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Die Odyssee des Captain Roadstrum

Die Odyssee des Captain Roadstrum

Titel: Die Odyssee des Captain Roadstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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unterhalten. Und der Teufel hole den großen Mann, wenn er nicht bald zurückkommt. Ich werde von dem Gewicht dieses Jobs erdrückt. Ich möchte mich endlich auch amüsieren.”
    Aber der große Mann kam nicht zurück, weder innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden noch während der nächsten Tage noch während der nächsten Woche. Roadstrum konnte sich nicht erlauben, auch nur eine Minute lang zu schlafen. Dazu war die Verantwortung viel zu groß. Seine Augen waren rotgerändert, und seine Ohren dröhnten. Sein Verstand war so durcheinander, daß die weiter entfernten Welten wie betrunken zu schwanken begannen, und es kostete Roadstrum alle Mühe, sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
    „Welche Kraft, welche Größe dieser Mann haben muß”, sagte sich Roadstrum ehrfürchtig. „Er hat die ganze Welt seit Jahren, seit Jahrhunderten in Gang gehalten. Und ich bin schon nach zwei Wochen todmüde. Es ist fast unmöglich, sich seine ungeheure Konzentrationskraft, die ungeheure Leistungsfähigkeit seines Verstandes, seine ungeheure Energie vorzustellen, um das alles so leicht und sicher meistern zu können.
    Aber warum kommt er nicht zurück?”
    Denn der große Mann war noch immer nicht zurückgekommen. Es war eine Menge los auf Kentron, und Roadstrum hatte nichts davon. Er nahm natürlich alles wahr, denn was er nicht wahrnahm, das existierte nicht. Er beobachtete Kentron genauso wie alle anderen Planeten und Welten. Es war die persönliche Teilnahme an den Vergnügungen, die ihm vorenthalten wurden.
    Es war gerade Karneval auf Kentron. Zwar herrschte auf dem Planeten immer eine Art Karneval-Stimmung. Aber jetzt war richtiger Karneval, und es war ein Trubel und eine Stimmung, wie man sie kaum anderswo findet.
    „Ah, ich habe einen Ersatzmann gefunden”, sagte Roadstrum plötzlich. „Und einen Mann der Erde sogar. Es ist ein komischer junger Mann mit einem runden, geschorenen Kopf. Ein lebender Buddha, und er hält alles in seiner Konzentration, ohne alle Instrumente. Ich bin für einige Zeit frei. Ich werde jetzt den großen Kerl suchen und sehen, was er so lange gemacht hat. Ich werde …”
    „Nein. Ich werde es nicht tun. Der Junge ist mir entglitten. Ein schlauer Fuchs, der Bursche. In Wirklichkeit wollte er das All vernichten, nachdem er es so fest in seiner Hand hatte. Fast hätte er mich hereingelegt, mich und zwei oder drei andere. Wir haben ihn gerade noch in letzter Sekunde durchschaut. – Sind denn da noch andere? Ah, ja. Da ist eine einsame Kreatur auf Goffgornia, die alles hält und wieder losläßt und wieder hält. Ein unzuverlässiger Bursche. Und dann ist da ein Bergbewohner auf Peluria, der es auch für eine Weile hält. Diese Burschen sind schon verdammt talentiert, weil sie es ohne Instrumente machen. Aber keiner von ihnen erkennt die Wichtigkeit der Sache. Zu jedem gegebenen Zeitpunkt sind es vielleicht zehn oder zwölf Personen in den verschiedensten Teilen des Alls, die es halten, aber sie sind alle nicht zuverlässig. Man kann ihnen nicht immer und überall trauen. Und was geschieht, wenn zu einem gegebenen Moment alle gleichzeitig loslassen? Die Verantwortung ist einfach zu groß für mich.”
    „Ich muß alles und immer sehen!” schrie er. „Ich muß jeden Apfelbaum auf der Erde sehen, jeden Apfel an jedem der Bäume, jeden Wurm in jedem Apfel, jeden Darmparasiten in jedem Wurm, jede einzelne Zelle jedes Parasiten, jedes Molekül jeder Zelle. Ich muß jedes Nuklearteilchen jeder glühenden Sonne sehen und verstehen, ich muß jedes Follikel jeder verrückten Pflanze auf Ghar sehen, jedes Saatkorn in den Weizenfeldern von Neu-Dakota, jeden Adler am Himmel, jede Milbe im Gefieder jedes Adlers, jede Mikrobe in jeder Milbe …”
    „Ich muß wissen, in welcher Hand Matrose Clamdigger die Münze hält, um die er mit einem Mädchen spielt. Ich muß den Wert, die Prägung und die Jahreszahl dieser Münze sehen und den kleinen Fehler in der Prägung. Ich muß den Mann kennen, der den etwas fehlerhaften Prägestempel hergestellt hat, mit der diese Münze geprägt wurde. Ich muß seine Nichte kennen. Ich muß den Burschen kennen, mit dem sie vor drei Jahren ein einziges Mal ausging. Ich muß die kleine Geschwulst kennen, die sich gerade an seiner Schilddrüse entwickelt und die ihn zu schmerzen beginnt. Und ich muß die Millionen von Zellen kennen, aus denen diese Geschwulst besteht. Ich muß alles und jedes kennen.”
    „Die Linsen, die Teleskope, die Instrumente sind lediglich

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