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Die Leichenstadt

Die Leichenstadt

Titel: Die Leichenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritten heran, während er von der Riesenspinne verfolgt wurde. Dann stieß er sich ab und sprang über den Rand der seltsamen Gruft.
    Ich ebenfalls.
    Noch einmal versuchte Kalifato es. Er hatte sämtliche Drüsen in seinem Körper geöffnet, die magischen Kräfte schössen hervor, doch als sie den Brunnen erreichten, da waren Kara, Suko und ich bereits verschwunden. Der Tunnel nahm uns auf.
    Zum erstenmal hörte auch ich das Brausen, war den Kräften der Magie hilflos ausgeliefert, und hielt Jennifer Moore so hart umklammert, als wollte ich sie nie mehr loslassen.
    Zeit wurde bedeutungslos.
    Ebenfalls die Gedanken und Gefühle. Sie waren erst wieder existent, als der Tunnel uns ausspie und wir Myxins Stimme hörten.
    »Herzlich willkommen!«
    ***
    Ziemlich wacklig auf den Knien standen wir da. Das Mädchen rutschte von meiner Schulter und wäre gefallen, wenn die Schwester es nicht aufgefangen hätte.
    »Jennifer!« rief sie. »Jennifer, meine Kleine. Himmel, was ist nur mit dir geschehen!«
    Das Kind blickte die Frau mit starrem Blick an. Dann sprach es. Aber nicht mit ihrer Stimme, sondern mit dem Organ des Kalifato.
    »Noch lebe ich. Und ich werde mich furchtbar rächen. Das verspreche ich!«
    Schwester Bonifatia zuckte zurück. Ihre Augen weiteten sich entsetzt, dann bekam sie von Jennifer einen Stoß, und bevor wir eingreifen konnten, war das Mädchen bereits auf den noch immer offenen Tunneleingang zugehetzt und verschwunden. Ich machte einen schnellen Schritt nach vorn.
    Suko jedoch winkte ab. »Laß sie! Auf dieser Welt hat sie nichts zu suchen.«
    Kaum hatte er die Worte gesprochen, als sich die Tunnelöffnung wieder schloß. Wir schauten auf eine völlig normale Wand. Der Zugang zur Leichenstadt existierte nicht mehr.
    Und dann erzählten wir. Die Schwester blieb bei uns, nachdem sie uns das Versprechen gegeben hatte, nichts von dem, was besprochen wurde, nach draußen dringen zu lassen.
    Ich aber dachte an die Besatzung des U-Boots. Da würden Frauen um ihre Männer weinen, Mütter um ihre Söhne. Zurückholen konnte ich sie nicht mehr. Leider nicht.
    ***
    Über das Problem sprachen wir auch später mit Sir James und einem hohen Marine-Admiral. Wir mußten uns eine Erklärung ausdenken und einigten uns darauf, daß das Boot auf einer Inspektionsfahrt gesunken war. Mehr konnten wir nicht tun.
    Wir aber hatten erfahren, wie stark und gefährlich die Magie der Leichenstadt sein konnte. Das Wissen lastete wie ein unsichtbares Schwert über uns.
    Es würde sich auch so leicht nicht vertreiben lassen. Kalifato hatte uns etwas versprochen. Und dieses Rache-Versprechen würde er auch halten. Dessen war ich mir sicher…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 005 »Alptraum in Atlantis«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 222 »Schlucht der stummen Götter«
    [3] Siehe John Sinclair Nr. 211 »Das Geistergrab«
    [4] Siehe John Sinclair Nr. 243 »Die Schädelkette«

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