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John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

Titel: John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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    Der von ihnen verursachte Wind zerrte an unserer Kleidung wie Geister, die nach langem Aufenthalt im Gefängnis endlich wieder einen Sturm entfachen konnten. Und auf einer Insel der Geister waren wir gelandet. Zumindest wurde sie im Volksmund so genannt. Für Suko und mich lag Japan mit seinen zahlreichen Inseln am Ende der Welt, aber auch dort existierten die Mächte der Finsternis!
    Wir schrieben Juli, aber es war ziemlich kalt auf dem Eiland, das zum Norden Japans gehörte. Aus der Luft hatten wir uns die Insel anschauen können. Sie war seltsam geformt: eine Zunge im Süden mit einer dicken Blase im Norden. Die Insel war grün, schwach bewaldet, mit vielen Hügeln und ein paar herausragenden Bergen.
    Auch Suko hatte den Hubschrauber verlassen. Ebenso wie ich lief er geduckt aus dem Gefahrenkreis der Rotorblätter. Der Pilot blieb in seiner Maschine. Er stellte den Motor ab. Ein zweiter Hubschrauber mit einem Dutzend Polizisten an Bord war ebenfalls nicht weit von uns entfernt gelandet.
    Die Kufen hatten sich tief in den weichen Boden gestemmt.
    Der Mann, der uns begleitete, hieß Tokito Gazzanawa, war aber nur unter seinem Kampfnamen Gazza bekannt, und so sollten wir ihn auch nennen, was wesentlich bequemer war.
    Gazza war für einen Japaner ziemlich groß. Dabei kräftig gebaut. Er betrieb Kampfsport, sein Bruder leitete früher eine eigene Schule, aber er war später zur Polizei gegangen und stand dort einer Sondereinheit vor, mit großem Erfolg, wie man uns versichert hatte. Das dunkle Haar war bei ihm zu einer Bürste gestutzt. Sein Gesicht wirkte ziemlich kantig und ein wenig hart.
    Nachdem der Lärm um uns herum verstummt war, zeigte Gazza ein knappes Lächeln und bat uns, auf ihn zu warten, weil er noch kurz mit seinen Leuten sprechen wollte. Die Polizisten hatten den zweiten Hubschrauber bereits verlassen und hatten neben ihm Aufstellung genommen.
    »Gehen Sie nur«, sagte ich, »wir haben Zeit.«
    »Danke.«
    Suko und ich schauten uns an. Mein Freund nickte mir zu. »Da wären wir also auf der Insel der Geister.«
    Ich nahm es locker. »Siehst du welche?«
    »Bestimmt nicht, aber ist Shimada ein Geist?«
    Ich hob nur die Schultern. Shimada dachte ich. Gütiger Himmel, wie lange hatten wir von dem Samurai des Teufels nichts mehr gehört. Das lag schon eine Ewigkeit zurück. Er hatte sich zurückgezogen, in irgendwelche Gefilde eingeschlossen, war abgetaucht in Götterwelten und fremde Dimensionen und hatte dort so lange gelauert, bis sich ein Zeitpunkt für eine Rückkehr ergab.
    Der war gekommen – und wie!
    Was da genau abgelaufen war, wußten wir noch nicht. Aber in höheren Regierungskreisen hatte man sich wieder an uns erinnert und an die gute Zusammenarbeit, und so waren wir alarmiert worden, um einem bestimmten Phänomen auf den Grund zu gehen, und etwas Schreckliches zu klären.
    Es hing mit Shimada zusammen. Und wenn so etwas eintrat, wenn der Dämon mit den kalten, blauen Augen am Werk war, hatte es bisher immer Tote gegeben. So konnten wir uns auf etwas Schlimmes gefaßt machen, was die Insel der Geister anging.
    Wir wußten nicht, ob wir den Begriff so direkt verwenden sollten. Viele Asiaten versahen bestimmte Gebiete mit geheimnisvollen Umschreibungen, dazu zählten auch Inseln, und vor Jahren war auf einer derartigen Insel Tokata erschienen, ebenfalls ein fürchterliches Geschöpf, gegen das wir lange hatten kämpfen müssen. Aber eine Abfall- oder Müllinsel, auf der Tokata einstens gehaust hatte, war dieses Eiland wohl nicht. Wir hatten zumindest aus der Luft nichts davon entdecken können, aber vor Überraschungen ist man ja nie sicher.
    Der Himmel lag hoch über uns. Er war von einem seidigen Blau, an dem sich kompakte, weiße Wolken abzeichneten, die der Wind vor sich hertrieb wie der Hund die Schafe. Der Wind wehte frisch und schmeckte auch salzig. Das Wasser klatschte an der Nordseite der Insel gegen einige Klippenwände, während sich die Wellen an den anderen Seiten auf flachen Stränden verliefen.
    Wir hatten beim Überfliegen auch unser Ziel gesehen. Ein altes Kloster in der leicht bergigen Landschaft. Gazza wollte uns dorthin führen und unsere Meinung hören.
    Er kehrte zu uns zurück. Lange, federnde Schritte ließen darauf schließen, daß er sich in Topform befand. Er trug grüne Kampfkleidung aus Drillichstoff, war mit einer kurzläufigen Maschinenpistole bewaffnet und mit einem Revolver.
    Wir kamen uns in unserer zivilen Kleidung ziemlich deplaziert vor, aber daran

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