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TTB 103: Die Zeit und die Sterne

TTB 103: Die Zeit und die Sterne

Titel: TTB 103: Die Zeit und die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Die Zentrale der Esper
     
    Die ganze Messe war betrunken, und die jüngeren Offiziere am unteren Ende der langen Tafel waren nur wenig geräuschvoller als die Dienstälteren in der Nähe des Colonels. Teppiche und Vorhänge vermochten kaum den wirren Lärm aus Rufen, trampelnden Stiefeln, dröhnenden Faustschlägen auf Eichenholz und Gläsergeklirr zu dämpfen, der zwischen den massiven Steinwänden widerhallte. Im rauchverhangenen Dämmerlicht unter der Saaldecke bewegten sich die Regimentsfahnen in der Zugluft, als wollten sie ihren Teil zum allgemeinen Chaos beitragen. Darunter tanzte der Lichtschein der Wandleuchter und des prasselnden Kaminfeuers über Trophäen und Waffen.
    Der Herbst kommt früh ins Bergland, und es stürmte draußen. Wind umheulte die Wachttürme, und auf den Höfen trommelte der Regen, ein leiser und gleichmäßiger Unterton, der Gebäude und Korridore erfüllte und unwillkürlich an die alte Geschichte denken ließ, nach der die Toten der Einheit jedes Jahr in der Nacht des neunzehnten September aus ihren Gräbern stiegen und an den Festlichkeiten teilzunehmen versuchten. Doch ließ sich dadurch niemand beunruhigen, weder hier noch in den Mannschaftsunterkünften. Die dritte Division, die Division der Berglöwen, genoß den Ruf, die wildeste und ungezügeltste Einheit in der Armee der Pazifischen Staaten von Amerika zu sein, und die Rolling Stones von Fort Nakamura galten unter ihren Regimentern als das wildeste.
    »Los, Charlie! Fang schon an. Du hast die beste Stimme in der ganzen verdammten Sierra«, rief Colonel Mackenzie. Er öffnete den Kragen seiner schwarzen Litewka und warf sich in den Stuhl zurück, die Beine von sich gestreckt, die Pfeife in der einen und das Whiskyglas in der anderen Hand. Ein untersetzter Mann mit blauen, von zahllosen Fältchen umgebenen Augen in einem narbigen Gesicht. Sein spärliches kurzgeschnittenes Haar begann zu ergrauen, aber sein Schnurrbart war noch immer von einem geradezu herausfordernden Rot.
    Captain Hülse stand auf und schmetterte die erste Strophe eines Soldatenlieds in den von Lärm und Rauch erfüllten Raum. Die anderen stimmten brüllend und grölend in den zweideutigen Refrain ein.
    »Bitte um Entschuldigung, Sir.«
    Mackenzie drehte sich schwerfällig zur Seite und blickte in Sergeant Irwins Gesicht. Der Ausdruck des Mannes ernüchterte ihn. »Ja?«
    »Ein Telegramm, Sir. Major Speyer bittet Sie, sofort zu ihm zu kommen.«
    Speyer, der nichts vom Alkohol hielt, hatte sich an diesem Abend freiwillig zum Dienst gemeldet. Mackenzie dachte an die letzten Nachrichten aus San Francisco und fröstelte. Der Refrain dröhnte durch die Messe; niemand merkte es, als der Colonel aufstand und seine Pfeife ausklopfte.
    Er ignorierte den dumpfen Druck in seinem Schädel, schritt aufrecht zur Tür und nahm automatisch sein Koppel mit der Pistolentasche vom Garderobenhaken. Das Gegröle aus der Messe verfolgte ihn durch den langen Korridor.
    Vereinzelte Wandleuchter erhellten den Korridor nur notdürftig. Porträts früherer Kommandanten beobachteten den Colonel und den Sergeanten aus Augen, die im Halbdunkel versteckt lagen. Die Schritte hallten laut über den Steinboden.
    Mackenzie ging zwischen zwei Feldgeschützen hindurch, die den Treppenaufgang flankierten. Es waren Beutestücke aus dem Krieg gegen Wyoming, Erinnerungen an eine Zeit, die über eine Generation zurücklag. Der Colonel stieg schnaufend die Treppe hinauf. Die Entfernungen in diesem Fort waren größer als es seinen nicht mehr jungen Beinen gefiel. Aber es war ein altes Fort, und jedes Jahrzehnt hatte ihm etwas hinzugefügt. Seine granitenen Kasematten und schweren Mauern waren ein Schlüssel zur Nation, sie sperrten und bewachten eine lange Strecke der gebirgigen Ostgrenze. Mehr als eine Armee hatte sich an ihnen die Zähne ausgebissen, bevor Nevada unterworfen war, und viele junge Männer waren von diesem Fort ausgezogen, um unter feindlichen Kugeln zu sterben.
    Aber wir sind nie von Westen her angegriffen worden, dachte Mackenzie ahnungsvoll. Mein Gott, das kannst du uns doch ersparen, nicht wahr?
    In der Befehlszentrale war es um diese Stunde still. Der Raum, wo Sergeant Irwin seinen Schreibtisch hatte, lag verlassen; um so deutlicher hörte man draußen den Wind um die Ecken heulen. Regen peitschte gegen die schwarzen Fensterscheiben und rann in Strömen daran herunter. Mackenzie öffnete die Tür zum nächsten Raum und hörte Irwin neben sich mit unsicherer Stimme sagen: »Hier

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