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Die nachhaltige Pflege von Holzböden

Die nachhaltige Pflege von Holzböden

Titel: Die nachhaltige Pflege von Holzböden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Wiles
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es ebenfalls eins, wodurch das einströmende Licht, das jeden Winkel und jedes Staubkorn hervorhob – und selbst die Staubkörner wirkten ordentlich und geregelt in ihren Flugbahnen –, die schwarz gelackte Oberfläche des Pianos mit einer zahnpastaweißen Glasur überzog. Also doch ein Klavier, in der hintersten, äußersten Ecke der Wohnung. Noch weiter außen, und es hätte auf dem Bürgersteig an der Straßenkreuzung gestanden. Anders als die Küche besaß dieser Raum eine Aura zweckmäßiger Betätigung. Die eine Wand war bedeckt mit Regalen voller Ordner, Schallplatten, CD s, Kassetten, Notenhefte, gerahmter Urkunden, (weiterer) Fotos, Rezensionen, akademischer Ehrentitel. Ein Leben in Kurzform. Unter dem näheren der beiden Südfenster stand ein Schreibtisch mit Löschblatt-Schreibunterlage im Ledereinschub, Bechern mit Stiften und zwei Papierstößen – der eine unliniert, der andere mit Notenlinien versehen. Neben dem Schreibtisch stand ein Hi-Fi-Turm, der aussah wie das Produkt eines aufgegebenen skandinavischen Raumfahrtprogramms.
    Während meines Aufenthalts hier, in dieser Open-end-Episode unfreiwilligen Müßiggangs, wollte ich schreiben. In London hatte ich mich mit einer bleiernen Schreibblockade herumgequält, und das hilflose Umhertigern zwischen den magnolienfarbenen Wänden meiner Claphamer Erdgeschosswohnung hatte jeglichen Ansatz von Inspiration erstickt. Was würde ich ohne diese Wände nicht alles vollbringen? Konnte in den drei bis vier Wochen, die ich hier abzusitzen hatte, womöglich ein ganzes Buch fertig werden? Vielleicht würde der Durchbruch mir erhalten bleiben, wenn ich wieder heimkam. Wenn ich irgendwo schreiben konnte, sagte ich mir, dann hier. Während ich in London im eigenen Saft schmorte, hatte ich mir oft den idealen Schaffensplatz ausgemalt, und immer sah er so aus wie der Raum, in dem ich mich gerade befand. Er schien förmlich imprägniert zu sein von Oskars Talent und Produktivität. Optimal anregend. Kurzgeschichten könnten hier entstehen, Theaterstücke, vielleicht sogar der Anfang eines Romans.
    Am linken Rand des Schreibtischs klemmte einer dieser Kurbelbleistiftspitzer, die mich immer an die Schule erinnerten. Direkt darunter stand ein Edelstahlpapierkorb. Ich spähte hinein und wurde mit dem Anblick einiger Bleistiftspäne und eines weggeworfenen Trambahnfahrplans belohnt. Abfall, Müll geradezu, offen sichtbar hinterlassen für jeden Dahergelaufenen. Oskar war offenbar nicht mehr ganz auf der Höhe. Für einen Zwangsneurotiker wie ihn war so etwas schon ein krasser Lapsus.
    Wie auf Stichwort, siehe Fahrplan, rumpelte eine Trambahn unten durch die Straße. Hatte Oskar nicht ein Stück geschrieben, das Variationen über Trambahnfahrpläne hieß? Erfreut über mein gutes Gedächtnis schlenderte, ich zum Flügel und klappte den Deckel hoch. Dabei flatterte ein Zettel heraus und segelte in eleganter Kurve zu Boden. Ich hob ihn auf und las, was Oskar in seiner spitzen, pingeligen Handschrift vermerkt hatte:
    Bitte NICHT mit dem Piano spielen.
    Das würde mir nicht schwerfallen, da ich nicht Klavier spielen konnte. Vorsichtig, respektvoll ließ ich die Fingerspitzen über die Tasten gleiten. Die weißen hatten einen leichten Nikotingilb, die schwarzen waren einfach schwarz. Braunschwarz? Blauschwarz? Nein. Schwarz schwarz? Ich klimperte die beiden hohen Töne, die Musikbanausen immer klimpern, wenn sie sich bemüßigt fühlen, Klaviertasten anzuschlagen.
    Aktenordner, alle mit Oskars spitziger Schrift markiert – Solo #2, Comp 00-02, Halle Aug 01, Div 04. Jeder war vollgestopft … nein, gestopft natürlich nicht. Jeder war mit sorgsam gebündelten Zeitungsausschnitten, Faltblättern, Notenblättern, Kontoauszügen, Reiseunterlagen und Hotelrechnungen bestückt , in etwa so, wie man ein formelles Blumenbukett arrangieren würde. Oskar, der Gewissenhafte. Oskar, der durchorganisierte Musiker.
    Fotos, Oskar mit Leuten, die ich nicht kannte, in Frack und Fliege.
    Mein Gepäck, fiel mir ein, war immer noch an der Wohnungstür, und auspacken musste ich auch noch. Die Tür, die ich noch nicht geöffnet hatte, musste ins Schlafzimmer führen. Sie aufzubringen, geriet zu einer fast akrobatischen Aktion, die Reisetasche in der linken und die Laptoptasche an zwei Fingern der rechten Hand, um mit den übrigen zwei und dem

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