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Die letzte Schöpfung

Die letzte Schöpfung

Titel: Die letzte Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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können.«
    Adam drehte sich herum. »Was hat sie denn?«
    Paul lächelte ihn mitleidig an. »Ich dachte, das wüsstest du. Callie hat sich dasselbe Virus eingefangen wie du – kurz bevor sie mit Danny weggelaufen ist.« Letzteres entsprach sogar der Wahrheit.
    Tränen glitzerten in den Augen des Jungen. »Wird sie sterben?«
    »Nicht nur sie…« Paul genoss es, dem Jungen, der ihm so viele Probleme gemacht hatte, Schmerz zu bereiten. »Ich bin sicher, dass sie inzwischen auch andere angesteckt hat, zum Beispiel Danny.«
    ***
    Übelkeit quälte Danny.
    Die Reporterin im Fernsehen hatte gelogen, genau wie die Wärter. Ethan hatte niemanden ermordet – das war der Mann auf dem Balkon gewesen.
    Sydney berührte Dannys Arm. »Danny?«
    Sie erwarteten Erklärungen von ihm, aber er wusste nichts. Jedenfalls nichts über den Mann auf dem Balkon. Er wusste nur, dass er und Callie nie mehr nach Haven zurückgehen konnten. Nie wieder. Aber er hatte schon Angst, auch nur das zu erzählen. Er bezweifelte, dass sie ihm glauben würden, besonders, weil er Ethan schon zuvor belogen hatte. Na ja, es war keine richtige Lüge gewesen – er hatte bloß die Wahrheit ein bisschen verdreht.
    »Sag es ihnen!« Callie bohrte ihm den Finger in den Arm. »Sie können uns helfen.«
    Danny war da nicht so sicher, wusste aber, dass er irgendetwas tun musste. Wenn er Ethan nicht davon überzeugen konnte, dass er und Callie die Wahrheit sagten, würde Ethan ihn so schnell an die Polizei ausliefern, wie man brauchte, um den Notruf zu wählen. Und wer hätte ihn dafür tadeln können? Die Reporterin hatte Ethan ja einen Mörder genannt. Was ging es ihn an, ob die Polizei zwei Kinder auf eine Insel zurückschickte, wo alle Erwachsenen Lügner waren und wo Jungen und Mädchen mitten in der Nacht verschwanden?
    »Wir sind von Haven weggerannt«, begann Danny zögernd. »Das ist eine Insel vor der Küste in Washington State.«
    »Ist es eine Schule?«, wollte Sydney wissen.
    Danny warf einen hastigen Blick zu Ethan. »Na ja, so 'ne Art Schule. Ich weiß es nicht genau.« Er wandte sich wieder an Sydney, die vielleicht seine einzige Hoffnung war. »Wir wohnen da und gehen mit 'ner Menge anderer Kinder zur Schule.«
    »Wie viele Kinder seid ihr denn?«
    »Keine Ahnung. Fünfundzwanzig vielleicht.«
    »Früher waren es mehr«, schaltete Callie sich ein, »aber ein paar sind weg.«
    Danny warf ihr einen warnenden Blick zu. »Es sind immer mal mehr, mal weniger.« Noch vor sechs Monaten waren sie fast dreißig gewesen. Wie viele sie jetzt waren, wusste Danny nicht genau, und darüber wollte er auch lieber nicht sprechen. Wenn Ethan und Sydney ihn bei Unsicherheiten ertappten, würden sie bestimmt glauben, dass er log. »Sie haben uns gesagt, unsere Eltern wären tot und wir hätten auch keine anderen Verwandten mehr.«
    »Aber sie haben gelogen«, fügte Callie hinzu. »Danny und ich haben ja nicht mal gewusst, dass wir Bruder und Schwester sind, bis er's im Computer gefunden hat.«
    »Genau.« Danny hatte das Gefühl, dass ihm die Zeit davonlief. »Und da hab ich rausgekriegt, dass unser Vater noch am Leben ist.«
    »Junge, Junge«, staunte Ethan, der sich zum ersten Mal einschaltete. »Wer sind denn ›sie‹?«
    »Die Wärter. So nenne ich die Lehrer, Ärzte und Aufseher. Denen gefällt das nicht, aber das ist mir egal. Ich hasse sie alle!«
    »Wie lange wart ihr denn auf dieser Insel?«, fragte Sydney.
    Danny zuckte die Achseln. »Ich kann mich nicht erinnern, je woanders gelebt zu haben. Das kann keiner von uns.«
    »Kannst du dich an deine Eltern erinnern?«
    »Nein.« Danny wandte sich jetzt mehr Sydney zu, weil Ethan wieder in Schweigen verfallen war. »Ich nehme an, die haben uns dorthin gebracht, als wir alle noch ziemlich klein waren.«
    Sydney runzelte die Stirn und warf einen Blick zu Ethan. »Aber da sind Erwachsene, die sich um euch kümmern, und auch Lehrer?«
    »Ich weiß, was Sie jetzt denken.« Hörte sie denn nicht zu? »Wir sind keine Waisenkinder. Callie ist meine Schwester, und unser Vater lebt. Die haben uns unseren Eltern gestohlen.«
    Einen Augenblick schwiegen alle. Dann sagte Sydney: »Wie kannst du so sicher sein, wenn du dich nicht an deine Eltern erinnerst oder nicht weißt, ob du früher woanders gewohnt hast?«
    Danny hatte gleich gewusst, dass sie ihm nicht glaubte. Erwachsene meinten immer, sie wüssten mehr als Kinder. »Was denn sonst? Unsere Eltern hätten uns doch nicht einfach weggegeben!«
    »Jetzt reg dich nicht

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