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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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rechnen muss!
Und Sie können mich nicht dazu zwingen!«

Kapitel 1
    BLYTHE HALL, SUFFOLK
    Vier Jahre später
    »Garrick, du musst es mir sagen – wer ist die schöne Lady, die mir am Bahnhof begegnet ist?«
    Garrick Throckmorton hob den Blick von den Zahlenkolonnen und starrte Ellery an. Sein jüngerer Bruder stand in der Tür des Arbeitszimmers, die Kleider exquisit geschnitten, das blonde Haar perfekt gelegt, die gebräunten Wangen hübsch gerötet.
    Throckmorton hatte gehofft, die schriftlichen Anweisungen für seinen Sekretär, die Buchhaltung betreffend, zu Ende bringen zu können, bevor er sich auf dem Empfang sehen ließ, doch als er seinen übermäßig aufgeregten, außerordentlich gut aussehenden jüngeren Bruder sah, wurde ihm klar, dass dies nicht möglich sein würde. Er hatte ein Gespür dafür, wann Probleme im Verzug waren und Probleme tauchten fast immer in Gestalt Ellery Throckmortons auf. »Eine schöne Lady?« Throckmorton löschte die Tintenfeder ab. »Deine Verlobte, wage ich zu hoffen.«
    »Nein, nein. Doch nicht Hyacinth.« Ellery verwarf den Gedanken mit eleganter Handbewegung. »Mit ziemlicher Sicherheit nicht.«
    Von der Terrasse und den angrenzenden Salons klangen Violinen, Celli und Hörner herüber, in die sich das Gemurmel der Gäste mischte, die heute Nachmittag angereist waren, um fünf Tage lang die Verlobung Ellerys mit Lady Hyacinth Elington zu feiern. Was bedeuten könnte, wie Garrick klar wurde, dass drüben auch ihrer beider Stimmen zu hören sein könnten – nicht dass Ellery jemals ein solch schäbiger Gedanke gekommen wäre. »Mach die Tür zu«, sagte Throckmorton und wartete, bis Ellery der Aufforderung nachgekommen war. »Hyacinth ist ein recht gut aussehendes Mädchen.«
    »Sie sieht ziemlich gut aus, ja.« Ellery betrachtete die geschliffene Brandy-Karaffe auf dem Sideboard. »Aber das war eine Frau und was für eine Frau! Sie -«
    Entschlossen, der Liaison eine Ende zu bereiten, bevor sie noch begonnen hatte, unterbrach ihn Garrick: »Während deiner eigenen Verlobungsfeierlichkeiten eine Affäre zu beginnen, wäre außerordentlich geschmacklos.«
    »Eine Affäre?« Ellerys langes, vornehmes Gesicht wurde noch länger. »Ich könnte niemals eine Affäre mit diesem Mädchen beginnen. Sie ist von taufrischer Unschuld!«
    Wenn Ellery keine Affäre im Sinn hatte, was wollte er dann?
Die Ehe?
Mit einem Mädchen, dessen Namen er nicht einmal kannte?
    Oh, ja. Das war die Art von romantischer Tollerei, die Ellery hätte gefallen können – dem hübschen, frivolen, leichtlebigen Ellery, der am liebsten auf immer den noch zu habenden Junggesellen geben würde.
    Throckmorton nahm die Augengläser ab und rieb sich die Nasenwurzel. »Taufrisch, aha. Ja. Aber ich möchte doch anmerken, dass Lady Hyacinth das ebenfalls ist – und sie ist deine Verlobte.«
    »Meine Verlobte, nicht meine Ehefrau!«, platzte- Ellery tollkühn heraus.
    Verdammt. Throckmorton hätte wissen müssen, dass sich die ganze Angelegenheit viel zu leicht hatte arrangieren lassen. Er hatte geradezu darauf gewartet, dass das dicke Ende nachkam und, bei Gott, es kam nach – in Gestalt einer Frau, was nicht weiter überraschte. »Du hattest nichts gegen diese Verlobung einzuwenden.«
    Ellery richtete sich kerzengerade auf. Er stolzierte vor. Die Hände flach auf den Schreibtisch stützend, beugte er sich zu Throckmorton herüber und starrte ihn, die blauen Augen zu Schlitzen verengt, wütend an. Einzig Länge und Schwung seiner Wimpern minderten den bedrohlichen Eindruck. »Nichts einzuwenden? Und ob ich etwas einzuwenden hatte, aber du hast selbstherrlich und ohne mich auch nur zu fragen die Verlobungsanzeige in die
Times
gesetzt.«
    »Ach, was. Wenn du lange genug getobt und geschrien hättest, hätte ich die Werbung zurückgezogen. Hast du aber nicht.« Throckmorton verkorkte feinsäuberlich das Tintenfass, legte die Feder in die Schreibtischschublade und wollte die Lade gerade zuschieben, als ihm etwas auffiel. Eine der Schreibfedern fehlte. Zwei, genau genommen. »Haben die Kinder wieder hier drinnen gespielt?«
    »Keine Ahnung, aber versuche jetzt nicht, das Thema zu wechseln!« Ellery pochte mit den Knöcheln auf den Tisch.
    Höchste Zeit, dass endlich diese Gouvernante eintrifft, dachte Throckmorton bei sich. Die Kinder drehen durch… genau genommen dreht Kiki durch und zerrt die halbe Zeit Penelope mit. Der Verlust von Schreibfedern war da noch das kleinste Problem.
    Ellery sagte: »Ich habe nichts

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