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Panik im Paradies

Panik im Paradies

Titel: Panik im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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Nichts geht ohne Tante Mathilda
    Es war ein sehr heißer Tag in Rocky Beach. Wahrscheinlich war es sogar der heißeste im ganzen Jahr. Justus Jonas stand der Schweiß auf der Stirn, als er seinen Rucksack packte.
    »Taucherbrille, Schnorchel, Chips und eine Dose Cola. Ich glaub, ich hab alles«, dachte er laut und polterte die Holztreppe hinunter. Gerade wollte er die Haustür öffnen, als er hinter sich eine laute Stimme vernahm:
    »Moment, Justus!« Es war Tante Mathilda. Man konnte ihr einfach nicht entkommen.
    »Hast du dich eingecremt?«
    »Ja, hab ich«, nickte er.
    »Hast du Brote und kalten Tee mitgenommen?«, fragte sie weiter und stellte sich ihm in den Weg.
    »Hab ich.« Natürlich stimmte nichts davon.
    »Dann schwimm nicht so weit raus, ärgere die Leute am Strand nicht, hier hast du noch ein Handtuch, Sonnencreme und einen Apfel. Komm nicht zu spät zurück – auch wenn Ferien sind!«
    »Ja, ja, Tante Mathilda …«
    »Fast hätte ich es vergessen: Hier hab ich noch Onkel Titus’ alten Schlapphut. Der ist gut gegen die

    Sonne. Da kann man sich gar nicht genug vorsehen. Siehst du, passt wie angegossen.«
    Lächerlich! Bestimmt sah er aus wie eine Vogelscheuche.
    Sobald Justus außer Sichtweite war, riss er den grünen Schlapphut vom Kopf. Erst wollte er ihn in seinen Rucksack stopfen. Doch dann besann er sich und versteckte das hässliche Ding hinter der Regentonne.
    »Tante Mathilda ist zwar die liebste Tante der Welt, aber sie will einfach nicht begreifen, dass ich kein Baby mehr bin«, grummelte er und schwang sich auf sein Fahrrad. »Aber Tanten müssen wahrscheinlich so sein.«
    Der schwarze Asphalt flimmerte in der Sonne und Justus trat keuchend in die Pedale. Der Fahrtwind kühlte angenehm sein Gesicht. Das Fahrrad hatte Onkel Titus auf seinem Schrottplatz aus fünf oder sechs kaputten zusammengebaut und so sah es auch aus: silber, grünmetallic und teilweise orange. Zumindest hatte es eine Dreigangschaltung und das war besser als nichts.
    Bevor Justus am Ortsschild von Rocky Beach vorbeifuhr, musste er einen letzten Hügel erklimmen. »Geschafft!«, schnaufte er, denn ab jetzt ging es nur noch bergab. Er nahm die Hände vom Lenkrad, breitete die Arme aus wie ein Vogel und schoss freihändig den Berg hinunter. Wenn Tante Mathilda das sehen könnte …
    Neben der Straße führte die alte Eisenbahnlinie entlang. Die verrosteten Schienen konnte man im Gestrüpp kaum noch erkennen. Etwas weiter gabelten sich die Gleise und genau an der Stelle stand die Kaffeekanne. In Wirklichkeit war es ein verrosteter Wassertank für die alten Dampflokomotiven. Er war viermal so groß wie eine Telefonzelle und stand auf einer Konstruktion aus Holzbalken – wie auf einem Hocker. Unten führte ein dickes Wasserrohr direkt ins Innere des Tanks und an dieses Rohr waren Stahlsprossen geschweißt. Aus der Seite ragte eine schwenkbare Röhre. Hierdurch waren früher die alten Loks mit Wasser aufgefüllt worden.
    Von weitem sah der Tank aus wie eine Kaffeekanne und darum wurde er auch so genannt. Man konnte von unten durch die Luke in den Wassertank einsteigen. Innen drin war Platz genug für mindestens drei Personen. Hier wurden Pläne ausgeheckt, Pfandflaschen gesammelt und Gummibärchen gelagert. Die Kaffeekanne war nicht nur Treffpunkt, sondern Hauptquartier, Lager und Geheim­versteck.
    Justus holperte über die Gleise geradewegs darauf zu. Plötzlich öffnete sich knarrend und quietschend an der Unterseite eine Luke. Zuerst sah man nur wuschelige Haare, dann kam das ganze Gesicht zum Vorschein.
    »Da bist du ja endlich, Just! Wir schwitzen uns gerade die letzte Spucke aus dem Mund.« Es war Peter Shaw und neben ihm tauchte auch schon kopfüber Bob Andrews auf. Mit einer Hand hielt er seine Brille fest.

    »Nichts wie raus aus der Sauna«, keuchte er und kletterte die Sprossen hinab.
    »Na, dann kann’s ja losgehen!«, rief Justus.
    Jetzt war das Trio komplett: Justus, Peter und Bob aus Rocky Beach, drei Freunde, stets auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Keine Frage sollte lange ohne Antwort bleiben. Das war das Motto der jungen Detektive.
    Und wenn man genau hinsah, konnte man es oben auf der Kaffeekanne erkennen. Dort baumelte eine kleine Fahne aus schwarzem Stoff. Und in der Mitte zeigte sie ein weißes, ein rotes und ein blaues Fragezeichen. Das Symbol der drei ???.

Glühender Asphalt
    Peter sprang als Erster auf sein Rennrad. Bob folgte ihm und trat kräftig in die Pedale. »Der Letzte muss den

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