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Die Lebensprinzipien

Die Lebensprinzipien

Titel: Die Lebensprinzipien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke , Margit Dahlke
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abwesend die Seele der Betroffenen ist. Im Vorfeld kann der häufig vorausgehende Initialschrei die Angst vor dem auf sie zukommenden Übermächtigen deutlich machen. In der Ohnmacht, völlig ohne eigene Macht, mit reduziertem Blutdruck und fast stillstehender Atmung sowie starren, weiten Pupillen steht der Körper offensichtlich unter fremdem Einfluss und ist in fremder Macht. Beziehungsweise ist der eigentliche Besitzer wie abwesend und außer Stande, aus den eigenen Augen herauszuschauen. Die durch den Organismus laufenden Krampfwellen deuten auf Widerstand und Kampf. Der Schaum vor dem Mund spricht im übertragenen Sinn Bände wie auch der Zungenbiss. Lieber beißt sich hier jemand die Zunge ab, als auszusprechen, worum es gerade geht. Urin- und Stuhlabgang zeigen überwältigendes Loslassen und Sich-Ergeben gegenüber einer größeren und stärkeren Macht. Kein Wunder, dass unsere Vorfahren und archaische Menschen Gott im Spiel wähnten. Von außen betrachtet, liegen Betroffene wie in den letzten Zuckungen, um dann in den sogenannten terminalen Schlaf zu fallen, aus dem
sie in der Regel mit Kopfschmerzen, Gedächtnisproblemen und einem müden, zerschlagenen Gefühl wieder erwachen und von nichts wissen.
    Im Makrokosmos entspricht diesem Geschehen das Erdbeben mit seinen Schockwellen, die im Wasser als Tsunami nur deutlicher werden und länger nachwirken. Zwischen den Erdplatten aufgebaute Spannungen entladen sich dabei ruckartig und fast ohne Vorankündigung. Jedenfalls bemerken diese »Aura« nur Tiere, die sich oft rechtzeitig in Sicherheit bringen. Genial und uranisch ist folglich die Maßnahme, Blindenhunde zu Epileptikerhunden weiterzubilden, die Frauchen oder Herrchen schon kurz vor dem Anfall warnen, so dass diese sich in Sicherheit bringen und behandeln können. In den USA soll das schon so weit geglückt sein, dass solche Hunde Epileptikern wieder ermöglichen, Auto zu fahren, weil sie die Menschen rechtzeitig vor einem Anfall warnen. Betroffene können das Auto noch parken, ihre die Krampfschwelle hebende Akutmedizin nehmen und den Sitz zurücklehnen, so dass sie den Anfall gut vorbereitet und relativ unbeschadet überstehen und danach sogar weiterfahren können. Solche Epileptikerhunde sind eine (arche-)typisch uranische Antwort auf ein uranisches Krankheitsgeschehen.
    Die Aura, dieser besondere Zustand vor dem Anfall, könnte also lehren, vermehrt auf Zeichen von innen und außen zu achten und lieber freiwillig als gezwungenermaßen auf Signale aus dem eigenen Körperland zu hören, zu horchen und ihnen rechtzeitig zu gehorchen. Besonders sensible Menschen spürten die Aura kommen und genossen sie sogar wie Dostojewski, und Mohammed hat in solchen Momenten die Suren des Koran empfangen. Der Schaum vor dem Mund regt an, lieber immer wieder vor Wut oder Liebe zu schäumen, statt mit gebremstem Schaum zu leben. Die eigene Aggression ließe sich kultivieren und in sinnvolle Bahnen lenken, statt sie sich zu verbeißen und auf die Zunge zu beißen und sich in Selbstzerfleischung zu ergehen. Die massive Aufforderung zum Loslassen könnte dazu veranlassen, sich in großen Orgasmen oder
in der Meditation freiwillig vollständig gehenzulassen, sich also genussvoll hinzugeben und in einer anderen Wirklichkeit (an-)zukommen, statt sich ständig zusammenzureißen – eine Tendenz, die zum Beispiel im pedantischen, kleinkarierten Schriftbild vieler Epileptiker deutlich wird. Die erzwungene Hemmungslosigkeit im Anfallsgeschehen kann sich auch therapeutisch in entsprechenden Sitzungen mit dem verbundenen Atem entladen und so die Anfallsfrequenz spürbar reduzieren.
    Spätschäden durch den Untergang von Nervenzellen nach vielen großen Anfällen entsprechen denen nach Elektroschocks oder schweren Alkoholräuschen. Der Elektroschock ist eine Methode, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, und sollte unter aufgeklärten Medizinern endgültig der Vergangenheit angehören.
    Das Krankheitsbild fordert dazu auf, Spannungen zu entladen und sich an den großen eigenen Strom anzuschließen. Es zielt sogar darauf, sich anderen Welten und Dimensionen zu öffnen und vielleicht sogar mediale Offenheit zu entwickeln. Das Grand Mal wäre in »Grand Orgasme« zu wandeln, so dass der Fokus vom Kopf in den Unterleib rutscht, was sich auch bei Migräneanfällen gut bewährt. Empfehlenswert ist, ehrlich zu prüfen, wo Angst und Starre jene Energie staut, die hilft, zu neuen Ufern aufzubrechen und neue Lebensbereiche auszuprobieren.

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