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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Prewitt.
    »Sprechen Sie nicht in Rätseln. Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?«
    »Erinnern Sie sich an Amos Prewitt?«
    Brad Malone ging ein Licht auf. »Verdammt!«, knirschte er. »Carter Prewitt.« Seine Stimme hob sich. »Schafft mir diesen Bastard vom Hals!«
    Es war der Auftakt zu einer tödlichen Tragödie.
    Die drei Leibwächter rissen ihre Schießeisen heraus und begannen zu feuern. Carter Prewitt hatte sich bäuchlings in den Staub geworfen. Er schoss in rasender Folge. Die drei Revolverschwinger Malones wurden regelrecht von den Beinen gerissen.
    Brad Malone war wie gelähmt und zu keiner Reaktion fähig. Leises Stöhnen erklang. Die Schüsse waren verhallt.
    »Jetzt bist du dran, Malone!«, rief Carter Prewitt. Er hatte sich aufgerichtet und nur noch sein linkes Knie war am Boden. Sein Gewehr begann wieder zu knallen. Malone bäumte sich auf, machte das Kreuz hohl, sein Mund öffnete sich zu einem Schrei, der aber in seiner Kehle stecken blieb, dann kippte er über seine Absätze nach hinten und schlug lang hin.
    Seit der erste Schuss gefallen war, waren keine zehn Sekunden vergangen. Jetzt flog die Tür des Cristal Palace auf und Männer drängten ins Freie. Stimmengewirr erhob sich. Schritte dröhnten auf den Vorbaubohlen und auf dem Gehsteig.
    Carter Prewitt zog sich in die Finsternis der Passage zurück. Er verspürte einen grenzenlosen Triumph.
     
    *
     
    John Warner ging neben Brad Malone auf das linke Knie nieder. Malones Augen waren geschlossen. Seine Brust hob und senkte sich unter keuchenden, rasselnden Atemzügen. Auf seinem weißen Hemd hatte sich ein dunkler, feuchter Fleck gebildet.
    Warner rüttelte den Verwundeten leicht an der Schulter. »Boss!«, rief er halblaut und eindringlich. »Können Sie mich hören? Ich bin's – Warner.«
    Malones Lider zuckten, plötzlich öffnete er die Augen. »Carter Prewitt ist zurückgekehrt«, flüsterte er abgehackt. Das Sprechen fiel ihm schwer. Kaum, dass Warner ihn verstehen konnte. Malones Mundwinkel zuckten unkontrolliert. »Du – du musst ihn erledigen, Warner.«
    Brad Malones Kopf rollte auf die Seite. Seine Augen brachen. Mit einem verlöschenden Ton auf den Lippen starb er.
    Sekundenlang starrte John Warner auf seinen Boss hinunter. »Carter Prewitt«, presste er dann zwischen den Zähnen hervor. »Du hast bei mir auch noch eine Rechnung offen.« Mit einem Ruck drückte er sich hoch. Mit langen Schritten marschierte er davon. Er bog in die Gasse ein, in der sich Jacob Prewitts Schreinerwerkstatt befand, erreichte Prewitts Wohnhaus und schlug mit der Faust gegen die Haustür.
    Kurze Zeit verstrich, dann hörte Warner Geräusche, und dann wurde die Haustür einen Spalt breit geöffnet. Ein Lichtstreifen fiel auf den Boden. »Bist du es, Carter?«
    John Warner warf sich gegen die Tür. Sie flog nach innen auf, prallte gegen Jacob Prewitt und dieser taumelte mit einem erschreckten Aufschrei zurück. Die Laterne in seiner Hand schaukelte. Warner glitt in den Flur und drückte die Tür hinter sich zu. Seine Hände verkrallten sich in Jacob Prewitts Nachthemd, mit einem Ruck zog Warner den Onkel Carter Prewitts zu sich heran, sein Atem schlug dem älteren Mann ins Gesicht. »Wo finde ich Carter Prewitt?«
    »Ich – ich weiß es nicht«, ächzte Jacob Prewitt.
    »Was ist los?« Jane Prewitt erschien in der Tür, die in den Schlafraum des Ehepaares führte. Sie erkannte Warner und erschrak. »Was wollen Sie von uns?«
    »Carter Prewitt hat Malone ermordet. Wo finde ich ihn?«
    »Ich weiß es wirklich nicht«, erklärte Jacob Prewitt mit belegter Stimme. »Carter war bei uns. Aber …«
    Blitzschnell hatte Warner den Revolver gezogen. Brutal schlug er den Lauf gegen Jacob Prewitts Halsansatz auf der linken Schulter. Carter Prewitts Onkel brach auf die Knie nieder. Seine Frau schrie entsetzt auf. Warner drückte die Mündung des Revolvers gegen Jacob Prewitts Stirn und spannte den Hahn. »Du wirst mir jetzt sagen, wo ich Carter Prewitt finde. Wenn du nicht innerhalb der nächsten fünf Sekunden den Mund aufmachst, blase ich dir mit einer Kugel das Hirn aus dem Schädel. Die Zeit läuft.«
    Sein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, dass er entschlossen war, abzudrücken, wenn die fünf Sekunden verstrichen sein würden.
    »Hören Sie auf!«, keuchte Jane Prewitt voller Panik, die sie kaum noch kontrollieren konnte. »Carter ist unter dem Namen Elliott McGuire im Hotel abgestiegen.«
    »Was tust du, Jane?«, rief Jacob Prewitt

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