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Die Memoiren des Grafen

Die Memoiren des Grafen

Titel: Die Memoiren des Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Identifikation zu erhalten.»
    «Ah», rief der Baron aus, «die Fingerabdrücke und die Bertillonmaße.»
    «Es war ein schlauer Gedanke von König Victor, diesen Trick zu benutzen. Ich bewunderte ihn so sehr, dass ich es mir nicht versagen konnte, auf sein Spiel einzugehen. Es ist natürlich klar, dass er seine Verbündete so rasch wie möglich zu verständigen versuchte, sobald ich ihm den Hinweis auf das Versteck des Diamanten gegeben hatte. Gleichzeitig aber musste er dafür sorgen, dass keiner von uns dieses Zimmer verließ. Seine rasch auf den Zettel gekritzelte Nachricht war natürlich an Mademoiselle Brun gerichtet. Er sagte ja zu Tredwell nur, der Brief müsse sofort ausgehändigt werden – und dieser führte den Auftrag aus, indem er die Treppe zum Schulzimmer emporstieg. Inzwischen beschuldigte der falsche Lemoine mich, König Victor zu sein, und damit hielt er alle davon ab, in die Bibliothek zu gehen. Er wollte uns so lange aufhalten, bis seine Komplizin den Stein gefunden und an sich genommen hätte.»
    George räusperte sich.
    «Ich muss schon sagen, Mr Cade», erklärte er gravitätisch, «dass Ihr Vorgehen in dieser Sache zu größten Vorwürfen berechtigt. Wäre auch nur das geringste Versehen vorgekommen, dann hätte eines unserer heiligsten Besitztümer sozusagen unter unseren Augen verschwinden können, und wir hätten es nie wieder gefunden.»
    «Wahrscheinlich sind Sie niemals auf die raffinierte Idee gekommen, Mr Lomax, dass dieses historische Heiligtum gar nicht hinter den Büchern steckte», näselte Mr Hiram Fish.
    «Nicht hinter den Büchern?»
    «Selbstverständlich nicht.»
    «Sehen Sie», erläuterte Anthony, «dieses kleine Rätselspiel des Grafen Stylptitch bezog sich auf das, was es ursprünglich war: eine Rose. Als mir das am Montagnachmittag klar wurde, eilte ich sofort in den Rosengarten. Aber Mr Fish hatte bereits den gleichen Gedanken gehabt. Wenn Sie sich mit dem Rücken vor die Sonnenuhr stellen, von dort sieben Schritte vorwärts, acht nach rechts und drei nach links gehen, gelangen Sie zu einem großen Busch hellroter Rosen. Und diese Rosen heißen ‹-Richmond›. Das Haus ist von oben bis unten durchsucht worden, aber kein Mensch kam auf den Gedanken, den Garten umzustechen. Ich schlage eine kleine Grabarbeit für morgen Vormittag vor.»
    «Dann war die Geschichte mit den Büchern –»
    «Nur eine Erfindung, um die Schuldigen zu überführen. Mr Fish hielt Wache auf der Terrasse, und im richtigen Moment pfiff er das verabredete Zeichen. Ich muss hinzufügen, dass Mr Fish und ich in Dover ein kleines Kriegsgericht gehalten haben, um die Brüder von der Roten Hand zu verhindern, sich mit König Victor in Verbindung zu setzen. Er hatte ihnen Befehl gegeben zu verschwinden, und wir ließen ihm die Meldung zukommen, dass dies geschehen sei. Daher glaubte er, ruhig seine Pläne weiterverfolgen zu können.»
    «Herrlich, wundervoll», rief Lord Caterham, «alles ist demnach höchst zufriedenstellend gelöst.»
    «Alles – bis auf eins», sagte Mr Isaacstein.
    Der große Finanzmann blickte Anthony bedeutsam an.
    «Ganz richtig, Mr Isaacstein», lächelte dieser. «Was war der ursprüngliche Grund Ihres Herkommens?»
    «Die Vereinbarung eines Darlehens.»
    «Mit wem?»
    «Mit dem Fürsten Michael von Herzoslowakien.»
    «Genau. Fürst Michael ist tot. Sind Sie bereit, dasselbe Darlehen unter den gleichen Bedingungen auch seinem Vetter Prinz Nikolaus zu gewähren?»
    «Können Sie ihn tatsächlich herbeischaffen? Man sprach davon, er sei im Kongo umgekommen.»
    «Er wurde getötet – von mir. Nein, nein, ich bin kein Mörder. Wenn ich sage, dass ich ihn tötete, so meine ich damit nur, dass ich das Gerücht von seinem Tod verbreitete. – Ich versprach Ihnen, einen echten Prinzen zu liefern. Würde ich Ihnen genügen?»
    «Sie?»
    «Ja. Ich bin Prinz Nikolaus Sergius Alexander Ferdinand usw. Sie müssen zugeben, dass sich der Name nicht eignete für ein Leben, wie ich es zu führen gedachte. Daher tauchte ich aus dem Kongo als einfacher Mr Anthony Cade auf.»
    Captain Andrassy sprang auf. «Das ist unglaublich, unglaublich», sprudelte er hervor. «Hüten Sie Ihre Zunge, Sir.»
    «Natürlich kann ich Ihnen alle Beweise liefern», sagte Anthony ruhig. «Ich zweifle nicht daran, dass ich den Baron überzeugen werde.»
    Der Baron hob seine Hand.
    «Ihre Beweise ich werde prüfen, natürlich. Aber für mich selbst das ist nicht nötig. Ihr Wort mir genügt. Außerdem Sie sehen sehr

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