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0791 - Diondra - einfach mörderisch

0791 - Diondra - einfach mörderisch

Titel: 0791 - Diondra - einfach mörderisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es war ein Raum, dessen Nüchternheit kaum überboten werden konnte. Die langen Lichtröhren unter der weißen Decke und die Schallschutzwände dominierten. Die Monitore, die Konsolen und die Naturwissenschaftler in den weißen Kitteln wirkten ebenso nüchtern.
    Fünf Männer im Alter von dreißig bis siebzig saßen vor den kreisförmig aufgestellten Konsolen.
    So unterschiedlich sie waren, eines aber verband sie: die Kunst, mit Zahlen umgehen zu können. Sie waren die fähigsten Mathematiker und Informatiker, sie gehörten zur Spitze des Landes, Experten, deren Wissen einem normalen Menschen Furcht einjagen konnte, doch sie lebten davon und kamen auch sehr gut damit zurecht. Sie beherrschten nicht nur ihre eigenen Gehirne, sondern auch die komplizierten Rechner, aber auch sie standen vor einem Rätsel und hatten keine Erklärung für das Phänomen, das in der Mitte des aus Konsolen gebildeten Kreises auf einem schlichten Holzstuhl hockte, die Hände in den Schoß gelegt hatte und einen beinahe schon verschämten Eindruck machte.
    Dieses Wesen war eine Frau!
    Sie hieß Diondra Mayne, und niemand wusste so recht, woher sie stammte, aber sie war ein Genie. Sie war besser als die Computer und als die fünf Mathematiker zusammen, denn komplizierte Rechnungen, die eigentlich nur ein Computer lösen konnte, erledigte die hager wirkende, blasse junge Frau mit den ebenfalls bleichen Haaren in Sekundenschnelle. Sie dachte zwar nach, aber das war einfach lächerlich, denn die Lösung sprudelte sie nur so hervor.
    Sie brachte die Männer zur Verzweiflung. So sehr sich die Experten auch auf ihre Computer verließen, Diondra war einfach besser.
    Sie murmelte mit tonloser Stimme die Lösung, hin und wieder gestattete sie sich ein Lächeln oder fuhr mit einer matten Handbewegung durch ihr dünnes Haar. Manchmal zuckten auch die blassen Lippen, dann sah es so aus, als wollte sie die Experten »auslächeln«.
    Der Chef dieser Gruppe hieß Professor Dr. Robert Palmer, er galt als einer der besten Wissenschaftler der Welt, was den Umgang mit komplizierten Rechnern anging. Er bezog einen Teil seines hohen Einkommens aus zahlreichen Patenten, war mittlerweile zweiundsechzig Jahre alt geworden, in Ehren »erweißt«, aber dieses Phänomen, das einfach nur Diondra Mayne hieß, hatte er in seinem Berufsleben noch nie erlebt. Wie sie die letzte astrophysikalische Aufgabe gelöst hatte, das war schon genial.
    Welche Prüfung sollte man dieser Frau noch zumuten? Es gab keine, sie schaffte es locker, sie war besser als die Rechner, und das wusste sie auch, denn ihr feines Lächeln lag dünn wie ein Spinngewebe auf ihren Lippen.
    Professor Palmer war beinahe versucht, die Tastatur des Rechners zu zerschlagen. Er überlegte es sich jedoch anders und klatschte stattdessen in die Hände.
    »Pause«, sagte er nur.
    Seine Kollegen atmeten auf. So mancher wischte sich den Schweiß von der Stirn, bevor er sich erhob. Doch niemand vergaß, der so zart wirkenden Person einen langen Blick zuzuwerfen. Der eine bewundernd, der andere mehr skeptisch, auch ungläubig.
    Professor Palmer stand als Letzter auf. Er schaute über die Konsole hinweg auf die junge Frau. »Wollen Sie nicht auch eine kleine Pause einlegen, Diondra?«
    Sie hob den Kopf. Ihr Gesicht war schmal, und das glatte Haar ließ es noch schmaler erscheinen. »Muss ich das?«
    »Es liegt an Ihnen.«
    »Haben Sie denn keine Arbeit mehr für mich?«
    Fast hätte Palmer gelacht. Nein, es gab keine Arbeit oder keine Aufgabe mehr für sie, denn sie war einfach zu gut. Er kannte nichts, sie war einfach besser, aber das wollte er ihr nicht sagen. »Ich werde mit den Kollegen beraten. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass wir heute keine Tests mehr durchführen.«
    »Schade.«
    Palmer schüttelte den Kopf. »Ja – fühlen Sie sich denn nicht ein wenig erschöpft?«
    Diondra hob den Blick. Sie hatte große, blassblaue Augen. In der Größe passten sie nicht zu ihrem Gesicht. »Warum sollte ich mich erschöpft fühlen? Nein, mir geht es gut.«
    »Es war doch nicht einfach.«
    »Für mich schon.«
    »Auch die letzte Aufgabe?«
    Eine Haarsträhne war von der linken Seite her wie der Teil eines Vorhangs gegen ihr Gesicht gefallen. »Natürlich, Sir.«
    »Um sie zu lösen, musste man über astronomische Kenntnisse verfügen, denke ich.«
    »Das war kein Problem, Sir.«
    Palmer schluckte. »Darf ich fragen, wo sie studiert haben?«
    »Ich weiß es eben.«
    Der Letzte schloss die Tür. Palmer und das

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