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Die Landkarte der Liebe

Die Landkarte der Liebe

Titel: Die Landkarte der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clarke
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wieder blau nach Haus gekommen ist. Und ich war es auch, der Johnny an dem Tag gesagt hat, dass er nicht ins Wasser gehen soll, damals, als wir wegen dir an der Gold Coast waren.«
    Â»Ich hab gedacht, er packt das. Er wollte es doch unbedingt.«
    Â»Er wollte dich beeindrucken. Das war ’ne Nummer zu groß. Er war noch nicht so weit.« Jez’ Hände ballten sich zu Fäusten. »Und du hast gesagt, du schaust da draußen nach ihm, dabei hast du nur auf dein eigenes Brett geachtet.«
    Â»Woher sollte ich denn wissen, dass er was geraucht hatte! Du wolltest ihm ein Vorbild sein, und das hat er gelernt? Mit welchem Scheiß hattest du das Gras verschnitten, Jez? Wenn er nicht völlig breit gewesen wäre, hätte er’s vielleicht geschafft.«
    Jez stürzte sich auf Noah und schlug ihn mit der Faust mitten ins Gesicht. Es krachte, Noah stolperte nach hinten und presste eine Hand an seinen Kiefer.
    Â»Es war nicht das Gras!«, schrie Jez. »Das hatte nichts mit mir zu tun! Mit dir, Noah, nur mit dir!« Er stürmte wieder mit gesenktem Kopf los.
    Noah stöhnte, als ihn eine Schulter an der Brust traf, dann gab es ein dumpfes Geräusch. Zwei Körper schlugen auf dem Sand auf, ein T-Shirt riss, Fäuste klatschten.
    Nach und nach löste sich die Gruppe um das Lagerfeuer auf und bildete einen Halbkreis um die beiden. Noah und Jez schlugen mit Händen und Fäusten aufeinander ein, die Körper rollten über den Sand, die Beine in den Boden gestemmt, zwei Krieger, gefangen in ihrem entsetzlichen Tanz.
    Jez packte Noah am Kragen und holte wieder aus. Doch Noah fing den Schlag ab und bog Jez’ Arm zurück. Trotz seiner Verletzung war er der Stärkere, und es gelang ihm, Jez mit einer Hand zu Boden zu drücken.
    Jez bäumte sich unter Noah wie ein tollwütiges Tier auf, die Zähne gebleckt. Dann gelang es ihm, eine Hand zu befreien. Er schlug Noah auf den Rücken, genau auf seine Wunde.
    Noah stieß einen gequälten Schrei aus und bog sich weit nach hinten. Jez nutzte die Gelegenheit und stand taumelnd auf. Er klopfte sich den Sand ab, dann beugte er sich über Noah, der auf den Knien lag, und zischte in sein Ohr: »Er ist deinetwegen ertrunken!«
    Unvermittelt sprang Noah auf, warf Jez zu Boden, Sand spritzte hoch, und dann schlug er ihm mit der Faust ins Gesicht. Es gab ein widerliches Knirschen. Jez’ Schrei ging unter, als die Leute kollektiv nach Luft schnappten. Da traf Noahs Faust zum zweiten Mal.
    Jez rollte auf die Seite, ein Rinnsal Blut lief ihm aus dem Mund. Wieder holte Noah aus.
    Â»Das reicht!«, rief irgendjemand.
    Es roch nach Schweiß, Zigaretten und nach Blut. Noah schlug unerbittlich weiter zu. Mia sah, dass er sich nicht mehr kontrollieren konnte. Sie stürzte vor, packte seinen erhobenen Arm und hielt ihn fest.
    Sie sah das Weiß in seinen Augen, grell von seiner dunklen Wut. Er stieß sie zurück, und sie fiel zu Boden.
    Sie lag atemlos im Sand. Noah erstarrte. Nach einer Weile drehte er sich langsam zu den Leuten um, die ihn beobachteten, senkte den Blick und floh den Strand hinauf.
    Mia kroch zu Jez. »Alles okay?« Dabei schob sie eine Hand in seine Tasche und zog ihren Ausweis hervor.
    Sie wartete seine Antwort nicht ab. Die anderen eilten herbei, um nach ihm zu sehen. Mia stand auf, schüttelte den Sand ab und ging in die dunkle Nacht.

Kapitel 31
Katie
Bali, August
    Das Taxi ruckelte über die holprige Straße, kleine Steine spritzten ins Gebüsch. Der Fahrer schaltete in einen niedrigen Gang, der Motor heulte auf. Katie hielt sich am Türgriff fest. Jeder Ruck vibrierte auch in ihr.
    Als ein großer Stein von unten gegen die Karosserie schlug, fluchte der Fahrer und gab auf. »Weiter fahr ich nicht.«
    Katie bezahlte und stieg aus. Die Nacht war warm, ein erdiger Geschmack lag in der Luft.
    Â»Soll ich warten?«
    Â»Nein, danke.«
    Der Fahrer zuckte mit den Schultern und fuhr im Rückwärtsgang zurück, die Scheinwerfer blinkten auf wie Warnsignale.
    Katie zog die Karte hervor und richtete die Taschenlampe darauf. Es war kein langer Aufstieg, doch die Dunkelheit würde ihn erschweren. Über ihr drohte die Klippe, das Herz schlug ihr bis zum Hals, doch sie würde sich nicht der Angst ergeben. Sie ging los und tröstete sich damit, dass es eine sternenklare Nacht war und der Mond sehr hell schien.
    Nach einer Weile verengte sich der Weg und wurde zu dem

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