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Die Mauern von Logghard

Die Mauern von Logghard

Titel: Die Mauern von Logghard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Luxon hatte dies erst getan, als er erkennen musste, dass die Waffen des Lichtboten in seiner Hand ihre Kraft verloren. Dennoch war es ihm hoch anzurechnen, dass er sich ihrer nicht einfach entledigte, sondern dass er sie Mythor mit der Erklärung zurückbrachte, dass er der rechtmäßige Besitzer sei.
    Dies lag noch keinen Tag zurück, und doch fühlte sich Mythor mit der Ausrüstung bereits wie verwachsen. Ihm war, als hätte er die Waffen schon immer getragen. Das Gläserne Schwert hatte seine ursprüngliche Leuchtkraft zurückbekommen und war in seiner Hand zu einer unübertrefflichen Klinge geworden. Der Helm der Gerechten raunte und flüsterte in seinem Geist, und es klang für Mythor wie seine Lebensmelodie. Aber bisher hatte ihm der Helm noch nichts gesagt. Jetzt allerdings, als er seinem geistigen Rauschen seine volle Aufmerksamkeit schenkte, da war ihm, als weise er ihn in eine bestimmte Richtung…
    Mythor deutete mit dem Gläsernen Schwert nach links. »Von dort kommen Reizsignale, die wie eine unverständliche, aber doch bedeutungsvolle Botschaft klingen«, sagte er. »Wir werden uns in diese Richtung schlagen.«
    »Achtung!« rief da Hrobon und zückte sein Krummschwert. »Wir werden angegriffen.«
    Plötzlich erklang ein vielstimmiges Geheul von überall aus den Ruinen. Jene krummen, verwahrlosten Gestalten, die nur bedingt menschenähnlich waren und von denen sie einen Ungewissen Eindruck bekommen hatten, tauchten ringsum auf und stürmten von allen Seiten heran.
    Sie waren unbewaffnet. Aber ihre krallenbewehrten Klauen und die Fangzähne in den aufgerissenen Mäulern ihrer tierhaften Gesichter waren furchteinflößend genug. Und sie waren flink und sprunggewaltig. Sie kamen mit großen Sätzen rasch näher. Schreiend und gestikulierend, mit vor Hass und Mordlust verzerrten Fratzen.
    »Stellt euch Rücken an Rücken – und folgt mir!« konnte Mythor seinen Gefährten noch zurufen, dann waren die ersten Angreifer herangekommen.
    Mythor fand nicht mehr die Zeit, den Gegnern den Sonnenschild wie einen Spiegel entgegenzuhalten, denn dafür waren sie bereits zu nahe. Und im Nahkampf konnte er sich allein auf die Kraft Altons verlassen.
    *
    Sadagar stand mit dem Rücken zu Hrobon, Luxon hatte sich zu Mythor gesellt, der in voller Ausrüstung an der Spitze stand. Der Steinmann schleuderte drei Messer, die allesamt ihr Ziel fanden. Aber die nachfolgenden Kreaturen kümmerten sich wenig um ihre gefallenen Artgenossen. Sie sprangen behende über die Getroffenen hinweg und stürzten sich auf den Steinmann.
    »Verfluchte Bande!« schrie Sadagar zornig und wehrte die Klauen, die nach ihm griffen, mit den Messern ab. Er hatte in jeder Hand eines und überkreuzte die Arme. Jedesmal wenn ein Gegner zu ihm vorstieß, bewegte er die Klingen scherenförmig.
    Eine der Kreaturen sprang mit einem zornigen Schmerzensschrei zurück, als Sadagars Messer eine kreuzförmige Wunde an ihrem Körper hinterließen. Dabei wurden zwei weitere Angreifer niedergerissen, als sie Sadagar anspringen wollten.
    Dadurch bekam der Steinmann etwas Luft und konnte die beiden Messer der nächsten Welle von Angreifern entgegenschleudern. Er konnte sich danach gerade erneut bewaffnen, bevor ein stinkender, haariger Körper auf ihm landete.
    Knöcherne Hände drückten seine Waffenarme zu Boden, ein geiferndes Maul erschien über ihm. Die Kreatur stieß mit gefletschten Fangzähnen nach ihm.
    Da sauste eine Klinge heran und schleuderte den Angreifer von Sadagar.
    »Habt ihr noch nicht genug?« schrie Hrobon und ließ eine der Kreaturen in seine Klinge springen. Er zog sie sofort wieder zurück und schwang sie vor einer Gruppe von Angreifern, die vor dem wirbelnden Metall zurückwichen.
    »Du hast mir das Leben gerettet«, stellte Sadagar verblüfft fest, während er sich gleichzeitig mit Scherenbewegungen seiner Messer die Gegner vom Leibe hielt.
    »Ich verzichte auf deinen Dank«, erwiderte Hrobon keuchend. »Du stehst nicht in meiner Schuld.«
    »Kämpft lieber, anstatt zu schwätzen!« rief Luxon, der den Kontakt zu Mythor verloren hatte und mit dem Rücken an einer Mauer stand.
    Die Angreifer hatten ihn abgedrängt und versucht, ihn von hinten anzufallen. Er hatte sich gerade noch durch einen Sprung zur Seite retten können. Nun wurde er von sechs krummen Gestalten bedrängt. Luxon spürte, dass er der Übermacht nicht lange würde standhalten können. Er hatte diese Kreaturen unterschätzt.
    Nach den ersten ungestümen Angriffen, die ihnen

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