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LOVE HAMBURG - Die Trilogie (German Edition)

LOVE HAMBURG - Die Trilogie (German Edition)

Titel: LOVE HAMBURG - Die Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joleen Carter
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Love Hamburg
     
    Susanna lenkte ihren Smart auf den Firmenhof der
Reparaturwerkstatt. Vor einem Bungalow fand sie eine Parklücke. Der Bungalow
kam ihr bekannt vor. Ihr Vater hatte Susanna vor ihrer Abreise noch ein Foto
davon auf der Homepage eines Immobilienmaklers gezeigt.
     
    Es war Samstag Nachmittag, und niemand arbeitete mehr. Sie
stieg aus, streckte ihre müden Glieder und nahm den roten Handkoffer aus der
Ablage. Sie durchschritt eine kleine Gartenpforte, die das Grundstück
notdürftig vom restlichen Firmengelände abtrennte. Den Haustürschlüssel fand
sie an der vereinbarten Stelle. Sie schloss auf, streifte die Schuhe ab und sah
sich um.
     
    Ihr Vater hatte nicht zu viel versprochen. Es war fast ein
kleines Haus: ein lichtdurchflutetes Wohnzimmer, das auf eine kleine Terrasse
führte, eine geräumige Küche und ein Schlafzimmer mit einem Bett groß genug für
zwei. Nachdem Susanna sich umgesehen hatte und auch all ihre Kleidung schon in
dem großen Spiegelschrank vorfand, ließ sie sich erleichtert auf dem weichen,
cremefarbenen Ecksofa nieder.
     
    Susanna musste für drei Monate fortziehen. Sie wollte an
einem Fortbildungsseminar teilnehmen, das es so in ihrer Region nicht gab. Es
war das erste Mal, dass sie auszog. Wenn es auch nur ein kurzer Auszug war, so
hatte sie doch ein mulmiges Gefühl. Hamburg war viel größer als die kleine
Stadt in Niedersachsen, aus der sie stammte. Ihr Vater hatte ihr die möblierte
Wohnung besorgt. So musste sie sich wenigstens darum nicht kümmern.
     
    Sie musste wohl eingenickt sein, denn als sie erwachte, war es
dunkel. Ein bisschen komisch war ihr schon zumute. So ebenerdig zu wohnen, die
Haustür aus Milchglas, mitten in einer Großstadt, in der sie sich nicht
auskannte. Susanna stand auf und ließ vorsichtshalber die Außenjalousien
herunterfahren. So fühlte sie sich zwar wie in einem Pappkarton, aber sicherer.
     
    In der Küche fand sie im Kühlschrank ein paar Getränke,
Aufschnitt, Käse, Tomaten, sowie Aufbackbrötchen. Im Tiefkühlfach Pizza, zwei
verschiedene Pfannengerichte und eine Lasagne. Auf der Anrichte stand ein
großes Glas Nutella. Offenbar hatte man einen Einkaufszettel von ihrer Mutter
erhalten. Denn nur sie wusste, dass ein Tag, der ohne die süße Nussnugatcreme
begann, für Susanna ein vermiester Tag war. Aus der hölzernen Schale nahm
Susanna sich einen Apfel, spülte ihn ab und biss nachdenklich hinein. Würde sie
schlafen können? Morgen schon würde ihr Alltag mit einer Vorlesung beginnen.
Zum Glück war sie im Besitz eines Stadtplans. So würde sie die Uni relativ
schnell finden.
     
        * * *
     
    Das schrille Piepen eines altmodischen Weckers ließ Susanna
im Bett zusammenfahren. Sie fühlte sich wie gerädert. Die halbe Nacht hatte sie
wach gelegen und Geräuschen gelauscht, die ihr unbekannt waren. Es knackte im
Gebälk oder im Schrank und die Heizungsanlage schaltete sich in regelmäßigen
Abständen ein und aus.
    Sie schlug die Decke zurück, suchte mit nackten Füßen nach
ihren Badelatschen und schlurfte ins Bad. Ihre blondierten Locken standen in
alle Richtungen ab, und die sonst so spitzbübisch dreinblickenden karamellbraunen
Augen sahen sie müde an. Also nahm sie ein Handtuch aus dem Regal und begab
sich unter die Dusche.
     
    Die unbeabsichtigte Wechseldusche – das Wasser war erst glühend
heiß, um kurz darauf spontan in eiskalt überzugehen – belebte Susanna soweit,
dass sie sich bereit für ein leckeres Frühstück fühlte. Sie betätigte den
Schalter zum Hochfahren der Jalousien, die sich träge in Bewegung setzten. Das
Fenster klemmte. Sie musste kräftig am Fenstergriff rütteln. Dabei löste sich
ihr Handtuch und glitt zu Boden. Durch die unerwarteten Geräusche neugierig
geworden, drehten sich in eben diesem Moment die Mechaniker um. Erst da wurde Susanna
klar, dass ihr Badezimmerfenster direkt auf den Werkstatthof zeigte.
     
    Offenbar hatte sie die Männer bei ihrer morgendlichen
Zigarettenpause gestört. Zwei von ihnen pfiffen anerkennend durch die Zähne,
ein dritter grinste sie feist an. Etwas abseits stand ein junger Mann mit kurz
geschnittenen dunklen Haaren. Er trug eine blaue Latzhose und ein passendes Shirt
mit Firmenemblem.
    „Was glotzt ihr so?“, blaffte er seine Kollegen an. „Habt
ihr etwa noch nie eine unbekleidete junge Dame gesehen?“
    „Ha, ha, eine Dame!“, die Männer wieherten vor Lachen und
schubsten einander wichtigtuerisch hin und her.
     
    Susannas Gesichtsausdruck ließ

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