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Die Orestie

Titel: Die Orestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aischylos
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mich,
    Nimmerersetzlich mich beraubt Göttertrug!
     
    ATHENE.
    Den Zorn verzeih ich, denn du bist die Ältere;
    Jedoch wie sehr viel weiser du auch seist denn ich,
    Vergessen nicht hat Zeus mich mit Verständigkeit.
    Wenn ihr hinauszieht fern in ferner Menschen Land,
    Ihr werdet doch sehr wieder herverlangen; denn
    In Ehren herrlich wird die Welle nächster Zeit
    Mein Volk empor mir heben. Ja, in ehrender
    Wohnung, Erechtheus' Tempel nah, wirst du dereinst
    Von Männern hochgefeiert und von Weibern sein,
    Wie dir in andren Ländern nimmer ward zuteil!
    Nun aber schleudre nicht in meinem Land umher
    Den blutgewetzten Hader, Haßverwilderung
    Ins Herz der Jugend, trunken in weinloser Wut,
    Noch gleich der Hähne Herzen, wechselkampfempört,
    Weih du zur Stätte je dem Ares meine Stadt,
    Dem Kampf der Stammverbundnen, Stammvernichtenden!
    Im Fernen sei'n die Kriege, doch nicht allzu fern,
    In denen aufwacht edlen Heldenruhmes Lust –
    Desselben Hofs Geflügel kenne keinen Streit!
    Das nun zu wählen laß von mir dich lehren, daß
    Wohltuend, wohlempfangend, wohlgeehrt du teil
    An meinem Lande nehmst, dem gottgeliebtesten!
     
    Zweite Gegenstrophe
     
    CHOR.
    Ich das erdulden, oh!
    Unter der Erden ich mich verbergen, die Urweise?
    Ich da ein Greul, o entehrt!
    Hinab schäum ich Wut und jegliches Gehäß!
    Hohu, Land, oh!
    Wie sich der Schmerz mir tief einwühlt in die Brust!
    Höre du den Gram,
    Mutter Nacht! Schnöd beraubet, ach! hat meiner Ehren mich,
    Nimmerersetzlich mich beraubt Göttertrug!
     
    ATHENE.
    Nicht müde werd ich, dir zu sagen besten Rat,
    Damit du nie meinst, du, die alte Göttin, seist
    Von mir, der jüngren, und vom Volke meiner Stadt
    Ehrlos und gastlos fortgejagt aus diesem Land.
    Nein, wenn der Peitho Heiligkeit dir heilig ist,
    Dir meiner Rede Sänftigung und süße Kunst,
    So würdest hier du bleiben. Aber bleibst du nicht,
    So ist es unrecht, daß du diese Stadt bedräust
    Mit deiner Wut, mit deinem Zorn und großer Not,
    Da dir doch freisteht, hier im vielglückselgen Land
    Zu weilen hochehrwürdig stets und hochgeehrt!
    CHORFÜHRER.
    Herrin Athene, wie versprichst du die Stätte mir?
    ATHENE.
    Befreit von jedem Kummer; nimm sie willig an!
    CHOR.
    Wenn ich sie nähme, was für Ehren würden mir?
    ATHENE.
    Daß fürder kein Haus ohne dich je soll gedeihn!
    CHOR.
    Willst du erwirken, daß ich also viel vermag?
    ATHENE.
    Ja, wer dir fromm dient, des Geschick will ich erhöhn!
    CHOR.
    Und willst du Bürgschaft geben mir für alle Zeit?
    ATHENE.
    Ich sage niemals, was ich nicht zu enden weiß!
    CHOR.
    Du überzeugst mich, meines Zorns vergeß ich schon!
    ATHENE.
    Einheimisch hier gewinnst du manchen dir zum Freund!
    CHOR.
    Und nun, wie sagst du, daß ich segne dieses Land?
    ATHENE.
    Was Segen immer solchem kummerlosen Sieg
    Entkeimet aus der Erden, aus dem Tau der See,
    Dem hohen Himmel und dem sonnigkühlen Wehn
    Der Winde, wünsche alles das du unserm Land,
    Und aller Herden, aller Fluren froh Gedeihn,
    Dem Volk zum Wohlstand, daß es nimmer darben mag,
    Gedeihn der lieben Hoffnung auch im Mutterschoß.
    Nichtgottesfürchtgen aber sei zwiefach erzürnt,
    Denn vollgenug ist nach des treuen Gärtners Art
    Mir an der Gerechten frohem Blühn; des sorge du!
    Ich aber, stets zum schlachtenkühnen Kampf des Ruhms
    Gegürtet, will nicht ruhen, eh nicht alle Welt
    In höchsten Ehren meine Stadt des Sieges hält!
     
    Erste Strophe
     
    CHOR.
    Haus und Dienst neben Pallas nehm ich gern;
    Nicht verschmähn will ich die Stadt,
    Die so Zeus der Allbewältger, so Ares ehrt als Götterburg,
    Als der Griechen altarschirmend Götterlieblingshaus;
    Ihr den Segen sag ich gern,
    Ihr verkünd ich gnadenmild:
    In stetem Blühn des Lebens Glück, ein reich Gedeihn
    Soll aus der Erde Schoß
    Schmeicheln heitrer Sonnenschein!
     
    ATHENE.
    Ich bereitete wohl vorsorgend dem Volk,
    Daß ich euch, Göttinnen, in unsere Stadt,
    Die gewaltigen, schwerzuversöhnenden, nahm.
    Denn es heischt ihr Amt, all menschliches Tun
    Zum Gericht zu erspähn;
    Wer den Zürnenden dann zufällt, weiß nicht,
    Von wannen der Schlag ihn des Todes erzielt;
    Denn in ihre Gewalt hin gibt ihn die Schuld,
    Die er einst nicht mied; und ein lautlos End,
    Ob er laut auch ruft,
    Es vergräbt ihn in grauser Vernichtung!
     
    Erste Gegenstrophe
     
    CHOR.
    Wehen soll waldverwüstend Wetter nie!
    Das ist mein Geschenk dem Land,
    Und nie pflanzenaugesengender Brand heimsuchen dieses Landes Aun;
    Nie ersticke Mißwachs jammervoll der Saaten

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