Die Nacht der lebenden Trekkies
Einzelteile auf den Boden.
»Du bist infiziert«, sagte Jim. »Du bist einer von denen.«
Matt lachte.
»Glaub mir, das, was ich geworden bin, ist viel tiefgründiger. Wenn du mich mit den Zombies vergleichst, ist es so, als würde man Star Trek mit dem alten schwarz-weißen Flash Gordon vergleichen.«
Jim brachte sein Kar’takin in eine Verteidigungshaltung und bereitete sich darauf vor, es einzusetzen.
»Was also bist du?«
Matt streckte den rechten Arm in Richtung seines eigenen Bat’leths aus, das bei der Kollison mit dem H2 fortgeschleudert worden war. Er packte es und zog es an sich.
»Ist es denn nicht offensichtlich? Ich bin die Neufassung. Das Menschenvolk war nur eine Serie, die lange Zeit in Lizenz gelaufen ist. Sie ist zwar sehr erfolgreich, aber auch müde. Deswegen baut man sie neu auf. Man fügt ihr frisches Blut hinzu und legt einen Neustart hin.«
»Und das frische Blut bist du?«
»Nein, das sind sie. Die Wunder in meinem Inneren. Sie wurden vor langer Zeit geboren – in den Tiefen des Weltraums. Und sie sind überall. Sie schweben von einem Stern zum anderen und suchen Planeten, auf denen sie Wurzeln schlagen können. Jetzt sind sie zur Erde gekommen. Die Zombies waren ihr erster primitiver Versuch, sich an unsere Biosphäre anzupassen. Aber die Zombies taugen nichts. Ich hingegen – wir, meine ich – sind die verbesserte Version. Das Beste von ihnen – kombiniert mit dem Besten von mir!«
»Klingt wirklich nach einem grandiosen Team«, sagte Jim. »Ein bizarrer blutdurstiger Parasit – und ein Außerirdischer.«
»Du kannst es natürlich nicht verstehen. Du kannst dir ja nicht mal die Aussichten vorstellen, die sich mir eröffnet haben. Mein Symbiont und ich sind viel mehr, als jeder für sich allein jemals sein könnte.«
»Man sieht es sofort.« Jim beäugte Matts Tentakel. »Wenn er so wunderbar ist, warum hat er dir dann statt … dem da … keine neue Hand wachsen lassen?«
»Weil ich kein Mensch mehr bin. Ich bin auf dem Weg zu etwas Besserem. Die Angst, die Befürchtungen, die ein weltlicher Mensch angesichts einer solchen Metamorphose hat, sind verschwunden. Dafür sorgt der Symbiont.«
»Verstehe«, sagte Jim. »Er fügt einem also nicht nur etwas hinzu. Er nimmt einem auch etwas.«
»So krass würde ich es nicht ausdrücken. Der Tausch ist mehr als gerecht.«
»Wie du meinst. Wenigstens hat er dir nicht auch noch so ein abscheuliches drittes Auge verpasst.«
Matt grinste boshaft und richtete seine neue Hand auf Jim. Die Tentakel öffneten sich wie eine Blüte und enthüllten in ihrer Mitte ein Auge mit roter Pupille.
»Schau mich an, Jim. Schau deinen Commodore an. Respektiere die Befehlskette.«
Jim kämpfte gegen den Drang an, Blickkontakt aufzunehmen. »Weißt du eigentlich«, sagte er, »wie passend es ist, dass du an diesem Wochenende hier als Commodore aufkreuzt?«
»Wieso?«
»Weil alle Commodores, die je versucht haben, Captain Kirk mit ihrem Dienstgrad zu beeindrucken, absolute Pappnasen waren.«
Zorn spiegelte sich auf Matts Miene. Die Ablenkung gab der inzwischen aufgestandenen Leia genug Zeit, um ihre Lirpa an sich zu nehmen. Sie schleuderte sie wie einen Speer Matts Kopf entgegen.
Sie hatte gut gezielt. Doch Matt spürte die Gefahr im letztmöglichen Moment. Sein rechter Arm zuckte hoch. Die Tentakel schnappten sich die Waffe im Flug. Einen Moment lang stand er da, das krakenförmige Glied gänzlich ausgefahren.
Mehr Öffnung brauchte Jim nicht. Er hob das Kar’takin, schlug mit aller Macht auf Matts Ellbogen ein und trennte das außerirdische Glied mitsamt dem Auge von seinem Körper.
Matt schlug lang hin, als hätte der, der dieses Spiel steuerte, ihn fallen lassen.
Yeah, dachte Jim und versetzte dem leblosen Leib einen Stoß mit der Klinge. Er wollte sehen, ob Matt wirklich tot war. Du bist zwar besser als die Zombies, aber das Auge hast du auch gebraucht, nicht wahr?
Am Rande seines Blickfeldes bewegte sich etwas.
Jim wandte sich um. Matts Tentakel raste wie ein Amok laufender Oktopus über den Garagenboden. Mit einem wütenden Brüllen rannte Jim ihm entgegen und drosch auf ihn ein. »Das ist für Gary!«, schrie er und schlug zu. »Und das für Martock! Und das hier für P’Toc, du mörderisches Stück außerirdischer Scheiße!«
Er war noch damit beschäftigt, die Fangarme in zuckende Stücke zu zerhacken als Willy mit dem H2 ankam. Die Motorhaube war mit Zombie-Innereien übersät. Im Kühlergrill hatte sich eine Posaune
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