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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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ließ, schwang in ihrem Sessel herum, lehnte sich zurück, den Blick aus strahlend blauen Augen auf Aleytys gerichtet. „Sie sehen wieder besser aus.” Ihr schnelles, breites Lächeln erhellte das Gesicht. „Sie zappeln nicht mehr so herum.”
    „Die Wildnis beruhigt oder macht einen verrückt. Sie wissen das besser als ich.” Aleytys rieb sich die Nase. „Grey und ich - nun, wir sind in Frieden mit uns selbst und miteinander aus dem Schnee zurückgekommen.” Einer ihrer Mundwinkel zog sich hoch. „Das war ein Wandel. Vermutlich ist es eine gute Sache, daß er zu einer Jagd aufgebrochen ist, bevor die Euphorie nachgelassen hat.” Sie schob ihre Finger auf dem Schoß ineinander und blickte auf sie hinunter.
    „Wie geht es ihm?”
    „Noch keine Nachricht. Und für mindestens einen weiteren Monat keine zu erwarten.” Haupt schürzte die Lippen. „Sie haben das erste Implantat bekommen. Wie fühlen Sie sich damit? Hoffentlich angenehm.”
    „Angenehm genug.” Aleytys blickte weiterhin auf ihre Hände hinunter, lächelte. „Fünf kleine Kraftfelder. Praktisch.”
    Haupt zuckte zusammen. „Das war schwach, Lee. Sehr schwach.”
    „Mhh!” Aleytys nickte zu der Wand hin, dorthin, wo vor kurzem noch der Bildschirm zu sehen gewesen war. „Wenn ich das richtig verstanden habe, dann werde ich in nächster Zeit nicht nach Universität zurückkehren?”
    „Das werden Sie früher, als Sie denken. Wir haben noch genügend Zeit, die Implantate einzusetzen und Sie mit ihnen durchzute-sten.”
    Haupt beugte sich vor, zog einen unordentlichen Haufen Fax-Folien zu sich heran und ordnete sie mit ein paar forschen Klopfern.
    Aleytys verlagerte ihren Blick von den Fax-Folien auf das vierschrötige, gefurchte Gesicht. „Sie haben eine Jagd für mich.”
    „Offensichtlich.” Die Fax-Folien knisterten, als sich die Hand auf ihnen herumbewegte. Haupt starrte schweigend auf die Folien hinunter, lange genug, daß sich Aleytys fragte, welche Ungeheuerlichkeiten sie enthielten. Schließlich hob sich der Blick der hellblauen Augen und konzentrierte sich auf sie. „Hintergrund. Die Haestavaada und die Tikh’asfour - als Arten einander ziemlich ähnlich, zumindest körperlich - knallen sich seit zwei Jahrhunderten gegenseitig ab, Gott weiß, weswegen, sie jedenfalls bestimmt nicht. Keine der beiden Rassen kann sich einen kostspieligen Vernichtungskrieg gegen den Feind leisten, also müssen sie sich damit begnügen, aufeinander einzuhacken. Die Haestavaada sind in der Verteidigung recht gut, jedoch unentschlossen und phantasielos, wenn sie angreifen. Die Tikh’asfour sind glänzende Kämpfer, verbringen aber fast genausoviel Zeit damit, sich gegenseitig zu befehden, wie gegen die Haestavaada zu kämpfen. Vor nicht allzu langer Zeit jedoch hat eines der Rudel ein Selbstmordkommando zusammengestellt und durch die Abwehreinrichtungen der Haestavaada auf deren Koloniewelt Duvaks geschleust. Es ist ihnen gelungen, die dortige Haestavaada-Königin und ihre drei jugendlichen Königinnen zu töten, bevor sie von den rasenden Vaada in Stücke gerissen wurden. Die Nachricht vom Tod der Königin war für alle auf dieser Welt lebenden Vaada ein Schock. Alles, was die Valaada tun konnten, war, ihre Abwehreinrichtungen zu verdoppeln und dann eine dringende Botschaft nach Kavaakh abzustrahlen. Die Haestavaada auf der Heimatwelt haben eine ihrer Jugendlichen vorbereitet, sie gepaart, in Sen´tati Bhuts Schiff gepackt und auf die Reise nach Duvaks geschickt. Sie haben gehört, was mit diesem Schiff passiert ist.”
    Aleytys runzelte die Stirn. „Sie können keine zweite Königin entsenden - dieses Mal mit einer Flotte, die sie beschützt?”
    „Sie haben keine weitere Königin im richtigen Alter.” Haupt klopfte bedächtig auf den Stapel Fax-Folien. „Sie würden mehrere Jahre brauchen, bis die nächste herangereift wäre.”
    „Eine Königin auf Duvaks zu haben, warum ist das so …”
    „… so notwendig?”
    „Schließlich haben sie nicht die Königin von Kavaakh verloren.
    Brauchen sie eine Symbolfigur?” Sie zuckte mit den Schultern. „Ich sehe das Problem nicht.”
    „Richtig.” Haupt seufzte und setzte sich in ihrem Sessel wieder zurecht. „Kavaakh liegt zu weit entfernt. Sie brauchen eine eigene Königin. Sie können die Beweggründe noch weiter erforschen, aber dies ist der Kern der Sache. Interessante Spezies, die Haestavaada.
    Haben vier verschiedene Arten von Individuen - sofern man bei einer ameisenstaatähnlichen

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