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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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begeisterten Lutz.
    „Haaiii, Lutzi. Ich komme gerade vom Posen am Beach und will noch etwas chillen, bevor ich mich morgen bei ,Germany’s next Topmodel‘ vorstelle. Und nächste Woche supporte ich einen Event.“
    „Das wird doch sowieso nichts“, vergaß Lutz seinen Krankenreport. „Besser, du bläst mir einen. Dann kommt wenigstens mal Leben in deinen Schädel.“
    Die Hirnentkernte lachte hysterisch. „Dir einen blasen? Du bist mir viel zu mature.“
    „Du bist so klein, da kann ich mein Bier auf dem Kopf abstellen, wenn du mir einen bläst. Wenn wir das als Public Viewing machen, wird das bestimmt ein Event.“
    Domogalla bestellte ein weiteres Bier, drehte sich vom Tresen weg und wollte sich diesen Scheiß nicht länger anhören. Er starrte auf die Wanduhr. Unbarmherzig radierte sie die vorüberziehenden Momente seines Lebens aus. Er überlegte, ob er seinen kranken Vater im Pflegeheim besuchen sollte, entschied sich aber dagegen. Meistens war der so weggetreten, dass er die Besuche gar nicht mitbekam. Es schmerzte ihn, den alten Mann so zu sehen. Bevor er sich in Wut trauern konnte, setzte sich ein fetter Kerl neben ihn auf dem Barhocker. Er grinste. Sein Gesicht sah gleichzeitig nichtssagend, dumm und heimtückisch aus. Die Augenbrauen waren über der knorpeligen Nase zusammengewachsen.
    „Wie geht’s denn, Herr Polizeipräsident?“
    „Bin immer noch Kommissar, du Wichser.“
    „Das wird schon noch. Tu mal lieber was gegen die Feinde unserer Demokratie. Geh gegen die islamistischen Verbrecher vor!“
    „Ich habe schon genug mit den christlichen Verbrechern zu tun.“
    Domogallas Handy klingelte. Er drückte dem Dicken seine mächtige Hand auf den Mund.
    „Ja? Igel … was willst du Penner? Ich baue Überstunden ab.“
    Am anderen Ende spielte sich das aufgeregte Frettchen auf. Igel war hörbar erregt. „Ich versuche schon die Bloch zu erreichen. Geht nicht ans Telefon. Fahr bei ihr vorbei. Aber du musst auch kommen. Könnte sowas wie ein Massengrab sein, das da so ein Wünschelrutengänger entdeckt hat. Ich weiß nicht, was ich machen soll.“
    „Hast du die Spurensicherung geholt?“
    „Die kommen gerade. Aber ich brauche Alexa und dich.“
    „Jetzt weißt du mal wieder, warum aus dir nichts wird.“ Domogalla ließ sich die genaue Ortsbeschreibung geben – selbst damit war Igel beinahe überfordert. Dann sah er bedauernd auf sein halbvolles Bier und schüttete es dem Dicken über den Kopf. „Man kann sich nicht oft genug taufen lassen, um den Gefahren des Islam zu begegnen.“ Er verließ die Kneipe.
    „Im Schlagstock eines Polizisten steckt mehr Recht als in einem Urteil des Obersten Gerichts“, zitierte er murmelnd Inspector Alexander S. Williams vom NYPD.
    3
    Gill startete den Motor und nahm das Tape mit den Sunny Boys aus dem Recorder. Sie erinnerten ihn zu stark an Marla, die ihn vor drei Wochen verlassen hatte. Waren das schon drei Wochen? Oder waren es erst drei Wochen? Wütend knallte er ein anderes Tape aus dem Handschuhfach rein. Flaming Groovies. Auch nicht das richtige jetzt. Er schaltete auf den CD-Player um. Der Soundtrack von „Gimme Shelter“. Stones in Altamont. Das Pearl Harbor der Woodstock-Generation. Passte schon besser.
    Er verstand nicht wirklich, weshalb sie Schluss gemacht hatte. Weil er nur mit seiner Glock in der Hand schlafen konnte? Darauf hatte man ihn im KGB-Internat mit Elektroschocks konditioniert. Wenn er einschlief, die Hand öffnete und die Waffe aus den Fingern glitt, verpasste man ihm einen Stromstoß. Sicher trafen Frauen nicht besonders viele Männer mit derartigen Marotten. Aber war das so wichtig? Vielleicht war auch der Altersunterschied schuld: Marla war zwanzig Jahre jünger. Ja, es musste der Altersunterschied sein. Die unwahrscheinlichste und simplifizierendste aller Erklärungen, immer gern genommen. Oder weil er keine Kinder wollte? Dafür war er längst zu alt. Wie sollte er auch Kinder großziehen, wenn er von einer Minute auf die andere dazu gezwungen sein könnte, seine Sachen zu packen und schnellstens den Standort zu wechseln, weil irgendein Geheimdienstler sich seine Akte herausgekramt hatte? Von seiner Tochter in Malaysia ahnte er nicht einmal etwas. Er hatte Sarawak verlassen, bevor seine Geliebte wusste, dass sie von ihm schwanger war. Sie hatte gar nicht erst versucht, ihn zu kontaktieren. Das hätte auch nichts genutzt, da er unter anderer Identität unterwegs gewesen war. Mit der Geschichte hätte sie höchstens in eine

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