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Die Mönche vom Sirius

Die Mönche vom Sirius

Titel: Die Mönche vom Sirius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ihrer Abwesenheit an der Steuerkonsole ergeben können – etwa wenn das mitten in einer Schürfphase geschieht und die Ansaugrohre verstopfen, weil sie nicht früh genug die Kurskorrekturen durchgeführt hat!«
    Ich dachte nur: Feigling!
    Aber vielleicht war ich selbst einer, weil ich ihm das nicht ins Gesicht sagte.
    Wie auch immer.
    Ich hatte die Wahl. Jetzt den Ärger auf mich zu nehmen oder später im Braden-System. Ich wählte den späteren Zeitpunkt. Wahrscheinlich ein Fehler, aber ich weiß nicht, ob es nicht genauso gut ein Fehler gewesen wäre, mich jetzt und hier mit Patterson anzulegen.
    Mit so einem wie mir könnt ihr's ja machen! , dachte ich und hätte Patterson am liebsten eins in seine gentherapierte Visage geschlagen, um zu testen, wie groß die Spannkraft seiner injizierten Frischzellen wohl wirklich sein mochte.
     
     
    Datum: XX.XX.XXXX
    Uhrzeit: XX.XX.XX
    Der Erste Offizier heißt Liedong Wang – oder eigentlich Wang Liedong, denn er besteht darauf, den Familiennamen zuerst zu nennen, wie es der chinesischen Tradition entspricht. Ein fähiger Mann, genau wie Walter Brennan, unser L.I., dem an Bord der BERESANTO nicht nur die Kontrolle über die Triebwerke obliegt, sondern auch über die Förderanlagen. Dabei arbeitet er mit unserer Chefmechanikerin Larissa Seinig zusammen. Die beiden sorgen dafür, dass wir immer das Richtige an Mineralien und Erzen aus dem Boden herausholen. Im Prinzip ist die BERESANTO für alle möglichen Arten der Boden- und Materialbeschaffenheit ausgerüstet. Man schickt diesen Koloss zu irgendeinem Materieklumpen, der munter seine Bahn durch das Universum zieht und fängt an, dessen Oberfläche durchzupflügen. So funktioniert das. Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen – nur dass wir das Gott sei Dank nicht von Hand machen müssen, sondern Maschinen dafür haben. Am Heck der BERESANTO ist ein riesiges Ausstoßrohr, aus dem die Schlacke herauskommt. Wir nennen es den »After des Wals«. Hier draußen, außerhalb der Grenzen der Solaren Welten, brauchen wir ja auf die Vorschriften zum Schutz der planetaren Umwelt oder die Gesetze gegen die Weltraumverschmutzung keine Rücksicht zu nehmen. Und ein Konzern wie Outer Worlds tut das dann auch nicht. Warum auch? Das Braden-System ist, wenn man es genau betrachtet, ein Haufen herrenloser Materiebrocken, der vielleicht irgendwann mal zum J'ebeem-Reich gehört hat, aber von diesem nicht mehr beansprucht wird. Oder es gibt einen Anspruch, der aber nicht durchgesetzt werden kann. Ist mir auch gleichgültig.
     
     
    Datum: XX.XX.XXXX
    Uhrzeit: XX.XX.XX
    Der Trivialname von Braden VI lautet Schwarzsandwelt. Keine Ahnung, wer auf die Idee gekommen ist, diesem Planeten einen derartigen Bandwurmnamen zu geben. Vielleicht die Christophorer-Mönche, die im Braden-System ein paar Stationen betreiben.
    Schwarzsandwelt.
    Klingt seltsam. Aber der Name passt.
    Die Oberfläche dieser Welt besteht aus einer Art Nano-Granulat, das wertvolle Stoffe enthält. Vor allem Metalle und seltene Erden. Allerdings in einer chemischen Zusammensetzung und einem Aggregatzustand, der mehr als ungewöhnlich ist. Das Ganze gleicht einem stark blei- und wolframhaltigen feinen Sand. Im Inneren vermuten wir große Mengen Uran, das zum Kern hinab gesunken sein dürfte, dort eine kritische Masse von Uran-235 erreicht hat und einen natürlichen Reaktor in Betrieb hält. Dafür spricht, dass die Oberflächentemperatur mit etwa null Grad Celsius viel zu warm ist, wenn man bedenkt, dass die Entfernung zum Zentralgestirn Braden fast acht Astronomische Einheiten beträgt.
    Wir saugen diesen Nano-Sand an, schaufeln ihn in den Bauch der BERESANTO und unterziehen ihn einer Reihe von Trennungsprozessen. Genauer habe ich mich damit nie beschäftigt. Warum auch? Soll sich Larissa Seinig darum kümmern. Das ist ihr Job. Dafür hat sie schließlich studiert und wohl auch einen akademischen Grad erworben.
     
     
    Datum: XX.XX.XXXX
    Uhrzeit: XX.XX.XX
    »Versuchen Sie mit der Christophorer-Station hier auf Schwarzsandwelt Kontakt aufzunehmen«, forderte ich unseren Funker Pär Hellström auf.
    »Wie bitte, Sir?«, fragte er mich und sah mich dabei verwirrt an.
    Ich erwiderte Hellströms Blick.
    Er war mit den Gedanken offenbar woanders gewesen.
    Wahrscheinlich bei der Dunkelhaarigen, mit der er auf Far Away 93 dauernd herumgeflirtet hatte. Far Away 93 war einer der äußersten Außenposten der Solaren Welten. Eigentlich nur eine militärische Dock-Station, die in

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