Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Wirklichkeit hatte Kate von Dylan überhaupt nichts gehört. Sie zog ihren Mantel enger um sich und schaute von der Hügelkuppe, wo Amelia begraben war, über die sanften Hügel des Greenwood-Friedhofs zu der hässlichen Ansammlung von Kneipen und dem riesigen Baumarkt bis hin zum Long Island Sound am Horizont.
    » Ich glaube, ich muss dich für etwas um Verzeihung bitten « , sagte sie zu Amelia. » Ich hätte dir von Anfang an alles über deinen Vater erzählen sollen. « Sie hatte sich die Worte schon seit einer Weile zurechtgelegt, dennoch fiel es ihr jetzt schwer, sie auszusprechen. » Du hattest das Recht zu wissen, was ich wusste, auch wenn meine Annahmen falsch waren. Es hat sich herausgestellt, dass Jeremy Firth dein Vater ist. Ja, der Jeremy. Wir haben nur ein einziges Mal miteinander geschlafen. Er war verheiratet, und es war nicht richtig. Ich war orientierungslos damals und einsam, und es ist einfach so passiert. Aber es hat dazu geführt, dass du geboren wurdest, und das war das Beste, was mir je passiert ist. «
    Kate schüttelte den Kopf und zupfte am Gras. Sie dachte an Phillip. Bisher hatten sie sich nur einmal zum Kaffee getroffen und ein paar Mails ausgetauscht. Mit seinem kurzen, graumelierten Haar, den Fältchen um die Augen und dem glattrasierten Kinn hatte er keinerlei Ähnlichkeit mit Rowan. Und doch erinnerte er sie an diesen idealistischen jungen Mann, den sie vor so vielen Jahren so flüchtig kennengelernt hatte. Sie fragte sich, ob Amelia etwas dagegen hätte, aber sie glaubte es nicht. Gretchen hatte ausnahmsweise einmal recht, wenn sie sagte, Amelia würde sich wünschen, dass Kate glücklich war.
    » Es gab wirklich einen jungen Mann in einer Kneipe, der Teil war nicht gelogen « , sagte Kate. » Aber vielleicht weißt du das ja schon. Vielleicht hast du ja alle meine Tagebücher gelesen, das werde ich nie erfahren. Ich glaube, ich habe mir einfach die ganze Zeit gewünscht, er wäre dein Vater. Also nicht er, ich kannte ihn ja kaum, aber einer wie er. Und über die Jahre schien diese Vorstellung sich in deinen besten Seiten widerzuspiegeln. Ich glaube, Phillip hat recht, wenn er sagt, du warst etwas Einzigartiges. Er hat in dir dasselbe gesehen, was ich immer in dir gesehen habe, und das brauche ich im Moment. Mit Leuten zusammen zu sein, die wissen, dass die Welt ohne dich ein dunklerer Ort ist. «
    Kate holte tief Luft und kämpfte mit den Tränen.
    » Und eins sollst du noch wissen: Auch wenn es ein Fehler war, mit Jeremy zu schlafen « , sagte Kate mit zitternder Stimme, » warst du alles andere als ein Fehler, Amelia. Du warst das Beste, was mir je passiert ist. Und du wirst es immer sein. «
    Es war zu spät, etwas zu ändern. Zu spät, andere Entscheidungen zu treffen. Eine bessere Mutter zu sein, als sie gewesen war. Kate konnte nur die Mutter sein, die sie gewesen war– Amelias Mutter, die Hüterin ihres Andenkens und die Bewahrerin ihrer Geheimnisse. Und das würde sie immer bleiben.

Danksagung
    Mein tiefster Dank gilt meiner Agentin und persönlichen Superheldin, Marly Rusoff, der einfühlsamsten und engagiertesten Mentorin, die sich ein Autor erhoffen kann. Ich bin ihr unendlich dankbar dafür, dass sie mir während der häufigen Überarbeitungen dieses Buchs und auch der Manuskripte, die ihm vorausgegangen sind, zur Seite gestanden hat. Ich danke Michael Radulescu für seine große Hilfe und Julie Mosow, meiner begeisterten Lektorin, großartigen Kreativpartnerin und wunderbaren Freundin.
    Mein Dank gilt meiner fantastischen Lektorin Claire Wachtel, ihre unvergleichlichen Einsichten haben nicht nur dieses Buch, sondern auch mich als Schriftstellerin verbessert. Mit ihr zusammenzuarbeiten war mir eine Ehre. Großen Dank an Jonathan Burnham, der mir diese unglaubliche Chance gegeben hat. Ich danke Elizabeth Perrella und allen in der Marketing- und Verkaufsabteilung von HarperCollins für ihren Enthusiasmus und den ernormen Einsatz, den sie für mich auf sich genommen haben.
    Megan Crane danke ich dafür, dass sie immer mit gutem Beispiel vorangegangen ist und jede Fassung gelesen hat, mir ehrlich die Meinung gesagt hat, wenn es wichtig war, und geflunkert hat, wenn ich das brauchte. Vor allem danke ich ihr für ihre bemerkenswerte Freundschaft. Hätte sie nicht über die Jahre immer wieder mit mir über das Schreiben und das Leben geredet, hätte diese manchmal qualvolle Reise schon vor langer Zeit ihr Ende gefunden.
    Mein Dank geht an Victoria Cook für ihre