Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Dickinson
Vom Netzwerk:
genossen das anfeuernde Johlen der Zuschauer, das über das Hämmern der Hufe auf dem zähen Boden hinweggellte.
    Roman Piper begann zu erlahmen und brannte rasch aus. Das war für Keiron das Zeichen. Er legte noch einmal Feuer nach, kürzte Mazarine Town die Zügel und rief ihr erneut ein paar kurze Worte zu, um ihr Blut in Wallung zu bringen.
    Kurz vor der Zwei-Meilen-Marke war Keiron perfekt platziert. Er überholte Zakira und zog mit der heftig schwitzenden Sophie’s Day gleich.
    »Los jetzt, Maz!«, trieb Keiron sie an. »Gib alles, Mädchen!«

111
    Chinchewe, Malawi, Afrika
    Maria Coster und ihr Filmteam hatten endlich ihren Reifen repariert, aber auf der Suche nach dem Dorf Chinchewe verfuhren sie sich ernsthaft. Es gab keine Straßenschilder, nach denen man sich richten konnte, und das Labyrinth aus Trampelpfaden, das dorthin führte, hatte sie in eine Sackgasse nach der anderen geführt.
    Nach der Ortszeit war es mitten am Nachmittag, als sie endlich auf den Hauptplatz von Chinchewe fuhren und im Schatten eines weit verzweigten Affenbrotbaums parkten. Innerhalb weniger Minuten hatte sich eine zerlumpte Horde unterernährter Kinder um das Fahrzeug versammelt, und sie brauchten nicht lange, um einen willigen Stadtführer zu finden, der sich gern bereit erklärte, Maria und ihr Team zu Bakilis Haus zu führen, wo sie lediglich den Großvater vorfanden.
    »Guten Tag«, begrüßte Maria den alten Mann. »Wir suchen nach Bakili. Wir haben ihn vorhin am See gefilmt, und wir würden gern noch einmal mit ihm sprechen.«
    »Er bewacht die Felder.«
    »Und wann wird er zurück sein?« Der alte Mann zuckte dieSchultern. »Was ist mit seiner Mutter oder seinem Vater? Sind die zu Hause?«
    »Nein. Seine Mutter ist mit Kamuzu, Bakilis Bruder, im Krankenhaus.«
    »Im Krankenhaus? Ist er denn krank?«
    »Er ist von einem Pavian angegriffen worden. Durch die Hungersnot haben die Tiere sich verändert. Jetzt kämpfen sie, um an das Getreide zu kommen.«
    Maria wandte sich ihrem Kameramann zu. »Na, das ist vielleicht eine höllisch gute Story.«
    »Und ob sie das ist.« Renny schulterte seine Kamera und begann, den alten Mann zu filmen.
    »Ist er schwer verletzt?«
    »Da war jede Menge Blut. Er ist hier gebissen worden.« Der alte Mann wies auf seinen Oberschenkel.
    »Können Sie uns sagen, wo das Krankenhaus ist?«
    Der alte Mann schüttelte verstört seinen Kopf.
    »Ich bringe Sie hin«, bot ihnen eines der Kinder an.
    »Einverstanden. Spring mit uns in den Jeep, und dann lasst uns fahren und Bakilis Bruder besuchen.«
    Minuten später jagten Maria und ihr Team bereits in Richtung Klinik die Dorfstraße hinunter.

112
    Vorstadtsiedlung von Washington D.   C., USA
    Shelton Marriner kannte sich in der Gegend, durch die er fuhr, nicht aus, aber er kannte den Namen der Straße, nach der er suchte, und er hatte eine gute Karte bei sich, nach der er sich richten konnte.
    Sobald er die Adresse ausfindig gemacht hatte, fuhr er langsam durch die von Bäumen gesäumte Wohnstraße und prüfte die Hausnummern, bis er das richtige Haus gefunden hatte. Wie er es sich nach allem, was er über das Einkommen des neuen Partners seiner Frau wusste, vorgestellt hatte, handelte es sich um ein beachtliches Anwesen mit einem sorgfältig gepflegten Rasen.
    In der Auffahrt stand ein brandneuer Mitsubishi Minivan. Shelton fuhr ein Stück weiter die Straße hinunter und wendete den Chevrolet. Dann parkte er nah am Rinnstein, weit genug entfernt, sodass er nicht erkannt werden würde, falls der geparkte Transporter die Neugier seiner Exfrau oder seiner Kinder erregte.
    Shelton ging den Plan im Kopf noch einmal durch. Er würde sie in den Minivan einsteigen lassen. Dann würde er in die Auffahrt fahren, um ihnen den Weg abzuschneiden. Er wollte, dass seine Exfrau ihn sah, sie sollte wissen, dass er es war.
    Und dann würde er es tun. Er stellte sich vor, dass die Explosion den größten Teil des Hauses in die Luft jagen würde. Was den neuen Partner seiner Frau betraf, so hatte Shelton kein Interesse daran, ihn zu töten. Tatsächlich hoffte er, dass er das Haus vor der Aktion verlassen würde.
    Shelton zog es vor, wenn er mit dem Verlust weiterleben musste.
    Er streckte die Hand aus und legte die Finger sacht auf den Auslöser, der auf dem Armaturenbrett montiert war. Er streichelte über den Bakelit-Schalter an dem Mechanismus und wartete.

113
    Galopprennbahn Newbury, Berkshire, Vereinigtes Königreich
    Etwa einen Furlong lang liefen sie praktisch

Weitere Kostenlose Bücher