Die Paniklüge: Panikattacken und Angstzustände in nur 10 Minuten ein für alle Mal loswerden (German Edition)

eine
bestimmte Situation, die Ihnen Angst gemacht hat, versuchen Sie diese neu zu
bewerten: Ist diese Situation wirklich gefährlich? War es hingegen eine
körperliche Veränderung, wie beispielsweise ein Kribbeln im Arm, dann fragen
Sie sich erneut. „Ist die Wahrscheinlichkeit für etwas Ernstes, wie einen
Schlaganfall tatsächlich so hoch? Ist die Ursache nicht doch eher harmlos?“
    Durch
eine Neubewertung kann es gelingen, zu einer neuen, einer realistischeren
Bewertung zu kommen, die eben keine Angst macht.

 
2.6 Symptome bei
Panikattacken
     
    Wir
befassen uns weiterhin mit der Angst an sich. Es geht immer noch darum, zu akzeptieren,
dass eine psychische Ursache vorliegt. Ich nehme an, dass Sie sich in der
Beschreibung der einen oder anderen Form der Angststörung wiedergefunden haben.
Zudem haben Sie sich selbst bei der Beschreibung des Panikkreislaufs
wiedergefunden. Je mehr letztlich auf Sie zutrifft, desto eher werden Sie
bereit sein, eine psychische Ursache zu akzeptieren. Wie gesagt, kann auch die
Bestätigung eines Arztes dazu beitragen.
    Es
sind gerade die Symptome von Panikattacken, die uns Angst machen, bzw. die Furcht
noch verstärken. Wie wir in der ersten Lektion gesehen haben, fällt es uns
oftmals schwer, zu akzeptieren, dass diese Symptome tatsächlich keine
körperliche Ursache haben.
    Und
noch einmal: Nur weil die Ursache der Symptome psychisch ist, bedeutet das nicht,
dass man sich die Symptome einbildet. Sie sind wirklich da, nur werden diese
nicht durch eine organische Erkrankung ausgelöst.
     
    Immer
wieder erhalte ich E-Mails, in denen ich gefragt werde, ob ein bestimmtes
Symptom tatsächlich durch Angst hervorgerufen werden kann. Deshalb wollen wir
uns nun mit verschiedenen Symptomen beschäftigen.
    Schauen wir uns nun einmal verschiedene Panikattacken-Symptome an,
wobei diese Aufzählung sicherlich nicht abschließend ist,
    - Hyperventilation / Atemnot
    - Herzrasen / hoher Puls / Herzklopfen
    - Schwindel
    - Gefühl der Unwirklichkeit / Derealisation
    - Schluckbeschwerden / trockener Hals
    - hoher Blutdruck
    - Enge in der Brust
    - Sehstörungen
    - Tinnitus / Ohrensausen
    - Schweißausbrüche
    - Taubheitsgefühle / Kribbeln
    - Übelkeit
    - Zittern
    - Durchfall / plötzlicher Harndrang
    - Kribbeln
    - Trockener Mund
    Neben diesen körperlichen Panikattacken-Symptomen, gibt es
zusätzlich Symptome auf der gefühlsmäßigen und gedanklichen Ebene, welche die
Angst weiter verstärken. Zu diesen gehören:
    - Angst vorm Sterben
    - Angst körperlich schwer krank zu sein
    - Angst durchzudrehen / verrückt zu werden
    - Angst die Kontrolle zu verlieren
    - Angst vor Ohnmacht
     
    Wie
Sie sehen, sind die Symptome sehr vielfältig. Die Symptome unterscheiden sich zwischen
den Betroffenen. Während der eine vor allem mit Schweißausbrüchen und Zittern
zu kämpfen hat, bemerkt ein anderer vor allem Schwindel und Herzrasen. Zudem
können die Symptome bei ein und demselben Betroffenen auch variieren.
    Die
Symptome, die bei Panikattacken auftreten, sind äußerst unangenehm. Zudem
stellt sich oft die Angst ein, dass doch etwas Ernstes dahinter stecken könnte.
„Selbst wenn ich schon tausend Panikattacken hatte, bei denen ich Schwindel und
ein Engegefühl in der Brust hatte, könnte diesmal
doch ein Herzinfarkt die Ursache sein.“ So habe ich damals gedacht.
    Die
oben angesprochenen Symptome könnten theoretisch tatsächlich durch körperliche
Erkrankungen ausgelöst werden. Deshalb empfehle ich, eine körperliche
Erkrankung durch eine eingehende Untersuchung bei einem Arzt ausschließen zu
lassen, wenn das nicht schon geschehen ist.
    Wenn
eine organische Ursache ausgeschlossen werden kann, kann man sich ziemlich
sicher sein, dass nichts Körperliches dahinter steckt. Wenn sich wieder einmal
derartige Symptome melden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass hier eine
psychische Ursache vorliegt. Eine vollständige Garantie gibt es dafür nicht.
Das muss man akzeptieren.
     
    Sie
sollten sich auch fragen, wann derartige Symptome auftreten. Sind die Symptome
von allein da oder hat sich zuvor aus irgendwelchen Gründen eine gewisse Angst
eingestellt? Treten diese Symptome nur in bestimmten Situationen auf, so ist
das ein wichtiges Indiz dafür, dass hier keine organische Ursache vorliegt. Bei
einer unspezifischen Form der Angststörung, wie der Panikstörung ist das schon
schwieriger, da die Panikattacken hier scheinbar wahllos auftreten.
     
    „Nein,
zuerst sind die Symptome da, dann bekomme ich Angst