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Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Titel: Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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im Fels hervor, so wie unter einem Türspalt.
    Der König wich noch weiter zurück. Das Licht erhob sich zu tanzenden Linien, die bald einen hohen Torbogen formten. Er durfte dort nicht hinsehen! Er kannte die Geschichten … So viele seiner Ahnen hatte Albenmark in den Bann gezogen. Fortgerissen aus dem Leben, wie Menschen es führen sollten. Und keiner war dort glücklich geworden. Es war besser, diese fremde Welt nicht zu sehen!
    Dennoch vermochte Gunnar den Blick nicht abzuwenden. Hinter dem Tor aus tanzendem Licht lag ein Raum voller Dunkelheit, den ein goldener Pfad durchmaß. Und am anderen Ende des Pfades, nur ein paar Schritt entfernt, öffnete sich ein zweites Tor. Gunnar sah eine Frühlingswiese. Einen Hügel, gekrönt von einer mächtigen Eiche … Und dann erschien die Reiterin. Sie schien auf dem goldenen Pfad zu schweben. Unwirklich, wie ein Geist.
    Ein Herzschlag, und sie war durch das Tor. Das tanzende Licht verblasste. Nur der Frühlingsduft blieb noch einen Augenblick, dann regierte wieder der Winter.
    Gunnar kannte Elfen, seit er laufen gelernt hatte. Schon am Hof seines Vaters waren sie wohlvertraute Gäste gewesen. Doch nie zuvor hatte der König gesehen, wie sie aus der
Anderswelt herüberkamen. Er starrte die Frau auf der milchweißen Schimmelstute an wie einen Geist. Sie war in ein silbergraues Gewand gekleidet, so zart, als sei es aus Mondlicht gewoben. Der eisige Nordwind spielte in ihrem langen schwarzen Haar. Sie war von so unnahbarer Schönheit, dass der König kein Wort über die Lippen brachte.
    Obwohl sie gekleidet war wie für ein Sommernachtsfest, schien ihr die Eiseskälte nichts anhaben zu können.
    »Du sagst, dein Weib ringt mit dem Tode.«
    Gunnar vermochte nur zu nicken. Er räusperte sich … doch seine Stimme schien ihn verlassen zu haben.
    »Ich bin Morwenna, Tochter der Alathaia«, sagte sie und streckte ihm ihre Hand entgegen.
    Obwohl sie kleiner war als er und obendrein von zierlicher Gestalt, war ihr Griff kraftvoll. Ohne Mühe zog sie ihn vor sich auf das Pferd. Er spürte ihren warmen Atem im Nacken. Sie zog am Zügel, und das Pferd trabte den viel zu steilen Hang hinab. Sie folgten seiner Spur, der breiten Furche, die er hinterlassen hatte, als er sich mühsam bergan gekämpft hatte. Die silberbeschlagenen Hufe der Stute brachen nicht einmal durch die Schneedecke. Der helle Klang der Glöckchen am Zaumzeug begleitete ihren Weg. Sonst war es still. Die Nacht beobachtete sie, als spüre sie, dass etwas Fremdes in die Welt der Menschen eingedrungen war.
    Beklommen dachte Gunnar an seinen Urahnen und den Preis, den Mandred einst für die Hilfe der Elfen gezahlt hatte. Und Sorge war es, die den König endlich sprechen ließ. »Was fordert deine Königin für eure Hilfe«, fragte er mit heiserer Stimme.
    Morwenna schwieg. Doch Gunnar war sich sicher, dass sie hinter seinem Rücken lächelte.

VOR DEM MORGENROT

    Gunnar trat aus der stickigen Festhalle hinaus auf den weiten Hof der Burg. Aus fröhlichem Lärm war besoffenes Lallen geworden. Die Jarle des Fjordlands, Trolle und Kentauren zechten gemeinsam. Sie warteten auf die Geburt des Thronfolgers. Zu lange schon!
    Verzweifelt blickte Gunnar zu dem einen hell erleuchteten Fenster auf der anderen Seite des Hofs. Er hatte gehofft, dass mit Morwennas Ankunft alles besser würde. Doch die Elfe war nun schon seit Stunden dort oben. Längst hatte das Morgenrot das Feenlicht vom Himmel vertrieben. Leichter Schneefall hatte eingesetzt. Es kam Gunnar so vor, als sei es ein wenig wärmer geworden.
    Vor ihm, mitten auf dem Hof, stand die Stute der Elfe. Das Pferd blickte zu ihm herüber. Es hatte helle, blaue Augen. Pferde sollten nicht solche Augen haben! Und sie sollten einen auch nicht so anblicken. Als verstünden sie, was einem das Herz aufwühlte!
    Wieder öffnete sich die Tür zur Festhalle. Fetzen eines wilden Reiterliedes hallten in den Morgen hinaus. Dann schnitt die zufallende Pforte das Kriegerlied ab. Schritte knirschten im Schnee.
    »Es wird gut werden, Gunnar. Sie ist eine Elfenzauberin«, klang eine wohlvertraute Stimme. Sigurd legte ihm die Hand auf die Schulter. »Du weißt, was sie vermögen.«
    Gunnar kannte ihre Krieger. Auch sie vermochten zu zaubern. Doch wahre Heiler waren selten. Er musste Morwenna vertrauen!
    »Wie war es bei deiner Frau?«

    Sigurd lachte verlegen. »Ich war nicht dabei, mein König. Es war im Sommer vor drei Jahren, als wir in Stovia gekämpft haben. Ich weiß nur, was mir die Amme

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