Die Knickerbocker Bande 44 - Die Höhle der Säbelzahntiger
Randall ausgeliefert.
Während der ganzen Fahrt wurde kein Wort gesprochen. Schon tauchte das Wohnhaus der Forscherin zwischen den Bäumen auf. Sie kamen durch das automatische Tor, das sich hinter ihnen sofort wieder schloß, und Ruth Randall hielt an.
„Frau Felsböck ist doch auch noch da, oder?“ wagte sich Poppi zu erkundigen.
Die Forscherin nickte und lächelte.
Axel, Poppi und Dario stiegen mit ihr aus. Sie hatten ein seltsames Gefühl. Irgendetwas stimmte hier nicht.
Sie folgten Frau Randall ins Haus. Als sie durch die Tür traten, prallten sie erschrocken zurück.
Frau von Felsböck stand vor ihnen, doch sie trug Handschellen.
„Was . was hat das zu bedeuten?“ verlangte Dario eine Erklärung.
„Sie werden es noch früh genug erfahren“, vertröstete ihn Ruth Randall mit spöttischem Grinsen. „Dieser Idiot von Richard hätte mich beinahe um drei ausgezeichnete Geiseln gebracht. Sie werden dabei sein dürfen, wenn wir die Höhle öffnen. Noch heute nacht ist es soweit. Die großzügige Spende meiner lieben Freundin Gerti hat nicht nur dies ermöglicht, sondern auch noch ein paar zusätzliche Anschaffungen. Ich habe das bereits letzte Woche erledigt und zu meiner großen Freude gehört, daß sie heute endlich die Schecks unterschrieben hat. Allerdings wird sie staunen, was sie erstanden hat.“ Mit einem Seitenblick auf die Gefangenen fügte sie hinzu: „Mit euch als Geiseln werden wir vor unerwünschten Störungen jedenfalls geschützt sein.“
Die Juniordetektive verstanden kein Wort.
Als Frau von Felsböck etwas sagen wollte, fuhr sie Frau Randall an: „Du hältst die Klappe. Wir wollen deinen lieben Gästen doch die Überraschung nicht verderben. Denke immer daran, daß es ganz allein deine Schuld ist, daß es so kommen mußte. Wieso besuchst du mich auch, wenn ich es nicht wünsche.“
Wesen aus der Urzeit
Es folgten schreckliche Stunden, in denen die Gefangenen nichts miteinander reden durften. Sie wurden von Andreas bewacht, der nun eine Waffe hatte und die Knickerbocker spüren ließ, wie mächtig er damit war. Wenn jemand zu ihm hinsah, verzog er den Mund zu einem schmierigen Grinsen.
Gerti von Felsböck richtete sich nicht nur jung her, sie hatte sich auch viel Jugendliches bewahrt. Zum Beispiel beherrschte sie noch immer die Fingersprache.
Auf diese Weise war es ihr möglich, sich mit den Knickerbockern zu verständigen.
Poppi erfuhr, daß Ruth Randall gar nicht die echte Ruth Randall war. Diese war in einem anderen Zimmer eingesperrt. Die Frau gab sich nur als Ruth aus, damit sie von aller Welt für die berühmte Tierexpertin gehalten wurde.
Gerti von Felsböcks Besuch fand zum schlechtesten Zeitpunkt statt. Sie kannte nämlich die Forscherin und durchschaute den Schwindel sofort. Außer ihr hatte aber kaum jemand die echte Ruth je zu Gesicht bekommen, und deshalb mußte Frau von Felsböck schnellstens aus dem Verkehr gezogen werden. Sie wurde gezwungen, den Knickerbockern vorzutäuschen, bei ihrer „Freundin“ zu bleiben.
Eines aber verstanden die Knickerbocker nicht: Wozu das Theater?
In den frühen Morgenstunden, als die Sonne wie ein rotglühender Ball am Horizont aufstieg, wurden die Gefangenen in Jeeps verladen und zur Höhle der Säbelzahntiger gefahren.
Mit unermüdlichem Einsatz hatten die Männer seit dem
Vortag den verschütteten Zugang freigelegt. Müde saßen sie nun vor der Höhle und erwarteten die Ankunft der Frau, deren richtigen Namen die Knickerbocker noch immer nicht wußten.
Berti steckte, genau wie alle anderen, mit ihr unter einer Decke. Stolz schüttelte er ihr die Hand und meldete, daß zum Durchstoß fast nichts mehr fehlte. Allerdings wollte man diese wichtige Aktion ihr überlassen.
„Hat sich der Feind irgendwo blicken lassen?“ erkundigte sich die Frau.
„Er versuchte gestern, uns mit den Sprengungen zu behindern, ist aber gescheitert“, meldete Berti. „Unseren Messungen nach ist durch die Explosionen kein Schaden entstanden. Der Feind dachte wohl auch eher, hier höchstens eine kleine, verbotene Versammlung zu stören.“
Die falsche Ruth Randall und er lachten künstlich.
Danach ging es in die Höhle. Die Knickerbocker und die anderen Geiseln wurden von Andreas nachgestoßen.
Sie marschierten durch den Gang, den sie bereits von ihrem ersten Besuch kannten, und gelangten schließlich zu der Stelle, wo die herabgestürzten Trümmer den Weg versperrt hatten.
Die Frau bekam eine Spitzhacke in die Hand gedrückt und
Weitere Kostenlose Bücher