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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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nicht bekannt. «
    » Beginnen wir doch bei dem Datum, das Sie mir genannt haben. « Miss Kent nahm den Telefonhörer in die Hand und bat um die Archivaufzeichnungen für den fraglichen Zeitraum. Wenig später betrat eine junge Frau mit einem großen ledergebundenen Buch den Raum.
    » Danke, Heather. «
    Ari beobachtete gespannt, wie Miss Kent bis zu dem von ihm genannten Datum blätterte. Wenn dieser Versuch erfolglosblieb, waren seine Möglichkeiten erschöpft, das wusste er.
    » Da wären wir: zweiundzwanzigster August … «
    Ari wartete mit angehaltenem Atem.
    » An dem Tag wurde um zehn Uhr abends von einem Dr . Smith ein Junge ins Heim gebracht. Offenbar handelte es sich um einen Findling, der vor der Tür des guten Arztes abgelegt worden war. «
    » Wohl kaum « , murmelte Ari.
    » Mr Malik. « Miss Kent musterte ihn über den Rand ihrer Brille hinweg. » Das war bei verzweifelten Frauen damals gang und gäbe. Für gewöhnlich vertrauten sie das Kleine dem Geistlichen oder dem Arzt der Gemeinde an, und der musste dann sehen, wie er es unterbrachte. «
    » Verstehe. «
    Miss Kent wandte sich wieder dem Buch zu. » Das Kind hatte keinen Namen. Es wird hier folgendermaßen beschrieben: ›eurasischer Typ, blaue Augen, gesund, wohlgenährt, etwa drei Jahre alt, keine besonderen Merkmale.‹ Spende erhalten. « Mis s Kent sah Ari an. » Könnte er das sein? «
    Ari nickte aufgeregt.
    » Da steht noch mehr « , erklärte Miss Kent.
    » Haben sie ihm einen Namen gegeben? «
    » Ja. «
    » Und …? «
    » Sie haben ihn Noah genannt. Fragen Sie mich bitte nicht, warum. Vielleicht hat es in jener Zeit eine Überschwemmung in London gegeben. Es gibt schlechtere Namen, und ich finde diesen sogar sehr einprägsam. «
    » Ja, stimmt. Und der Familienname? «
    » Adams. Ebenfalls ein guter biblischer Name. Mir kommt da ein Gedanke … «
    » Noah Adams « , wiederholte Ari. » Ist er lange hier gewesen? «
    » Geduld, Mr Malik, ich möchte da noch etwas überprüfen. «
    Miss Kent stand auf und holte eine Mappe aus einem Aktenschrank. » Gütiger Himmel « , rief sie nach einem Blick hinein aus.
    » Was ist? «
    » Offenbar ist aus ihm unser geschätzter Verwaltungsvorstand Dr. N. Adams geworden. «
    » Sie kennen ihn? «
    » Ja. Ein wunderbarer Mensch. Er hat sehr viel Geld für das Heim gesammelt und bessere Bedingungen für die Kinder geschaffen. Seiner angegriffenen Gesundheit wegen ist er mit Ende siebzig in den Ruhestand gegangen, und einige Jahre später ist er dann gestorben. Er war eine Institution. «
    Ari nahm den Umschlag, den Anahita ihm über ihren Anwalt hatte schicken lassen, aus der Plastikhülle und öffnete ihn. » Wissen Sie zufällig das genaue Datum seines Todes? «
    Miss Kent zog die Fotokopie eines Nachrufs aus der Mappe. » Der ist aus der Times. Wir haben ihn aufgehoben, weil darin erwähnt wird, dass er Verwaltungsvorstand bei uns war. «
    Ari ließ ihn sich geben, las das Datum von Noah Adams ’ T od und verglich es mit dem, das Anahita zehn Jahre zuvor kurz vor ihrem Tod in krakeliger Schrift notiert hatte.
    » Mein Gott. «
    Die Daten waren identisch.
    » Alles in Ordnung, Mr Malik? Sie wirken erschüttert. «
    » Das bin ich. Entschuldigen Sie. «
    » Dem Nachruf können Sie alles Weitere über sein Leben entnehmen. Merkwürdig « , murmelte Miss Kent, als sie zum Kopierer ging. » Ich wusste, dass Dr. Adams selbst als Kind hier gewesen war, habe mich aber nie intensiver damit beschäftigt. Er war sehr beliebt. « Miss Kent reichte Ari die Kopie des Nachrufs.
    » Danke. « Aris Blick fiel auf das Schwarz-Weiß-Foto eines attraktiven älteren Mannes. » War er ein netter Mensch? «
    » O ja. Er hat die Kinder immer mittwochs mit Kuchen besucht. Sie haben Tee miteinander getrunken, und er hat ihnen zugehört und nicht nur die ganze Zeit selbst geredet. Da wir eine private Einrichtung sind, hat Dr. Adams eifrig Spenden gesammelt, um bestmögliche Bedingungen für die Kinder zu schaffen. Und die Begabteren hat er zum Studium ermutigt. Er war ihnen ein Vorbild. «
    » Meine Urgroßmutter hat nie geglaubt, dass er als Kind gestorben ist. Wissen Sie zufällig, ob Dr. Adams je versucht hat, seine Mutter zu finden? «
    » Nein, Mr Malik, und leider ist die Person, die Ihnen das möglicherweise hätte verraten können, seine Frau Samantha, vor ein paar Jahren ebenfalls gestorben. «
    » Hatten sie Kinder? «
    » Nein. Dr. Adams hat immer gesagt, die Kinder hier seien seine Familie. Er und seine Frau

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