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Die letzte Schöpfung

Die letzte Schöpfung

Titel: Die letzte Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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schwieg er. Sydney wandte sich an Ethan. »Trotzdem finde ich, dass ich mit Dr. Mulligan reden sollte.«
    »Vergiss es.« Ethan ging ins Haus und ließ sie mit den Kindern auf der Veranda stehen.
    Sydney schluckte mit Mühe ihren Zorn herunter. Allmählich hatte sie von Ethans Sturheit die Nase voll. Sie war es nicht gewohnt, ungefragt Befehle entgegenzunehmen und sämtliche Entscheidungen einen anderen treffen zu lassen, ohne selbst etwas beizutragen. Wenn sie den Kindern helfen wollten, dann nur gemeinsam.
    »Lasst uns mal ein paar Minuten allein, ja?«, sagte sie zu Danny und Callie.
    Der Junge starrte sie finster an; dann aber nahm er Callies Hand und führte sie zur Schaukel.
    Sydney folgte Ethan ins Blockhaus. Es war sehr spärlich mit zwei Etagenbetten, einer Kommode und einem Stuhl möbliert. Die Möbel waren aus einem hellen Holz geschnitzt, und der Raum wirkte warm und einladend. Ethan hatte seinen Matchsack unter eines der Betten gestopft und sich auf der noch unbezogenen Matratze ausgestreckt.
    »Ich will mit dir darüber reden«, sagte Sydney.
    Er faltete die Hände hinter dem Kopf und machte die Augen zu. »Ich nicht.«
    Wieder musste sie ihren Ärger bezwingen. Wenn sie ihm nachgab, würde sie gar nichts erreichen. »Du hast selbst gesagt, dass sämtliche Cops im Mittleren Westen nach dir suchen.«
    »Nach dir aber auch.«
    »Es war aber nicht mein Foto, das in den Nachrichten gebracht wurde.« Sydney verschränkte die Arme vor der Brust, entschlossen, sich nicht unterkriegen zu lassen. »Wenn du dich auf den Campus schleichst und festgenommen wirst, klagt man dich wegen Mordes an. Und ich stehe dann allein da und kann mich um die Kinder kümmern.«
    Ethan schlug die Augen auf und blickte sie an. »Und wenn du gehst, und man erkennt dich?«
    »Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Und falls doch – was kann mir schon geschehen? Ich sag einfach, was passiert ist, und das war's dann.« Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: »Du hast mich gebeten, dir zu vertrauen, Ethan. Nun bitte ich dich, dass du mir vertraust. Mulligan wird viel eher mit mir reden als mit dir!«
    Ethan setzte sich auf. »Du vergisst, dass Ramirez hinter uns her ist.«
    »Du hast doch gesagt, dass er die Spur verloren hat.«
    »Das stimmt.«
    »Dann dürfte er doch kein Problem darstellen. Aber falls du dich irrst, und er ist uns doch noch auf der Fährte, bin ich hier draußen in viel größerer Gefahr als in Champaign.« Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Und das gilt auch für die Kinder. Wir sitzen hier wie Lockenten auf einem Teich!«
    Er schaute sie nachdenklich an, dann nickte er. »Du hast Recht.«
    Sydney atmete vor Erleichterung auf, wurde aber rasch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als Ethan zu bedenken gab: »Dann bleibt aber noch das kleine Problem, ob vielleicht jemand anders Mulligan beobachtet und darauf wartet, dass Danny und Callie auftauchen.«
    Sydney ließ sich auf den Stuhl fallen, weil sie nicht sicher war, ob ihre Beine sie noch tragen konnten. »Jemand von der Firma?«
    »Oder wer immer dieses Haven-Projekt betreibt.«
    »Glaubst du, sie wissen, dass Danny ihr Computersystem geknackt hat und auf dem Weg nach Champaign ist?«
    »Ich ziehe jede Möglichkeit in Betracht.« Er fuhr sich mit der Hand durch das bereits zerwühlte Haar. »Aber wenn sie es wissen, hast du tatsächlich eine bessere Chance, hinein- und wieder hinauszukommen, ohne dass jemand dich sieht.«
    Ethan griff unters Bett und zog den Matchsack hervor. Sydney fragte sich, ob er vielleicht schon von Anfang an geplant hatte, dass sie diejenige sein sollte, die nach Champaign fuhr. »Mal sehen, ob Anna irgendwas hier drin hat, womit du dich in jemand anders verwandeln kannst.« Er zog eine Ledertasche aus dem Matchsack und leerte deren Inhalt auf dem Bett aus.
    ***
    Ein paar Minuten später fühlte Sydney sich wie ein anderer Mensch. Die Veränderungen waren äußerst wirkungsvoll: Sie hatten die Uhr um Jahre zurückgedreht, sodass Sydney fast wieder wie eine Studentin aussah. Sie trug noch ihre Jeans, hatte ihr Ellen-Tracy-Top jedoch gegen eines von Ethans T-Shirts getauscht; außerdem trug sie seine Denimjacke sowie eine Brille, die Ethan in Annas Tasche entdeckt hatte. Aus ihrer Kulturtasche holte Sydney Make-up und schminkte sich die Augen.
    Ethan trat hinter ihr an den Spiegel und überprüfte die Wirkung. »Es kann natürlich keinen täuschen, der dir zu nahe kommt«, sagte er, »aber das wird hoffentlich nicht passieren.«
    Sie

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