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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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aufzuheben und ihr nicht ins Gesicht zu sehen. Ein erfolgreicher Säufer lernt, daß eine peinliche Situation nicht unbedingt den Tod bedeutet. Er hatte diese Lektion vor Jahren gelernt, die Beysa jedoch offensichtlich nicht. Ihr Gesicht glühte röter als das Maul ihrer Schlange.
    »Hätte ich gewußt, daß Ihr hier seid, o Beysa«, sagte er in dem Bemühen, seiner Stimme nicht die absurde Belustigung anmerken zu lassen, und griff nach eine anderen Zeichnung, »wenn ich es nur gewußt hätte wäre ich früher nach Hause gekommen.«
    Einen Moment lang schien die Zeit zu gefrieren, als Shupansea einen langen zitternden Seufzer ausstieß. »Ich.
    ich hatte Alpträume. Ich dachte, du könntest mir vielleicht helfen. Wenn ich mir ein Ende für die Träume ausdenken könnte, würden sie vielleicht verschwinden. Du scheinst immer zu wissen, wie die Dinge enden sollten.«
    Hakiem schüttelte traurig den Kopf. »Das liegt daran, weil Geschichten enden können, wenn der Held oder die Heldin noch leben. Im Leben ist das anders, o Beysa. Aber ich würde mich freuen, Euch zuzuhören.«
    »Nein, ich denke, ich habe begriffen, daß es meine Träume sind und ich damit fertig werden muß.« Sie ließ sich in die Hocke nieder und sammelte weitere farbige Pergamentskizzen zusammen. Über einem Portrait von Prinz Kadakithis, der unbehaglich neben einer Leiche stand, verharrten ihre Finger einen Moment lang. »Ich glaube, ich habe vielleicht etwas nur dadurch gelernt, mir deine Bilder anzusehen. Es ist merkwürdig - ich habe mir nie vorgestellt, wie Ki-this sein Schwert benutzt. Ich meine, er ist nicht schwach, aber ich liebe ihn wegen seiner Sanftmütigkeit. Er ist stark und sanftmütig, und vielleicht werden seine Untertanen das eines Tages begreifen. Aber sieh dir das an - also, ich konnte sehen, wie es passiert ist. Ich wußte, daß dieser Mann ein Verräter war und Ki-this ihn töten mußte. Er war gleichzeitig stolz und angewidert, und er ist in dieser Nacht erwachsen geworden.
    Ich werde das gleiche tun müssen, nun, vielleicht nicht mit einem Schwert, aber auch ich muß erwachsen werden, um ihm dabei helfen zu können, aus Freistatt eine Stadt zu machen, in der jeder leben kann. Du solltest noch mehr Bilder malen und sie dort aufhängen, wo sie jeder sehen kann.«
    Hakiem machte ein säuerliches Gesicht und nahm ihr die Skizzen aus der Hand. »Ich fürchte, darauf läuft es hinaus. Ich erzähle Geschichten, ein Künstler zeichnet Bilder danach, und der Fackel. entschuldigt, Lord Fackelhalter hat vor, sie auf seine neuen Mauern malen zu lassen.«
    Shupansea richtete sich auf, als hätte der Priester das Zimmer betreten. Sie hatte ein halbes Dutzend gegensätzlicher Meinungen über den allgegenwärtigen Hohepriester. Nicht daß sie durch eine davon hätte behaupten können, Molin Fackelhalter zu verstehen. Er war ein schwarzhaariger Rankaner, ein geweihter Priester eines geschlagenen Gottes und die treibende Kraft hinter dem Wiederaufbau einer Stadt, die zu hassen er öffentlich zugab.
    »Es ist eine gute Idee. Er hat es noch nicht erwähnt, aber das wird er, und sowohl Ka-this als auch ich werden ihn dazu auffordern. Er wird irgend etwas davon murmeln, das zu tun, was getan werden muß, und unter einer dunklen Wolke weggehen. Ich glaube, es muß schwer sein, so hart wie Lord Fackelhalter zu arbeiten und doch so wenig Befriedigung daraus zu ziehen.«
    »Man sagt, der Haß sei eine ebenso betörende Geliebte wie die Liebe.«
    »Ich ziehe die Liebe vor.«
    »Lord Fackelhalter tut das nicht.«
    Die letzte Zeichnung war zwischen die Kissen gerutscht. Sie entdeckten sie zur gleichen Zeit, und Hakiem, beugte sich vor, um zuerst zuzugreifen. Er hätte es auch geschafft, doch seine plötzliche Bewegung reizte Shupanseas Schlange. Vorsicht war schon immer die bessere Seite der Tapferkeit gewesen, trotz dem spürte Hakiem einen Kloß im Hals, als Shupansea die Skizze hervorzog.
    Fackelhalters Befehle waren eindeutig gewesen: Illustrationen von Hakiems Geschichten über die Ereignisse, die Freistatt geformt hatten, seit der Prinz als Statthalter erschienen war. Es hatte nur wenige gewichtigere Anlässe als den Nachmittag gegeben, an dem Kadakithis das Savankh der Beysa und ihrem Exilhof zur »sicheren Aufbewahrung« übergeben hatte. Mittlerweile mochte Hakiem Shupansea, aber an diesem Nachmittag hatten sie sie gehaßt, und das trat in Lalos Bildern offen zutage.
    Mit Juwelen und goldenen Kleidern geschmückt, das Gesicht und die nackten

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