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Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Füßen legen. Bestimmt machte er sich schon zum Aufbruch bereit.
     
     
     
    Ich hatte lange darüber nachgedacht, was ich tun würde, wenn wir einen Ausweg aus dem Labyrinth gefunden hätten. Zu diesem Zeitpunkt schätzte ich, dass wir etwa zwanzig Jahre unter der Erde verbracht hatten. Mehr als genug Zeit jedenfalls, um meinen Plan zu vervollkommnen.
    Mithilfe meines unsterblichen Verbündeten und meiner magischen Fähigkeiten, die sich durch die Wirkung des Gwels vervielfacht hatten, wollte ich mir die gesamte bekannte Welt unterwerfen. Täte das nicht jeder Mensch, wenn er die Gelegenheit dazu bekäme? Wer das Gegenteil behauptet, ist entweder ein Dummkopf oder ein Lügner.
    Ich hatte lange nachgedacht. Nur drei Hindernisse standen meiner ewigen Herrschaft im Weg. Die Götter waren das kleinste.
    Ob sie nun Mishra, Eurydis oder Hamsa heißen, gegen Sombre können sie nichts ausrichten, das hatte ich im Dara gelernt. Und warum sollten sie ihren Zorn gegen mich richten? Die alten Gottheiten sind schwach. Ihre Macht ist zwar unermesslich, aber um sie auszuüben, brauchen sie die Sterblichen. Und von den Sterblichen hatte ich nichts zu befürchten.
    Außer von einem. Einer der Nachkommen der Gesandten würde der Erzfeind sein. Derjenige, der eine einzige Chance hätte, Sombre zu besiegen. Den Bezwinger zu besiegen. Eine einzige Chance, für alle Zeiten. Aber ich würde dafür sorgen, dass es nicht dazu kam.
    Allerdings musste ich das Problem meiner schwindenden Lebenskraft lösen. Ich konnte nicht darauf vertrauen, dass Sombre immer an meiner Seite bleiben würde, nachdem er mittlerweile eine wesentlich kompliziertere Persönlichkeit entwickelt hatte als zunächst angenommen. Was im Übrigen leicht zu erklären war: Er hörte nicht nur meine, sondern Tausende von Stimmen, die ebenfalls Spuren in seinem Geist hinterließen. Meine größte Furcht war, dass er mir nach seiner Vollendung die Kraft verweigerte, die mich am Leben hielt. Doch auch in diesem Fall würde ich dafür sorgen, dass es nicht dazu kam.
    All das ging mir durch den Kopf, als wir den letzten Berghang hinabgingen. Unsere wiedererlangte Freiheit erfüllte mich mit Hoffnung, aber zunächst wollte ich mich dringenderen Aufgaben zuwenden.
    Als Erstes musste ich herausfinden, wo wir uns befanden. Ich hatte da so eine leise Ahnung. Wir irrten einen weiteren Tag umher, bevor wir einem Menschen begegneten, einem halb wilden Jäger, der die Flucht ergriff, sobald sich unsere Blicke trafen. Aber ich brauchte ihn nicht. Der kurze Augenkontakt hatte genügt. Seine Gedanken verrieten mir, dass er Wallatte war. Wir befanden uns auf der anderen Seite des Rideau.
    Das Glück war mir hold.
    Wie ich vermutet hatte, lag zumindest ein Teil des Jal’dara in einem abgelegenen Tal dieses Gebirges, zu Pferd kaum eine Dekade von Goran entfernt. Das Jal’karu wiederum lag unter eben jenen Bergen, an deren Fuß die Heilige Stadt erbaut war. Welche Ironie des Schicksals! Seit Äonen priesen die Itharer die Schönheit des Blumenbergs, ohne zu ahnen, dass Phrias, Soltan, Yoos und all die anderen Dämonen aus ihm hervorgegangen waren!
    So bot sich mir eine unverhoffte Gelegenheit. Ich änderte meinen Plan geringfügig. Die Errichtung meines Reichs würde leichter sein, als ich gedacht hatte. Mein Weg war vorgezeichnet. Ich brauchte nur noch eine Armee.
    Schon viel früher hatte ich beschlossen, die Oberen Königreiche mithilfe der Barbaren des Ostens zu erobern, denn in diesen Ländern gab es unzählige Kämpfer, denen nur ein Anführer fehlte. Die Männer waren unzivilisiert und damit leicht zu manipulieren, außerdem reizte mich die Herausforderung. Zu den Oberen Königreichen gehörten die mächtigsten Länder der bekannten Welt, deshalb hatte ich sie zu meinem Ziel erkoren. Ich wollte meine Überlegenheit unter Beweis stellen, indem ich den Feind von außen angriff und besiegte. Ich war fest entschlossen, etwas zu unternehmen, das noch nie zuvor jemand gewagt hatte.
    In den Gedanken des wallattischen Jägers hatte ich auch Abscheu vor meinem Äußeren gelesen. Mir dämmerte, dass mein Körper weiterhin alterte, auch wenn mir der Tod nichts anhaben konnte. Damit meine Suche nach Verbündeten nicht daran scheiterte, dass niemand meinen Anblick ertrug, beschloss ich, mein Gesicht zu verbergen. Ich nahm einen der Steine, mit denen ich im Labyrinth den Weg markiert hatte, und formte daraus ein Gwelom: Ich verwandelte ihn in eine Sturmhaube, wie sie goronische Ritter trugen.

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