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Die Mönche vom Sirius

Die Mönche vom Sirius

Titel: Die Mönche vom Sirius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gewissen Größe an – eine Atmosphäre. Selbst der Merkur, der streng genommen eine Sauerstoffwelt ist, weil seine Atmosphäre etwa zur Hälfte aus diesem Gas besteht. Dass die Atmosphäre so dünn ist, dass sie einem Industrie-Vakuum auf der Erde entspräche, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Aber eigentlich ist es normal, dass ein massiver, aus Metall und Gestein bestehender Planet gast . Und auf einem Himmelskörper von der Größe der Schwarzsandwelt müssten diese Gase eigentlich auch festgehalten werden und sich im Laufe der Jahrmillionen zu einer Atmosphäre verdichten, die diesen Namen auch verdient. Ich schaute auf die Anzeigen. 1,1 g zeigte unsere Ortung an. Eine Schwerkraft, die zehn Prozent über dem Erdniveau lag. Innerhalb der BERESANTO bekamen wir davon natürlich nichts mit, dafür sorgte unsere künstliche Schwerkraft, die ständig auf einem gleich bleibenden Niveau von exakt 1,0 g gehalten wurde.
    »Funkkontakt ist komplett ausgefallen«, meldete Pär Hellström jetzt. »Die Signale der Christophorer dringen nicht mehr durch.«
    »Versuchen Sie es im Bergstrom-Frequenzbereich«, forderte ich.
    Den Überlichtfunk für die Kommunikation auf einem Planeten zu benutzen, machte nur dann Sinn, wenn sich Sender und Empfänger auf unterschiedlichen Hemisphären befanden und quasi der ganze Planet wie eine riesige Abschirmung dazwischen lag. Aber das war hier nicht der Fall. Die Christophorer-Station war keine fünfhundert Kilometer von uns entfernt.
    Ein Katzensprung.
    »Kein Kontakt«, erklärte Pär Hellström nach einer kurzen Pause.
    Ich wandte mich an die Nummer Eins.
    »Und Sie glauben wirklich, dass das mit diesen tanzenden Staubpartikeln zu tun hat?«
    »Schwer zu sagen.«
    Ich hasse es, wenn Leute sich nicht festlegen können.
     
     
    Datum: XX.XX.XXXX
    Uhrzeit: XX.XX.XX
    Ich sprach später mit Larissa Seinig. Doktor Seinig, wie ich immer vergesse zu erwähnen. Doktor Seinig war der Ansicht, dass es schwer genug war, in Chemie einen akademischen Grad zu erwerben und dass es ihr deshalb auch zustand, von jedem als Doktor angesprochen zu werden. Ich bin ja bekannt dafür, dass ich immer auf ein kooperatives Verhältnis zu meinen Crew-Mitgliedern achte und, so weit es irgendwie möglich ist, auf ihre Schrullen eingehe.
    »Also, dann lassen Sie mal hören, Doktor Seinig«, sagte ich und sie runzelte die Stirn, weil sie wohl an der Art und Weise, in der ich ihren akademischen Grad betonte, einen nicht näher zu bestimmenden Grad an Herablassung herauszuhören glaubte. Manche Leute leiden tatsächlich unter Verfolgungswahn.
    »Patti hat mir die Ortungsergebnisse überspielt und ich habe sie einer gründlichen Analyse unterzogen«, sagte Seinig.
    »Und?«
    »Sieht wie eine Selbstorganisation kleinster Teilchen aus.«
    »Klingt, als wären die lebendig.«
    »Nein, das trifft es nun wirklich nicht. Ich kann es Ihnen auch nicht näher erklären, Captain. So ein Phänomen ist bisher nur theoretisch beschrieben worden – und auch nur auf Quantenebene. Aber was hier stattfindet … Das widerspricht einfach allen physikalischen Gesetzen.« Sie machte eine unbestimmte Geste. »Aber der ganze Planet scheint ja nicht ganz normal zu sein. Ich habe noch mal die Daten gecheckt. Es gibt wirklich kein einziges Gasmolekül in dem von unseren Sensoren erfassten Bereich.«
    »Und was ist mit dem Zeug, das wir hier aus dem Boden holen?«
    »Erstklassige Qualität, Captain.«
    »Das ist ja schon mal was.«
    »Allerdings frage ich mich auch, wie sich das Oberflächenmaterial in dieser quasi pulverisierten Form halten kann? Eigentlich wäre es normal, dass es durch die Gravitation zusammengepresst wird. Außerdem müssten chemische Reaktionen stattfinden, aber die scheinen in dem speziellen Zustand, in dem sich die Materie der Schwarzsandwelt befindet, irgendwie gehemmt zu werden. Durch welchen chemisch-physikalischen Mechanismus das geschieht, ist mir noch nicht klar.« Seinig schüttelte den Kopf. »Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, ob es sich überhaupt lohnt, die Sache weiter zu erforschen.«
    »Wie?«
    Ich sah sie erstaunt an.
    Und dann erklärte mir Seinig in aller Ruhe: »In zwei Wochen sind unsere Ladedecks voll und dann machen wir hier den Abflug. Wen interessiert es schon, weshalb hier ein paar Staubteilchen durch die Luft fliegen und den Funkverkehr behindern? Und abgesehen davon: Sind Sie wirklich so scharf drauf, sich mit ein paar pazifistischen Christophorern zu streiten, die Sie bereits für

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