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Die Liebesgöttin erwacht (German Edition)

Die Liebesgöttin erwacht (German Edition)

Titel: Die Liebesgöttin erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloé Césàr
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Sehnsucht zu stillen.
    Schließlich hatte dann aber doch irgendwann das natürliche Schlafbedürfnis gesiegt. Vor allem bei Peter, der ja auch die Zeitumstellung zu verkraften hatte.
    Die Wiederkehr des alten Traumes traf Amanda mit voller Wucht. Sie erwachte mit einem Schrei und mit stark klopfendem Herzen.
    Sofort war auch Peter hellwach. Er nahm sie in die Arme.
    »Was ist? Hast du geträumt?«
    »Ja … ich … ich hatte diesen Traum in der Vergangenheit schon öfter. Dann habe ich eines Tages mit Ricardo, meinem alten Freund auf der Insel, ausführlich darüber gesprochen, und alles schien gut. Aber jetzt geht es wohl wieder los.«
    »Wer ist Adrian?«, fragte Peter leise, während er sie immer noch in seinen Armen wiegte.
    »Was …«
    »Du hast Nein, Adrian! gerufen, ehe du aufgewacht bist. Auf der Insel ist das auch mal passiert, aber du hast es hinterher abgestritten.«
    Amanda schloss die Augen. »Glaubst du an Wiedergeburt, Peter? An Reinkarnation? An Seelenwanderung? Daran, dass man seine Seelengefährten aus früheren Leben kennt und ihnen wiederbegegnet?«
    »Ich bin nicht sicher. Allerdings scheint es Hinweise darauf zu geben, immerhin befassen sich auch seriöse Wissenschaftler mit dem Thema«, sagte Peter. »Ich kenne sogar einen davon. Ein früherer Schulkamerad. Erlebt mittlerweile in den USA, in Los Angeles. Dort forscht und arbeitet er über dieses Thema an der Universität. Ich treffe ihn manchmal auf dem Flughafen in L. A., wenn er grade mal wieder zu irgendeinem Vortrag reist. Robert hat mich oft eingeladen, ihn mal in seinem Haus in Santa Barbara zu besuchen. Er könnte dir sicher vieles erzählen, und vor allem deine Fragen besser beantworten.«
    »Vielleicht können wir ihn mal gemeinsam besuchen«, murmelte Amanda und kuschelte sich schlaftrunken an Peter.
    »Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen, als mit dir gemeinsam zu verreisen. Zu einem längeren Urlaub in die USA. Warum nicht …« – Amanda schlief bereits halb. Sie hörte kaum noch, wie Peter anschließend zärtlich in ihr Haar raunte: »Meine Liebesgöttin. Warst du auf Abwegen in Paris? Erzählst du mir davon?«
    Im Traum sah sie Rosalies Gesicht.
    Sie hörte die alte Frau sagen: »Die Skulptur hat mit dir zu tun, Amanda. Sie gehört dir schon …« – dann tauchte ein anderes Traumbild auf: Es zeigte eine Statue.
    Eine wunderschöne Frau mit prächtiger, langer Lockenmähne und einem üppigen, wohlgeformten Körper. Sie war nur spärlich bekleidet und befriedigte sich selbst mit einem Gegenstand. Es mochte eine Kerze sein oder auch ein künstlicher Penis aus Holz oder Stein. Ein Wort bildete sich über der Figur heraus:
    E K S T A S E
    Die Buchstaben waren geformt aus kleinen, züngelnden Flammen.
    Auch sie verschwanden schließlich, und mit ihnen die ganze Skulptur.
    Amanda schrak hoch. Mit einem Mal war sie wieder hellwach. Sie hörte deutlich den Nachhall von Peters Worten in ihren Ohren: Liebesgöttin auf Abwegen .
    Ihr Unterbewusstsein reagierte, und schlagartig flossen Traumgeschehen, Erinnerungen und reales Begreifen zusammen: Die Statue hatte sie selbst dargestellt!
    Sie, Amanda, war tatsächlich die Liebesgöttin auf Abwegen!
    Genau wie Rosalie es angedeutet hatte.
    Oder sie hatte die Figur einst selbst geschaffen, in einem anderen, längst vergangenen Leben.
    Und noch eines wurde Amanda schlagartig klar: Sie würde die Skulptur genauso, wie sie ihr im Traum erschienen war, gestalten müssen . Die Vision war so eindringlich und so klar gewesen, es gab keinen Zweifel.
    Amanda kannte den Prozess der schöpferischen Kreativität gut genug. Sie wusste, das Bild musste heraus aus ihr! Es würde sie sonst nicht mehr loslassen, sie Tag und Nacht verfolgen.
    Es war wie bei einer Geburt: Die Frucht musste aus dem Mutterleib heraus, um jeden Preis. Sonst griff der Tod nach der Gebärenden. Und dem Kind.
    Amanda sprang aus dem Bett und eilte hinüber zu dem Schreibtisch am Fenster, auf dem ihr Skizzenblock lag.
    Sie kehrte damit zum Bett zurück und begann hastig mit Bleistift den ersten Entwurf auf das Papier zu bannen.
    Peter hatte sie die ganze Zeit über fasziniert beobachtet: »Wie schön du bist, Göttin. Ich liebe dich, weißt du das?«
    Sie blickte kurz auf, Stirn und Naschen vor Anstrengung gekraust: »Tu mir einen Gefallen, Peter, ja? Stör mich bitte nicht in den nächsten zwei Stunden oder so, bitte, bitte! Sieh lieber nach, ob Karel und Dominique schon wieder im Hotel sind. Erinnere sie an das Fest heute

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