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Die letzte Schöpfung

Die letzte Schöpfung

Titel: Die letzte Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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Vielleicht ein alter Mann, der den Rest seines Lebens in Frieden verbringen möchte? Oder eine Horde niños auf einer Insel? Sag du's mir, amigo.«
    »Und du glaubst, dass die Firma deinen Tod befohlen hat.«
    »Nicht nur meinen.« Ramirez' Augen funkelten mordlüstern, was Ethan nicht entging. Die alte Rechnung zwischen ihnen war immer noch offen, trotz des derzeitigen Waffenstillstands. »Das Mädchen, das du in jener Nacht in meinem Blockhaus getötet hast…«
    Ethan zuckte zusammen.
    »Auch sie war von Haven Island geflohen.«

23.
    Sydney wartete auf Ethan.
    Sie war mit den Kindern zu dem 24-Stunden-Shop gefahren, wo sie zuvor mit Ethan gewesen war. Längere Zeit hatte sie sich nur mit Callie beschäftigt. Der Husten trat nun in heftigen Anfällen auf, begleitet von leichtem Fieber. Und zum ersten Mal klagte das Mädchen über Hals- und Kopfschmerzen. Sydney hatte getan, was sie konnte, ohne zu wissen, welche Krankheit sie eigentlich bekämpfte. Wenn sie daran dachte, was Callie ihr in Laurel Lodge erzählt hatte, stieg in ihr die Befürchtung auf, dass es sich um etwas Ernsteres handelte als um eine einfache Erkältung oder eine Grippe. Außerdem konnte Sydney sich der Angst nicht erwehren, dass noch etwas anderes dahinter steckte – irgendetwas, das mit der Inselheimat der Kinder zu tun hatte. Sydney kam immer mehr zu der Ansicht, dass Callie in ein Krankenhaus gehörte.
    In der Zwischenzeit begnügte sie sich damit, beide Kinder abzutrocknen und die Heizung im Auto auf die höchste Stufe zu stellen. Dann besorgte sie den Kindern Sandwiches und heißen Kakao. Erst nachdem Callie etwas im Magen hatte, verabreichte Sydney ihr Tylenol in flüssiger Form und einen Teelöffel rezeptfreien Hustensaft. Endlich schliefen die Kinder ein, Callie mit dem Kopf in Sydneys Schoß, während Danny ausgestreckt auf der Rückbank lag.
    Erst jetzt erlaubte sich Sydney, an Ethan zu denken und an den Mann, den er vor Timothy Mulligans Haus mit vorgehaltener Waffe bedroht hatte: Marco Ramirez.
    Schon der Name ließ Sydney frösteln, trotz der voll aufgedrehten Heizung. Sie wollte nicht sterben, wollte aber auch nicht für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich sein. Das ging gegen ihren Eid als Ärztin und ihr Gewissen. Ethan hatte zwar behauptet, nur mit Ramirez reden zu wollen, doch ob das die Wahrheit war, konnte Sydney nicht ahnen. Tief im Innern wusste sie, dass Ethan alles tun würde, um sie zu beschützen. Er würde sogar töten. Deshalb bestand immer die Möglichkeit, dass Ethan sich ins Unrecht setzte und auf der Verliererseite endete, wenn etwas schief ging.
    Doch als er endlich auftauchte und wortlos neben sie in den Wagen glitt, konnte Sydney sich nicht überwinden, ihn nach Ramirez zu fragen. Sie fühlte nur ungeheure Erleichterung, dass er wieder bei ihr und den Kindern war.
    »Geht es euch gut?«, fragte er.
    Sie schüttelte die Erstarrung ab. »Danny und ich sind okay, aber Callies Erkrankung ist ernster, als ich dachte.«
    Ethan blickte mit einem traurigen Lächeln auf das schlafende kleine Mädchen und schob ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. »Ja, ich weiß.«
    Die Geste rührte Sydneys Herz. Wie hatte sie vergessen können, dass Ethan so zärtlich und sanft war? Es kostete sie Mühe, mit normaler Stimme zu sprechen. »Im Augenblick geht es ihr ein bisschen besser, aber ich mache mir wirklich Sorgen.«
    »Was ist mit dir, Danny?« Ethan warf einen Blick nach hinten. »Alles in Ordnung?«
    »Ja«, brummte der Junge in die Polster.
    »Keine Halsschmerzen, kein Husten?«
    Danny gab keine Antwort. Sydney drehte sich zu ihm um. »Wirst du etwa auch krank, Danny?«
    Immer noch antwortete der Junge nicht, rührte sich nicht einmal. Dann setzte er sich langsam auf. In seinen Augen schimmerten Tränen. »Tut mir echt Leid.«
    Sydney brach es fast das Herz. »Oh, Danny.«
    »Jeder kann mal einen Fehler machen«, beruhigte ihn Ethan.
    Danny ließ den Kopf hängen, die Tränen rollten ihm über die Wangen.
    Ethan streckte den Arm aus und fasste den Jungen unters Kinn. »Ist schon in Ordnung.« Seine Stimme klang freundlich, aber fest: So hatte er auch mit seinem Sohn gesprochen, wenn der Junge einen Streich gemacht hatte. »Ich weiß, warum du weggelaufen bist, und ich kann es sogar verstehen.«
    »Echt?«
    »Echt.« Ethan zog die Hand zurück.
    »Aber Callie ist krank!«
    »Du warst es ja nicht, der sie krank gemacht hat, und wir werden uns jetzt um sie kümmern. Außerdem…«, er zwinkerte dem Jungen zu, »hab

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