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Die 'Morgen darf ich essen, was ich will'-Diaet

Die 'Morgen darf ich essen, was ich will'-Diaet

Titel: Die 'Morgen darf ich essen, was ich will'-Diaet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Ludwig
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Fastens zum Teil schwieriger zu beurteilen, da sie in dieser Zeit teilweise ihre Medikamente abgesetzt hatten. Aber: Sie nahmen ab und die Blutdruckwerte sanken.
    Diese Beobachtungen decken sich mit dem, was man sonst von Fastenkuren kennt: Sobald Patienten fasten, ist erhöhter Blutdruck leichter zu behandeln. Unser Versuch bestätigt mich in der Annahme, dass das intermittierende Fasten nicht nur für eine Gewichts- und Bauchumfangreduktion dienlich ist, sondern auch für eine Besserung des Blut(hoch)drucks sorgt.
Fasten gegen Krebs
    Wenn Sie all das, was Sie bisweilen hier gelesen haben, vor Ihrem geistigen Auge zusammenfassen, so wäre die Erkenntnis, dass unser Mechanismus den Mangel besser verträgt als den Überfluss. Richtig? Gehen wir also einen Schritt weiter und sagen wir, dass Fasten uralte Reflexe reaktiviert, die im Gedächtnis unseres genetischen Codes festgelegt sind. Das ist eine mutige These, nicht wahr?
    Wissenschaftliche Belege
    Sie wurde bestätigt von Valter D. Longo, einem Zellforscher und Biogerontologen an der University of Southern California in Los Angeles. Das heißt, er beschäftigt sich mit dem Teilgebiet der Entwicklungsbiologie, das sich mit den Ursachen des biologischen Alterns und dessen Folgen auseinandersetzt. Er machte dabei grundlegende Entdeckungen für die Krebstherapie. Dazu untersuchte er an Mäusen, denen zuvor Krebszellen injiziert worden waren, die Wirkung der Kombination von Fasten und Chemotherapie. Alle Säugetiere, zu denen der Mensch auch gehört, haben von Natur aus ähnliche Stoffwechselbedingungen, auch was die Beschaffenheit ihrer Nahrung und den Zeitpunkt ihrer Nahrungsaufnahme angeht.
    Die Mäuse wurden dazu in zwei Gruppen geteilt. Eine Gruppe bekam normales Futter, die andere nichts. Anschließend wurden alle Mäuse mit hohen Dosen an Chemotherapeutika behandelt und das in einer drei bis fünf Mal höheren Dosis, als es bei Menschen erlaubt wäre. Alle fastenden Mäuse überlebten diese Überdosis, alle normal ernährten Mäuse starben. Dieses Ergebnis übertraf alle vorherigen Annahmen und hatte eine große Bedeutung für die Krebsforschung. Denn eine klinische Studie braucht Zeit und genau das ist es, was Krebspatienten oftmals nicht (mehr) haben.
    Bessere Wirkung von Chemotherapien
    Der Versuch zeigte, dass kurzzeitige Fastenperioden helfen, das Wachstum bösartiger Tumore zu verringern und die Wirkung einer Chemotherapie zu verbessern. Die Kombination beider Methoden ist somit deutlich wirkungsvoller als eine Chemotherapie allein.
    Longo erklärte das Ergebnis damit, dass die Krebszellen »verwirrt« würden, wenn sie in der Energiezufuhr extremen Schwankungen ausgesetzt seien. Gesunde Zellen können sich darauf problemlos einstellen. Normale Zellen schalten auf Schutzbetrieb um, wenn nur wenig Glukose zur Verfügung steht. Krebszellen hassen eine Umgebung mit wenig Glukose und zeigen dadurch eine höhere Chemosensibilität. Longo ging sogar so weit zu behaupten, dass das Fasten Krebszellen auch bereits ohne Chemotherapie hemmt.
    Neue Therapiemöglichkeiten
    Diese Erkenntnisse sind so bahnbrechend, dass sie von allen Betroffenen und ihren Ärzten unbedingt berücksichtigt werden sollten. Auch wenn der Tierversuch bisher noch nicht beim Menschen überprüft wurde. Gesunde Körperzellen stellen sich also leicht auf den Wechsel von Nahrungszufuhr und Fasten ein. Sollte man nicht annehmen, dass dadurch die gesunden Körperzellen anders als die Krebszellen nicht nur keinen Schaden nehmen, sondern sogar gestärkt werden?
    Jedenfalls besteht eine starke Veranlassung, bei jeder Krebserkrankung auf eine begleitende Ernährungstherapie zu setzen, die einen bestimmten Mahlzeitenrhythmus und Essenspausen beinhaltet. So sinkt der Insulinspiegel, die Zuckeraufnahme wird reduziert und damit die Krebszellen, die sich von Zucker ernähren. Erste Erfahrungsberichte von Krebspatientinnen, die sich selbstständig für ein begleitendes Fastenprogramm während ihrer Chemotherapie entschieden haben, bestätigen jedenfalls Longos aufregende These.
    Intervallfasten versus Diät
    Die Ergebnisse einer Studie der American Association for Cancer Research mit Labormäusen im Jahr 2010 waren überraschend. Man wusste zwar bereits, dass eine deutliche Kalorienreduktion die Entstehung von Brustkrebszellen bei Mäusen massiv bremst. Doch die neuesten Zahlen lasen sich wie ein Wunder. Laut dem Fachblatt »Cancer Prevention Research« sank die Krebsrate bei den Versuchstieren von 71 auf

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