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Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Dickinson
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seinem Frühstück fertig und dachte noch immer über seine Wettmöglichkeiten nach, als ein bestimmtes Pferd ihm ins Auge sprang.
    »Sieh dir das an!«, rief er aus und hielt mit der Wurst in der Luft zwischen Mund und Teller inne. »Um zwölf Uhr dreißig in Newbury läuft ein Pferd, das Sophie’s Day heißt.«
    »Na und?« Shelley hasste seine Wettleidenschaft und hegte den Verdacht, dass ihr Mann wesentlich mehr verlor, als er zugab.
    »Nun, das liegt doch auf der Hand. Ausgerechnet heute muss es ja wohl gewinnen, oder etwa nicht?«
    Shelley sandte ihm einen Blick, aber sie wusste, sie konnte ihn nicht aufhalten. Sobald sein Frühstücksteller leergegessen war, saß Dean in seinem klapprigen alten Bedford-Rascal-Transporter. »Ich fahre nur schnell tanken«, sagte er zu seiner Frau. Im Zeitungsladen kaufte er sich zwanzig Royals und gönnte sich die erste Zigarette des Tages, während er darauf wartete, dass die Wettschalter öffneten. Im Wettbüro war Dean gut bekannt, und der Eigentümer begrüßte ihn herzlich, als er die Tür entriegelte.
    War er erst einmal drinnen, gab es kein Halten mehr. Dean war kein Mann, der lange zögerte, wenn es um eine Wette ging. Hatte er sich erst einmal für ein Pferd entschieden, war die Sache geritzt. Die einzige Frage war noch, wie viel er einsetzen sollte. Er warf einen Blick in seine Brieftasche, blätterte mit dem Daumen durch den Stapel Banknoten und zog fünf Zwanziger heraus. Einer der Vorteile am Beruf des Klempners (tatsächlich dachte er häufig, es sei der einzige Vorteil) war das Bargeld, das man immer bei sich hatte.
    Dean wählte einen der kurzen blauen Kugelschreiber und schrieb ›Sophie’s Day‹ auf das gelbe Formular, gefolgt von der Uhrzeit und der Rennbahn. Dann trug er das Formular hinüber an den Schalter und schob die Geldscheine mit großer Geste hinterdrein.
    »Wie stehen die Quoten?«
    »Zehn zu eins.«
    »Das macht also einen Tausender. Den können Sie mir genauso gut jetzt schon geben.«
    Der Buchmacher sandte ihm ein hintersinniges Lächeln und stempelte den Wettschein ab. »Wir werden ja sehen.«

28
    Sauncy Wood, Wiltshire, Vereinigtes Königreich
    Will und Jamie ruhten sich eine Weile lang aus. Sie kauerten in der Finsternis, und Will zupfte sich Blätter und andere Pflanzenteile von seiner Kleidung. »Ich könnte die Reifen an diesem Auto zerschießen«, sagte er.
    »Du hast doch gesagt, wir müssten sparsam mit der Munition sein.«
    »Schon, aber wenn wir keinen Hirsch erwischen, müssen wir ja auf irgendwas anderes schießen, oder?«
    »Wir werden den Hirsch schon noch erwischen. Komm, suchen wir weiter.«
    Als sie sich sicher waren, dass kein weiteres Auto sich näherte, überquerten die beiden Jungen die Straße, duckten sich im Laufen und tauchten am anderen Ende wieder in den Wald ein. Sie hielten sich Seite an Seite, während sie ihre Suche fortsetzten. Das Dach über ihnen war jetzt undurchsichtiger, die dichten Nadeln der Tannen schlossen das Licht aus.
    »Bingo!« Vor einem Flecken aufgewühlter Erde kniete Will nieder. »Hirschköttel.«
    Jamie betrachtete die braunen Kügelchen, die sich glänzend und hart von der torfhaltigen Erde abhoben.
    »Für mich sieht das eher nach einem Kaninchen aus.«
    Knack. Der unverwechselbare Laut eines brechenden Zweiges ließ sie an Ort und Stelle erstarren, und sofort begannen ihre Herzen wieder zu rasen. Gleich darauf ertönte das Geraschel von Zweigen aus einer großen Ansammlung von Rhododendronsträuchern zu ihrer Linken.
    »Jetzt kommen wir der Sache näher«, flüsterte Will Jamie zu. »Da drüben ist er.«
    Will schulterte das Gewehr und setzte seine Schritte vorsichtig in die Richtung, aus der das Geräusch kam.

29
    An den Ufern des Malawisees, Ostafrika
    Unwillig, den langen Heimweg anzutreten, wartete Bakili am Strand und sah mit großen Augen zu, wie die Mannschaft des Bootes ihr kleines Feuer entzündete und fetten Chambo darüber briet   – den besten essbaren Fisch im ganzen Land. Sie aßen den verkohlten Fisch mit Händen voll Nsima   – fein geriebenem Maismehl   – kamen aber nicht auf die Idee, den Kindern etwas davon anzubieten.
    Bei dem Anblick und dem Duft des Essens lief Bakili das Wasser im Munde zusammen. Das letzte Mal, dass er eine richtige Mahlzeit gegessen hatte, lag Wochen zurück, und jetzt musste er sich hungrig auf den langen Heimweg in das Dorf Chinchewe machen, wo seine Mutter und sein kranker Großvater auf ihn warteten.
    Vorsichtig öffnete er den

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