Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nacht traegt dein Gesicht

Die Nacht traegt dein Gesicht

Titel: Die Nacht traegt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
Vom Netzwerk:
Amtshilfe gebeten, nachdem wir erfahren haben, wo Sie festgehalten w erden.«
    »Ich wurde nicht festgehalten!«, rief Gemma aufbrausend und sprang auf die Füße. »Sie sollten lieber meinen Ehemann verhaften, der mir das hier angetan hat.« Sie riss den Pullover in die Höhe und entblößte die Haut ihrer Rippengegend, die immer noch grünblau schimmerte.
    Bestürzt schaute der Sheriff ihr in die Augen. »Das war ihr Mann?«, fragte er leise.
    Gemma nickte. »Ja, das und noch einiges mehr.«
    »Wollen Sie Anzeige erstatten?«, mischte sich Kaplan wieder ein.
    Nachdenklich schüttelte Gemma den Kopf. »Nein, ich werde mich scheiden lassen. Aber ich frage mich wirklich, woher Sie überhaupt wissen, wo ich zu finden war. Ich habe mich hier einige Tage zurückgezogen, um mich vor Carter zu verstecken.«
    Sheriff McIntyre blickte fragend zu Kaplan. »Es gab einen anonymen Hinweis, dem wir gefolgt sind und der sich als richtig herausgestellt hat.«
    »Vielen Dank auch. Wäre es nicht einfacher gewesen, erst einmal nachzufragen, anstatt Mr Osborne sofort festzunehmen?«
    Sie wurden durch Klopfgeräusche an der Tür unterbrochen. Eine junge Frau in beigefarbener Uniform steckte den Kopf hinein. »Mr Carter ist da.« An ihren glänzenden Augen war zu erkennen, dass sie es gar nicht fassen konnte, dem leibhaftigen Theo Carter begegnet zu sein.
    »Ich will ihn nicht sehen!«, entgegnete Gemma fast ängstlich und an Eric Kaplan gewandt: »Lassen Sie Mr Osborne jetzt frei?«
    Kaplan nickte dem Sheriff zu.
    Gedränge an der Tür ließ alle aufblicken.
    »Ich will sofort zu meiner Frau!« Theo Carter drängte in den Raum und kam auf Gemma zu. »Schatz, das hast du doch nicht ernst gemeint. Du kannst dich nicht von mir scheiden lassen! Sag mir, dass Axel einen Scherz gemacht hat.«
    »Über solche Dinge scherzt mein Anwalt ganz gewiss nicht«, zischte Gemma und baute sich vor Theo auf. Dort, wo sie sich sonst immer in die Defensive drängen ließ, zeigte sie plötzlich Stärke und sie wusste, dass sie das Jon zu verdanken hatte.
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Theo gefährlich leise. Er warf seine Lockenmähne über die Schulter und seine diversen Schmuckstücke rasselten dabei.
    »Ich will damit sagen, dass es der Wahrheit entspricht, ja, ich werde dich verlassen und mich scheiden lassen, egal , was es mich kostet.«
    »Das ist nur dieser verfluchte Bodyguard schuld!«, donnerte Theo durch den Raum. »Ist er so gut im Bett? Oder welchen Floh hat er dir ins Ohr gesetzt?« Er nahm eine drohende Haltung an.
    »Es hat überhaupt nichts mit Jon zu tun. Er hat mir lediglich geholfen, mich von dir zu befreien, das ist alles. Er ist ein Angestellter, vergiss das nicht. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich etwas mit dem Personal anfange«, rief sie aufgeregt.
    »Dann gibt es also einen anderen, mit dem du mich betrügst !« Blitzschnell riss er seine Hand hoch und schlug Gemma wutentbrannt ins Gesicht, ehe ihn einer der Beamten daran hindern konnte. Bei der nächsten Bewegung lag er bereits auf dem Boden, überwältigt von Eric Kaplan.
    »Mam, wollen Sie Anzeige erstatten?«, fragte er eindringlich, als er Carter Handschellen anlegte.
    Gemma hielt sich die Gesichtshälfte, die Theo mit seinem Schlag getroffen hatte. »Ja«, nickte sie, »ja, ich will Anzeige erstatten.«
    Der Sheriff nickte und Gemmas Blick wanderte zur offenen Tür, an der sie Jon entdeckte. Er blickte sie an und es war unschwer zu erkennen, dass er alles mit angehört hatte. Ohne etwas zu sagen, machte er auf dem Absatz kehrt und verließ das Gebäude.

Neun

    Nachdem die Formalitäten der Anzeige erledigt waren, brachte der Sheriff Gemma persönlich zu Jons Haus. Das Erdgeschoss lag im Dunkeln, nur in der oberen Etage brannte Licht. Der Sheriff verabschiedete sich höflich und Gemma war froh, Jon alleine begegnen zu können.
    Da sie keinen Schlüssel besaß, musste sie an der Haustür klopfen . Sie wollte gar nicht darüber nachdenken, was sie machen sollte, wenn niemand öffnete.
    Ein paar Minuten dauerte es schon, bis geöffnet wurde. Jon ließ sie ein und drehte sich auf dem Absatz um . Er verschwand im Obergeschoss.
    Mist, das würde kein leichtes Gespräch werden. Sie zog ihre Jacke aus, dann folgte sie ihm. Sie klopfte an die Tür des Gästezimmers und als sie keine Antwort erhielt, öffnete sie sie einfach und trat ein.
    Jon lag auf seinem Bett und las in einem Buch. Er trug dabei eine Brille, die Gemma noch nie an ihm gesehen hatte.
    »Es tut mir

Weitere Kostenlose Bücher