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0428 - Jiri, der Flammenteufel

0428 - Jiri, der Flammenteufel

Titel: 0428 - Jiri, der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie hatten den Mann auf die runde Holzscheibe gebunden, so daß sein Körper ein großes X bildete. Arm- und Beingelenke steckten in engen Schlaufen, aus denen er sich aus eigener Kraft nicht befreien konnte.
    Rücken und Hinterkopf des Mannes waren hart gegen das Holz gepreßt.
    Der so Gebundene hielt die Augen geöffnet und starrte ins Leere.
    Es waren besondere Augen!
    Pupillen, in denen Feuer wohnte und die sich in ständiger Bewegung befanden. Sie kreisten nicht wie Räder, sondern zuckten von einer Seite zur anderen. Nur diese, Pupillen zeigten an, daß überhaupt Leben in dem Gefesselten steckte.
    Die Pupillen selbst lagen im weißen Bett der Augäpfel. Aus diesem Grunde konnte die rote Farbe noch deutlicher hervortreten.
    Die anderen standen im Dunkeln. Nur der Strahl eines Standscheinwerfers war auf die Scheibe gerichtet und riß den Körper des Mannes überdeutlich hervor.
    Er trug einen dunklen Anzug von unmodernem Schnitt. Die Jacke war fast bis hoch zum Hals geschlossen und saß so eng, als wäre sie ein Trikot.
    Der Hals wuchs aus dem Kragenausschnitt hervor. Die Haut fiel besonders auf. Sie zeigte im Gesicht einen rötlichen Teint, war grobporig und wirkte auf der breiten Stirn gespannt. Das Haar des Mannes hatte ebenfalls die Farbe erstarrter Flammen. Es war vorstellbar, daß sich die Strähnen plötzlich in Feuerzungen verwandelten.
    Ohne sich zu rühren, wartete der Gefesselte auf den Test. Er atmete kaum, wenigstens war nichts zu sehen, und auch die im Dunkeln lauernden Gestalten hielten sich zurück.
    Die Stille war beklemmend. Die anderen wußten, welch ein Experiment bevorstand, die Männer hatten zwar keine Angst, doch eine gewisse Spannung konnten sie nicht verbergen.
    Noch mußten sie warten.
    Von dem Gefesselten wußten sie nicht viel. Man hatte sie in die Pläne nicht eingeweiht. Sie wußten nur, daß der andere auf den Namen Jiri hörte.
    Er stammte vom Balkan.
    Er wartete schon über zehn Minuten in dieser unbequemen, schmerzhaften und menschenunwürdigen Haltung. Obwohl er gebunden war, hatten die im Dunkeln lauernden Typen Angst vor ihm. Dieser Fremde strömte etwas aus, das ihnen unheimlich war.
    In diese Lagerhalle verirrte sich wohl nie jemand; Zudem stand sie ziemlich einsam. Man hatte sie in einem Industriegebiet errichtet, wo nach und nach sämtliche angesiedelten Filmen dem Pleitegeier zum Opfer gefallen waren.
    Die Halle bestand aus dünnen Metallwänden. Erklang draußen ein Geräusch, wurde es sofort vernommen, auch das Herangleiten eines allmählich langsamer werdenden Automobils.
    Die Männer wußten Bescheid. Sie unterhielten sich flüsternd. Einer ging zur Hallentür, um sie zu öffnen. Obwohl er es nicht brauchte, dämpfte er seine Schritte.
    Das Innere der Halle hatte etwas Unheimliches an sich. Die Atmosphäre war schlecht. Aus dem schmutzigen Boden schien unsichtbar das Böse zu steigen und die Luft durch seinen Pesthauch zu verändern.
    Der Mann hatte jetzt das Tor erreicht. Beide Flügel zog er auf. Die Metalltür ächzte in den Angeln. Niemand war mehr da, der sie ölte, so hatte sich überall der Rost absetzen können.
    Der Wagen kam näher. Für die Dauer einer Sekunde stachen die beiden Lichtspeere der Scheinwerfer in die Halle. Dann wurden sie gelöscht, und das lange Fahrzeug schob sich wie ein gefährliches Ungeheuer näher. Es rollte fast lautlos durch das Tor. Manchmal zerknirschten Steine unter den großen Reifen des Mercedes.
    Schließlich blieb das Gefährt stehen.
    Zwei Männer saßen darin. Einer hockte im Fond und war kaum zu erkennen. Der Fahrer öffnete den Wagenschlag, stieg aus und trat zu den drei anderen Männern.
    »Ihr habt alles vorbereitet?«
    »Ja.«
    Der Fahrer nickte. »Mein Chef will, daß alles klappt. Wenn nicht, werdet ihr es zu bezahlen haben.«
    »Wir wissen Bescheid.«
    »Dann fang an.« Der Fahrer warf noch einen letzten Blick auf die Scheibe mit dem Gefesselten, bevor er sich zurückzog und wieder in den Wagen kletterte.
    Er drehte sich um, blickte auf den im Fond sitzenden dunkelhaarigen Mann und nickte. »Sie werden zufrieden sein.«
    »Das will ich auch.«
    Die drei Männer waren dorthin gegangen, wo sie ihre »Arbeitsutensilien« hingelegt hatten.
    Es waren Waffen.
    Nur hätten sie eher in das Mittelalter oder in eine noch, frühere Zeit gepaßt als in die moderne Gegenwart. Wer schoß heute noch mit Pfeil und Bogen?
    Drei Männer bückten sich, hängten die Bögen über ihre Schultern und griffen nach den Pfeilen.
    Sie

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