Georg Büchner: Geschichte eines Genies (German Edition)
Literaturverzeichnis
Dieses Buch sucht ein neues Gespräch mit den Quellen, nicht mit der Forschungsliteratur. Ein Diskurs mit den Germanisten wird zwar implizit geführt, soll sich aber nicht vor den Diskurs mit Georg Büchner schieben. Mein gedachtes Publikum sind nicht die Experten. Ich möchte gelingendenfalls zusammen mit meinen Leserinnen und Lesern (das gelegentliche «wir» will ein pluralis socialis, kein pluralis majestatis sein) auf einem großen imaginären Sofa sitzen, von dem aus wir teilnehmend zuschauen, wie aus den Quellen ein Büchner entsteht. Er ist unser Gegenstand, nicht die Ansichten über ihn. Es geht um sein Leben und Schreiben, Lieben und Leiden, nicht um die seinetwegen geführten Papierkriege.
Auch wenn die Autorinnen und Autoren der Georg-Büchner-Forschung im Haupttext des Buches nicht beim Namen genannt werden, schulde ich ihrer immensen Leistung einen nicht wirklich abtragbaren Dank. Das Aufspüren und Bereitstellen der Texte, der Quellen und der Hintergründe des Büchnerschen Werkes ist in den letzten Jahrzehnten mit beachtlichen Erfolgen fast bis an die Grenzen des Möglichen vorangetrieben worden. Es hatte kaum Sinn, sich auf eigene Faust noch einmal auf die Suche zu machen. Daher habe ich mich auf die archivalischen, philologischen und editorischen Leistungen dieser Forschung fast immer verlassen. Ohne die hervorragenden Editionen insbesondere wäre diese Biographie niemals möglich gewesen. Als wichtigste und beste ist die große Marburger Ausgabe zu nennen.
Wegen ihrer leichteren Zugänglichkeit liegt diesem Buch generell die Ausgabe von Henri Poschmann (BP) zugrunde, die im Deutschen Klassiker-Verlag und als Taschenbuch im Insel-Verlag greifbar ist. Sehr handlich wäre auch die Reclam-Ausgabe von Ariane Martin gewesen (BMartin), aber sie erschien erst 2012, das war für mich zu spät. Im einzelnen gelten die folgenden Regelungen. Danton’s Tod wird nach BP zitiert, zusätzlich werden Akt und Szene sowie die Replikennummer angegeben, mit der MBA 3 und andere Editionen arbeiten. Lenz wird nur nach BP zitiert, ebenso Der Hessische Landbote . Bei Leonce und Lena werden außer BP auch Akt und Szene angegeben, in Einzelfällen auch der Fundort in MBA 6. Woyzeck wird wegen der besonders schwierigen Textlage nicht nach BP, sondern nach den vier Handschriften (sigliert H1 bis H4), der Szenennumerierung und der Seitenzahl in MBA 7.1 (Faksimile-Umschrift) zitiert. Zusätzlich wird die Seitenzahl in BP angegeben, auch wenn dort kleine Textabweichungen und eine andere Handschriftenzählung anzutreffen sind. Die Briefe werden nach der Ausgabe von Jan-Christoph Hauschild nachgewiesen (BB), mit Absender, Empfänger und den dort gegebenen Datierungen, so daß man sie leicht auch in anderen Ausgaben findet. In Einzelfällen wird zusätzlich MBA 10 (erschienen Sommer 2012) herangezogen. Das konnte nur nachträglich, erst nach Manuskriptabschluß geschehen. Für manche Dokumente und Lebenszeugnisse, die weder in BP noch in MBA ediert sind, mußte immer noch die Ausgabe von Bergemann (BBergemann) zu Rate gezogen werden. Die unterschiedlichen Konzepte von BP und BB, MBA und BBergemann führen, das war in Kauf zu nehmen, zu unterschiedlichen Rechtschreibungsmodalitäten innerhalb von Büchners Œuvre.
Ausgabenneutral werden die Dramen Schillers und Shakespeares zitiert (nach Akt und Szene), ebenso Goethes Faust (nach Verszählung), Schopenhauers Welt als Wille und Vorstellung (nach Paragraph), Nietzsche (nach Buch und Aphorismenzählung), schließlich die Bibel wie üblich (nach Buch und Vers).
Im Umgang mit Zitaten habe ich mir bestimmte Freiheiten gestattet. Wenn ein Satzanfang Großschreibung verlangt, habe ich stillschweigend Großschreibung auch dann verwendet, wenn der Satz mit einem Zitatausschnitt eröffnet, der in seinem Originalzusammenhang kleingeschrieben beginnt. Auf die Kennzeichnung solcher Stellen mit «[…]» habe ich verzichtet. Analog wird am Satzende verfahren. Auslassungen innerhalb von Zitaten werden jedoch wie üblich mit «[…]» markiert.
Zitate in Anführungszeichen oder im Blocksatz entsprechen zeichengenau der angeführten Quelle. Das ist der Regelfall. Wenn Zitate jedoch kursiv wiedergegeben werden, wie es in einigen Abschnitten geschieht, kann es minimale Abweichungen gegenüber der Quelle geben – Anpassungen an die Grammatik des Rahmensatzes oder geringfügige Wortumstellungen. Das hat stilistische Gründe. Es ermöglicht fließendere Sätze und zündendere
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