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Die Macht Des Eisplaneten

Die Macht Des Eisplaneten

Titel: Die Macht Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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kurzer Zeit kehrte sie zu den anderen zurück, um sie aufzumuntern und nachzusehen, ob sie ihnen helfen konnte.
    Megenda zitterte so sehr, daß er nur noch vor sich hin stolperte.
    Bunny überlegte, ob sie ihm ihre Jacke geben sollte, da sie die Kälte besser ertrug als er. Doch ihre Jacke war nicht annähernd groß genug, als daß sie ihm etwas hätte nutzen können. Die der anderen ebenfalls nicht. Und der Beutel, der es so hervorragend verstand, sie warmzuhalten, würde dem Ersten Maat auch keine Hilfe sein.
    Als sie die erste Baumgruppe erreichten, dachte Bunny daran, ein Feuer zu machen, an dem Megenda sich hätte trocknen können, doch das würde zuviel von dem wenigen Tageslicht in Anspruch nehmen, das ihnen noch blieb.
    Bunny mußte Megenda ihre Anerkennung dafür zollen, daß er durchhielt, obwohl er unentwegt am ganzen Leib zitterte. Doch es war Dinah O’Neill, die es am schwersten hatte. Mit ihren ziemlich kurzen Beinen mußte sie einen Satz nach dem anderen machen, um Schritt zu halten. Doch auch sie kämpfte entschlossen weiter, hüpfte und hopste und blieb nie weiter als einen Schritt zurück.
    Auch Diego begann allmählich zu schnaufen. Die Spaziergänge an Bord des Piratenschiffes waren kein echter Ersatz für sportliche Betätigung gewesen. Er murrte und war offensichtlich verärgert darüber, daß Bunny die Strapazen nicht so zuzusetzen schienen wie ihm.

    Aber Bunny wußte auch, daß sie weder Diego noch den anderen dadurch helfen würde, indem sie langsamer wurde. Sie stapfte wieder den Pfad hinauf, den sie gebahnt hatte; dann machte sie sich erneut daran, sich mühsam durch den Schnee zu wühlen. Es war Schwerarbeit, und sie war schon bald so erschöpft, daß sie am liebsten losgeweint hätte. Aber die Tränen würden ja doch nur gefrieren und ihr Leid noch schlimmer machen. Wäre das nicht absurd, der Gewalt der Piraten entkommen zu sein, um endlich nach Hause zurückzukehren — nur um dann zu erfrieren, bevor man entdeckt würde? In Anbetracht des Neuschnees schien es durchaus denkbar, daß Hilfe zwar ganz nahe war, daß sie es aber erst erfahren würde, nachdem man ihre gefrorene Leiche entdeckt hatte. Und die Leichen der anderen. So etwas war schließlich schon mehr als einmal vorgekommen.
    »Hallooo, ist da wer?« rief sie in die dichter werdende Dunkelheit hinaus. »Släinte! Ich bin es, Bunny! Ist irgend jemand da? Hallooo!
    Kommt und holt mich!«
    Und dann passierte etwas, das gar nicht hätte möglich sein dürfen.
    Schließlich war sie ja hier draußen im Freien, nicht in einer Höhle oder einem Tal — dennoch nahm ein Echo ihre Stimme auf, wie schon vor einigen Wochen, als Phon Tho zu Besuch weilte, und genau wie bei Yana und Scans Hochzeit.
    »HALLOOO, ICH BIN ES, ICH, ICH, ICH, ICH …«, sagte die Stimme.
    Und verschmolz dann mit einer etwas leiseren: »MIAU, MIAU, miau!« Das Miauen einer Katze, die sich unentwegt beklagte.
    Bunny erwiderte den Ruf; sie war froh, die Katze zu vernehmen.
    Bedeutete das vielleicht, daß Clodagh ihnen folgte? Aber nein, die Katze war allein, als sie nun zur Rechten erschien, zunächst nur ein kleines orangefarbenes Flämmchen, das sie ungeduldig ermahnte, sich zu beeilen. Als Bunny zu den anderen zurückkehrte, setzte die Katze sich ans Ende des Weges, den Bunny gebahnt hatte, und wartete auf sie.
    »Wir sind gerettet!« sagte Yana. »Eine Katze hat uns gefunden!«

    »Gut«, meinte Megenda. »Wie kocht man die?« »Überhaupt nicht«, erwiderte Diego. »Man folgt ihnen.« »Von Schnitzeljagden habe ich ja schon gehört, aber das hier ist einfach lächerlich«, versetzte Dinah.
    Bunny wandte ihnen den Rücken zu und kehrte zum Ende ihres Pfads zurück. Kaum hatte sie die Katze erblickt, als das Tier auch schon weiterhuschte, die Rute tief führend, um die empfindlichsten Teile zu schützen, wobei sie über den Schnee strich. Mühsam folgten die Gefährten dem Tier im Gänsemarsch.
    Einige Mitglieder der Gruppe liebäugelten bereits mit dem Gedanken, vielleicht doch besser mal eine Ruhepause einzulegen, obwohl inzwischen die Nacht angebrochen war und es von Minute zu Minute kälter wurde, kalt bis in die Knochen, so daß sie schon zu taub geworden waren, um den Schmerz überhaupt noch zu spüren.
    Nur die leuchtenden Augen der Katze führten sie, wenn das Tier hin und wieder stehenblieb und ungeduldig zu ihnen zurückblickte.
    Begriffen die denn nicht, daß das Abendessen wartete und ein Nickerchen dazu?
    Bunnys Beine hatten schon vor längerer Zeit

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