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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ich dachte, Sie seien tot! Ich habe mir selbst die Schuld für Ihren Tod gegeben!«
    »Man hat mich nicht weggeschafft, man hat mich eskortiert. Geben Sie mir jetzt das Tagebuch.« Sealfont schnippte verärgert erneut mit den Fingern. »Und das korsische Papier. Ich hoffe doch, daß Sie beides mitgebracht haben.«
    Ein kaum hörbares Geräusch war zu vernehmen, ein halb ersticktes Hüsteln, ein Aufatmen, ein Ruf, der nicht zu Ende geführt wurde. Sealfont sah sich schnell um und sprach mit scharfer Stimme zu seinen unsichtbaren Streitkräften.
    »Kommt heraus!«
    »Warum?«
    »Weil wir mußten. Ich mußte. Es gab keine Alternative.«
    »Keine Alternative?« Matlock konnte nicht glauben, daß er richtig gehört hatte. »Keine Alternative wofür?«
    »Den Zusammenbruch! Wir waren finanziell erschöpft. Unsere letzten Reserven waren angespannt; es gab niemanden mehr, an den wir uns wenden konnten. Die moralische Korruption war vollständig: Die Bitten um höhere Erziehung begannen die Nation zu langweilen und ihr keinen Gewinn mehr zu bringen. Es gab keine andere Lösung, als selbst die Führung zu ergreifen ... diejenigen in unsere Gewalt zu bekommen, die versuchten, uns zu korrumpieren. Das taten wir und überlebten!«
    In seiner ganzen Bestürzung begann sich das Rätsel für Matlock zu lösen. Das Räderwerk in der mächtigen Safetüre begann sich zu drehen, und die riesige Türe schob sich auf ... Carlyles außergewöhnliche finanzielle Ausstattung ... Aber das ging viel weiter als Carlyle; Sealfont hatte es gerade ausgesprochen. Die Bitten waren langweilig geworden! Es war ein feines Gespinst, aber es war da!
    Überall!
    Man fuhr fort, in allen Universitäten Sammlungen zu veranstalten, aber die Rufe der Panik waren verstummt; die Gefahr des finanziellen Zusammenbruchs, die früher in Dutzenden von Universitäten und Colleges Gegenstand zahlreicher Veranstaltungen und Kampagnen gewesen waren.
    Normalerweise konnte man daraus schließen - wenn man sich die Mühe gab, darüber nachzudenken -, daß die Krise abgewendet war. Daß alles wieder normal war.
    Aber so war es nicht. Die Norm war zum Monstrum geworden.
    »O mein Gott«, sagte Matlock leise in schrecklicher Bestürzung.
    »Der hat uns nicht geholfen, das kann ich Ihnen versichern«, erwiderte Sealfont. »Was wir geleistet haben, ist einzig und allein den Menschen zuzuschreiben. Schauen Sie uns doch an. Unabhängig! Unsere Stärke wächst systematisch. Binnen fünf Jahren wird jede größere Universität im Nordosten Teil einer sich selbst erhaltenden Föderation sein!«
    »Sie sind krank ... Ein Krebsgeschwür!«
    »Wir überleben! Eigentlich war es nie so schwierig, diese Wahl zu treffen. Niemand würde den Zustand ändern. Am allerwenigsten wir selbst ... Wir trafen einfach vor zehn Jahren die Entscheidung, die wichtigsten Spieler auszuwechseln.«
    »Aber ausgerechnet Sie ...«
    »Ja. Das war eine gute Wahl, nicht wahr?« Sealfont drehte sich wieder zu dem Restaurant um, blickte hinüber zu dem schlafenden Hügel mit den alten Backsteinwegen. Dann schrie er: »Ich hab' euch gesagt, ihr sollt herauskommen! Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Unserem Freund ist es gleichgültig, wer ihr seid. Er wird uns bald verlassen ... Oder nicht, James?«
    »Sie sind wahnsinnig. Sie sind ...«
    »Keinen Augenblick! Es gibt niemanden, der vernünftiger ist. Oder praktischer ... Die Geschichte wiederholt sich, das sollten gerade Sie wissen. Das Gewebe wird zerrissen, die Gesellschaft teilt sich in sich heftig bekämpfende Lager. Lassen Sie sich nicht von der Ruhe täuschen; Sie brauchen nur an der Oberfläche zu kratzen - dann fließt reichlich Blut.«
    »Sie bringen es zum Bluten!« schrie Matlock. Jetzt gab es kein Zurück mehr, das Unheil nahm seinen Anfang.
    »Im Gegenteil! Sie selbstgerechter, aufgeblasener Esel!« Sealfonts Augen starrten ihn in kalter Wut an, und seine Stimme klang schneidend. »Wer hat Ihnen denn das Recht gegeben, hier zu urteilen? Wo waren Sie denn, als Männer wie ich - in jeder Institution - uns mit der sehr realen Aussicht konfrontiert sahen, unsere Türen schließen zu müssen! Sie waren in Sicherheit, wir haben sie geschützt ... und niemand hat auf unsere Appelle reagiert. Es war kein Platz für unsere Bedürfnisse ...«
    »Sie haben es nicht versucht! Nicht intensiv genug ... «
    »Lügner! Narr!« Sealfont brüllte jetzt. Er war ein Besessener, dachte Matlock. Oder ein Gequälter. »Was blieb uns denn? Zuwendungen? Fast nichts! Es

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