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Die Liebe des letzten Tycoon

Die Liebe des letzten Tycoon

Titel: Die Liebe des letzten Tycoon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Scott Fitzgerald
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zumindest gemeinsam stranden konnten. (Anders als damals, als ich meinen Freund verlor – als er mit dieser Reina in einem kleinen Farmhaus in Neuengland nicht weit [16] von Bennington am Klavier saß und ich endlich begriff, dass ich überflüssig war. Im Radio lief Guy Lombardo mit Top Hat und Cheek to Cheek, und sie brachte ihm die Melodien bei. Die Tasten tanzten wie Blätter, ihre Hand spreizte sich über der seinen, als sie ihm einen schwarzen Akkord zeigte. Es war mein erstes Semester.)
    Als wir das Flughafengebäude betraten, war auch Mr. Schwartze mit von der Partie, aber er bewegte sich wie im Traum. Während wir versuchten, am Schalter exakte Auskünfte zu bekommen, starrte er auf die Tür, die zum Flugfeld führte, als hätte er Angst, die Maschine könne ohne ihn starten. Ich entschuldigte mich für ein paar Minuten, und inzwischen tat sich wohl irgendetwas, was ich nicht mitbekam, jedenfalls standen er und White dicht zusammen, White redete und Schwartze sah aus wie ein Mann, den ein schwerer Laster soeben im Rückwärtsgang überrollt hat. Er hatte die Tür zum Flugfeld nicht mehr im Blick. Ich hörte den Schluss von Wylie Whites Satz.
    »…Ihnen doch gesagt, Sie sollen den Mund halten. Geschieht Ihnen recht.«
    »Ich habe doch nur…«
    Als ich dazukam, unterbrach er sich und fragte, ob es etwas Neues gäbe. Inzwischen war es halb drei.
    »Nicht viel«, sagte Wylie White. »Es heißt, dass wir frühestens in drei Stunden weiterfliegen können, ein paar Schlappschwänze gehen in ein Hotel. Aber ich würde gern mit euch zur Hermitage fahren, dem Haus von Andrew Jackson.«
    »Wie sollen wir denn da in der Dunkelheit was sehen?«, wandte Schwartze ein.
    [17] »Ach was, in zwei Stunden geht die Sonne auf.«
    »Fahren Sie beide«, sagte Schwartze.
    »Na schön, dann nehmen Sie den Bus ins Hotel, der steht noch da. Und er sitzt drin.«
    »Nein, ich komme mit Ihnen«, sagte Schwartze hastig.
    Draußen in der ländlichen Dunkelheit nahmen wir uns ein Taxi, und seine Stimmung hob sich. Er tätschelte mir aufmunternd das Knie.
    »Ist schon besser, wenn ich mitfahre«, sagte er. »Als Beschützer. Früher, als ich richtig viel Geld verdiente, hatte ich eine Tochter – eine schöne Tochter.«
    Man konnte fast glauben, er hätte sie als Vermögenswert seinen Gläubigern überlassen müssen.
    »Sie kriegen wieder eine«, tröstete Wylie. »Sie kriegen alles zurück. Beim nächsten Umschwung sind Sie da, wo Cecelias Papa heute ist, stimmt’s, Cecelia?«
    »Wo liegt die Hermitage?«, fragte Schwartze bald darauf. »Am Ende der Welt? Verpassen wir womöglich das Flugzeug?«
    »Ist doch unwichtig«, sagte Wylie. »Wir hätten für Sie die Stewardess mitnehmen sollen. Hat Ihnen die Stewardess nicht gefallen? Also ich fand sie klasse.«
    Wir fuhren lange durch eine flache Landschaft, nur Straßen und Bäume, Schuppen und Bäume, dann ging es unvermittelt in Kurven an einem Waldstück entlang. Selbst in der Dunkelheit spürte ich, dass die Bäume grün waren, nicht staubig olivbraun wie in Kalifornien. Irgendwo überholten wir einen Neger, der drei Kühe vor sich hertrieb, sie muhten, als er sie an den Straßenrand scheuchte. Es waren leibhaftige Kühe mit frischwarmen seidigen Flanken, und [18] auch der Neger wuchs nach und nach leibhaftig aus der Dunkelheit heraus und sah uns, ganz nah an unserem Wagen stehend, aus großen braunen Augen an, als Wylie ihm einen Vierteldollar gab. » Danke, danke«, sagte er, ohne sich zu rühren, die Kühe muhten wieder in die Nacht hinein, und wir fuhren weiter.
    Ich dachte an die ersten Schafe, die ich bewusst gesehen hatte – Hunderte von Schafen, in die unser Wagen auf dem Aufnahmegelände des alten Laemmle-Studios plötzlich hineingefahren war. Sie fühlten sich sichtlich unwohl als Komparsen, aber der Mann, der mit uns im Auto saß, fragte ständig:
    »Famos, was?«
    »Hast du es dir so vorgestellt, Dick?«
    »Ist es nicht famos?« Und der mit Dick Angeredete stand immer wieder im Wagen auf wie Cortez oder Balboa und ließ den Blick über das graue, wollige Gewoge schweifen. In welchem Film sie mitgespielt haben, ist mir längst entfallen, vielleicht habe ich es nie gewusst.
    Wir waren eine Stunde gefahren. Auf einer alten, klapprigen, mit Holzplanken belegten eisernen Brücke überquerten wir einen Bach. Jetzt hörte man Hähne krähen, und blaugrüne Schatten regten sich, wenn wir an einem Farmhaus vorbeikamen.
    »Was hab ich euch gesagt?«, triumphierte Wylie. »Im Nu ist

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