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Die Odyssee des Captain Roadstrum

Die Odyssee des Captain Roadstrum

Titel: Die Odyssee des Captain Roadstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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Riten waren und blieben mir unverständlich. Es folgten wieder Wochen des Glücks, obwohl ich immer verwunderter wurde. Ich fühlte mich mehr und mehr seltsam unsicher, meine Frau jedoch offenbar nicht. ‚Deine Brüder sagten einmal: So wie die Dinge liegen, Miseremos’, sagte ich zu ihr eines Tages. ‚Und ich blicke dich an und begreife nicht. Wie liegen die Dinge denn, Miseremos?’
    ‚Begreifst du das wirklich nicht, mein lieber Puckett?’ antwortete sie. ‚Aber natürlich verstehst du es. Bei uns auf Demetrio Vier ist es nicht so wie auf anderen Planeten. Wir haben da einen ganz eigenen Brauch.’
    Ich hatte keine Ahnung von diesem besonderen Brauch, aber ich wurde sein Opfer. Auf Demetrio Vier war es wirklich nicht so wie auf anderen Planeten. Ich hatte schon das Sprichwort gehört: ‚Die Männer von Demetrio Vier besitzen die Gabe, etwas zu tun, was noch kein anderer Mann getan hat’, aber ich hatte das nie verstanden. Kurz und gut: In meiner Ehe mit der lieben Miseremos war ich es, der schließlich schwanger wurde.
    Die Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen, und schließlich gebar ich einen wunderschönen Knaben. Unser Glück hätte vollkommen sein können, wenn ich nicht eines Tages schmachvoll versagt hätte. Oh, ich wäre lieber im Kindbett gestorben, als diese Schande ertragen zu müssen!”
    „Und worin haben Sie so schmachvoll versagt, mein guter Captain Puckett?” erkundigte sich der Präsident-Emeritus teilnahmsvoll.
    „Ich konnte das Kind nicht säugen”, gestand Puckett zerknirscht.
    „Einer meiner Schwäger mußte es für mich tun.”
    Die Clubmitglieder berieten leise untereinander. Puckett und Roadstrum und alle Mitglieder der Mannschaft warteten gespannt auf das Urteil. War die Geschichte gut genug gewesen? Würde das hastig gesponnene Garn Pucketts sie zu Mitgliedern des Clubs machen, bevor die Krise (die sie alle fühlten, obwohl sie keiner von ihnen begriff) losbrach?
    „Puckett, ich wußte gar nicht, daß Sie jemals auf Demetrius Vier gewesen sind”, flüsterte Roadstrum. „Jedenfalls steht es nicht in Ihrem Dossier. Und der Brauch wird auch nicht in Fishers Handbuch der Bräuche im Neunzehnten Sektor erwähnt. Und, wenn ich’s mir genau überlege, so gibt es zwar die Planeten Demetrius Eins, Zwei und Drei, aber keinen Demetrius Vier.”
    „Seien Sie doch einmal erwachsen, Roadstrum”, seufzte Puckett.
    „Wenn wir nicht in den Club aufgenommen werden, schneidet man uns den Hals ab. Und selbst wenn wir aufgenommen werden sollten, sind unser Leben und unsere Freiheit noch immer in Gefahr. Ich glaube jedoch, daß wir als Mitglieder des exklusivsten aller Clubs Asylrecht verlangen können.”
    „Für ein Verbrechen gewährt der Club kein Asylrecht”, zischte Horace die Schlange, die äußerst scharfe Ohren hatte. „Bei allen anderen Verbrechen gewähren wir Asyl, aber nicht, wenn es sich um das verabscheuungswürdigste Verbrechen des Universums handelt.”
    „Und was ist das verabscheuungswürdigste Verbrechen des Universums?” fragte Roadstrum.
    „Das Töten eines Singvogels.”
    Jetzt betrat der Präsident selbst den Raum. Er hatte seine feierliche Amtstracht angelegt und konferierte flüsternd mit dem Präsident-Emeritus und den anderen. Ihre Gesichter waren sehr ernst.
    „Ich glaube, jetzt verstehe ich, was los ist”, flüsterte Matrose Bramble den beiden Captains zu. „Ich meine die Kreatur, die vorhin hereingekommen ist und uns jetzt so düster anglotzt. Das ist kein Mensch, sondern ein Sherlocker. Wir sind erwischt worden.”
    Ja, jetzt sahen sie es alle. Es war ein Sherlocker, ein Raum-Polizist, ein Spürhund. Ein Rattenfänger war er, und sie waren die Ratten, diel er gejagt hatte. Die Pfeife und die Jagdmütze waren keine Attribute, sondern Teile seines Kopfes. Der Kopf war eine Karikatur eines alten, erztypischen Menschenkopfes, des Baker-Street-Prototyps. Aber der Sherlocker war ein Hund und lief auf allen vieren, was sie jetzt erst bemerkten.
    Jetzt sprach der Club-Präsident.
    „Tiefe Trauer erfüllt meine Seele. Sie alle sind als Mitglieder in unseren Club aufgenommen und als solche registriert worden. Ich bin aber beschämt und bestürzt, daß Mitglieder des exklusivsten Clubs sich des verabscheuungswürdigsten Verbrechens des ganzen Universums schuldig gemacht haben! Aus Scham darüber werden wir uns ein Jahr lang nicht mehr hier treffen, und unsere Clubräume sollen neun Jahre lang Trauer tragen. Ich gebe jetzt Ihrem Ankläger das

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