt hier auf den Kopf gestellt wurde. Obwohl unsere Goldmine jetzt nur noch die Hälfte des Gewinns bringt. Aber ich werde das ändern. Ich werde es schaffen. Und wenn nicht, dann stirbt auch Frau Randall. Ich aber setze mich ab und beginne irgendwo auf der Welt ein neues Leben. Ein todsicherer Plan - für mich!“
In der Höhle wurde es still. Einige schwiegen ehrfürchtig, andere entsetzt.
„Die Eingeborenen haben diesen Platz ,Höhle des verlorenen Lebens’ genannt. Sehr passend, wenn ich mir den heutigen Inhalt ansehe!“ spottete Frau Mantara und brach in Gelächter aus.
Ihre Leute lachten höflich mit.
Im Augenblick schienen alle etwas unschlüssig zu sein und nur auf das Startzeichen zu warten, um die Waffen ins Freie zu transportieren.
Aber plötzlich hörte man Laute. Es war ein Scharren und Kratzen. Aus der Tiefe des Berges kam jemand. Schweres
Keuchen und Atmen schallte von den Wänden und hallte als Echo durch den riesigen Raum.
Die Schwarzen waren zuerst starr vor Schreck, warfen sich dann zu Boden und senkten die Stirn. Als die Schritte immer näherkamen, ergriffen sie die Flucht.
Frau Mantara sah Berti fragend an. „Was ist das? Ein Witz? War schon jemand vor mir herinnen?“
Berti schüttelte heftig den Kopf.
„Aber ... aber dann muß es noch einen Zugang geben.“
Auch den kannte niemand.
Ein röchelndes Atmen und ein tiefer Schrei waren deutlich zu vernehmen.
Entsetzt wichen die Anführer der Revolution zurück. Das war auch für sie zuviel. So schnell sie konnten, suchten alle das Weite. Die Angst vor dem absolut Unerklärlichen packte auch sie.
Poppi faßte Axel an der Hand und zog ihn weg.
„Warte!“ zischte Axel.
Poppi und Axel blieben allein zurück.
„Hör dir den Rhythmus an!“ raunte Axel Poppi zu.
Jetzt bemerkte sie es auch. Die Wesen aus der Urzeit röchelten ein Geheimzeichen der Knickerbocker-Bande. Es bestand aus zwei kurzen, drei langen und dann wieder einem kurzen Laut.
Axel antwortete sofort mit demselben Zeichen.
Hinter den Kisten traten tatsächlich Lilo und Dominik hervor. Beide völlig verdreckt, zerschunden und so erschöpft, daß sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnten. Sie waren nur spärlich bekleidet, weil sie ihre Hosen und T-Shirts zerfetzt und zu einem Seil verarbeitet hatten.
Dominik hob schwach die Hand und gab ein gekrächztes: „Tag!“ von sich.
Das Wiedersehen fiel freudig, aber ohne große Umarmungen aus. Lilo und Dominik tat alles viel zu weh.
Wie kamen sie nun aus der Höhle? Sie konnten und wollten die Waffen ja nicht benutzen.
Vorsichtig schlichen sie nach vor, um auszukundschaften, was dort geschah.
Draußen war es ruhig. Als Axel aus der Öffnung spähte, machte er eine höchst erfreuliche Entdeckung.
Frau Mantara und ihre Leute waren festgenommen worden. Mit Hubschraubern waren Soldaten gelandet, angeführt von den beiden schwarzen Männern, die die Knickerbocker-Bande bereits mehrere Male getroffen hatte. Um wen handelte es sich
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