Die magische 11 der Homoeopathie fuer Kinder
alle »wegdesinfiziert«, greift das Immunsystem die Freunde an – wie es bei Allergien der Fall ist. Untersuchungen belegen, dass Allergien in den neuen Bundesländern signifikant seltener vorkamen als im ehemaligen Westdeutschland. Wissenschaftler führen das darauf zurück, dass die Kinder in der DDR zu einem früheren Zeitpunkt in die Kindertagesstätte kamen, in der Folge mehr Infekte durchmachten und dass ihre Mütter auch nicht mit einer Armee von Haushaltsreinigern die Wohnungen desinfizierten. Ein bestimmtes Maß an Keimen und auch die Auseinandersetzung mit Infektionen scheint also einen gewissen Schutz darzustellen. Das ist wichtig zu wissen. Denn ist der Körper der Eltern erst einmal auf Allergien konditioniert, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass auch ihre Kinder daran leiden werden, mindestens 50 Prozent. Inwieweit genmanipulierte Nahrung, Hormone und Antibiotika in der Tiermast die Immunkräfte der Kleinen zusätzlich beeinträchtigen, ist nicht annähernd erforscht. Sicher ist nur dies: Unsere Kinder sind heute erheblich allergieanfälliger gegen Milch, Pollen, Nahrungsmittel, Hausstaub, Tierhaare und vieles mehr.
Auch das ist ein Grund, der für Homöopathie von Anfang an spricht: in der Schwangerschaft, bei der Geburt, in der Stillzeit und danach. Denn je weniger ein Säugling und Kleinkind dem Chemiewahn ausgesetzt ist – was sowohl Hygiene als auch Medikamente angeht –, umso mehr Zeit gewinnt es, seine körpereigenen Abwehrkräfte aufzubauen.
GU-ERFOLGSTIPP
DER INNERE ARZT
Wenn Ihr Kind krank ist, unternehmen Sie mit ihm eine Reise nach innen, dorthin, wo es wehtut. Lassen Sie das Kind in möglichst genauen Details beschreiben, was es sieht und fühlt: Form, Farbe, Geruch, Temperatur. Fragen Sie es, was die Stelle braucht, damit sie heilen kann. Und sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind genau das bekommt, denn diese (vielleicht seltsam anmutende) »Medizin« passt meist haargenau.
Interview: »Wenn es dem Kind besser geht, geht es auch den Eltern besser«
Interview mit Dr. med. Thomas Beushausen, ärztlicher Direktor am Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover und Stiftungsvorstand der Hannoverschen Kinderheilanstalt.
Wie müssen sich Eltern den »Arbeitskreis Naturheilkunde« in Ihrem Kinderkrankenhaus vorstellen?
Wir wollen die Homöopathie nicht nur einsetzen – wir wollen auch die Ergebnisse auswerten. 2001 haben wir damit begonnen, Homöopathie in die Versorgung der Kinder einzubinden. Wir sind alle Schulmediziner – in der Klinik ist Homöopathie für uns nicht die Alternative, sondern die Ergänzung. Die Idee dahinter war, dass es bei Kindern immer wieder bestimmte Fragestellungen gibt, die die Schulmedizin allein nicht beantworten kann.
Welche Schwerpunkte werden im Kinderkrankenhaus auf der Bult homöopathisch behandelt?
Da gibt es mehrere. Für mich als Pädiater und Anästhesist stellte sich zum Beispiel die Frage, wie man Unruhezustände und Erbrechen nach einer Narkose behandeln kann. Inzwischen haben wir ein homöopathisches Schema entwickelt, das sich ausgesprochen gut bewährt hat.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Homöopathie nach Operationen gemacht?
Die Chirurgie ist ein Schwerpunkt bei uns, die das Konzept mit trägt, ebenso wie die Anästhesieabteilung und die Pflegedienstleitung. Man kann die Schmerztherapie sehr gut homöopathisch begleiten. Weitere Einsatzgebiete sind Entzündungshemmung oder auch Schwellungen, wie sie nach Knochenbrüchen auftreten, egal ob diese eine Operation erfordern oder nicht. Unser Ziel ist es, die Ansätze der Homöopathie in die Hand von Schulmedizinern zu legen und eine systemische Vorgehensweise zu entwickeln. Zu diesem Zweck ziehen wir auch regelmäßig eine externe, homöopathisch sehr erfahrene Ärztin hinzu.
Wer fragt nach Hahnemanns Heilmethode?
Eltern, und zwar in zunehmendem Maße. Mehr als ein Viertel von ihnen wenden die Homöopathie selber an. Das ist ein bemerkenswerter Anteil. Unsere Krankenschwestern sind stark in das ganzheitliche Konzept eingebunden. Sie sind ganz wichtige Diagnostiker, da sie am meisten mit den Kindern zu tun haben und immer im Dialog mit der Mutter sind; erst danach kommt der Arzt hinzu. Sie bilden sich kontinuierlich hier im Haus fort. Von den Ärzten nimmt die Hälfte an den Homöopathie-Fortbildungen teil, selbst wenn sie keine Anwender sind. Die Basisarzneien der Homöopathie kennen alle und können sie auch bei Bedarf einsetzen.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den
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