Die Paniklüge: Panikattacken und Angstzustände in nur 10 Minuten ein für alle Mal loswerden (German Edition)
glauben, denn Sie wissen genau, dass Sie sich die Symptome
nicht einbilden.
Und
hier verwechseln viele Menschen etwas. Nur weil Symptome keine körperliche
Ursache haben, bedeutet das keineswegs, dass man sich diese einbildet. Die
Symptome sind da, sie sind real. Der einzige Unterschied ist, dass diese eben
nicht durch eine körperliche Erkrankung, sondern durch die Angst ausgelöst
werden.
Was
fangen Sie mit dieser Information an? Hilft Ihnen das wirklich weiter? Wenn Sie
wissen, dass allein die Angst vor einer Panikattacke der Auslöser ist, dann ist
ja alles klar. Sie brauchen einfach keine Angst mehr davor haben und haben
keine Panikattacken mehr. Wenn das so einfach wäre! Aus eigener Erfahrung kann
ich Ihnen sagen, dass dieses Wissen allein nicht dazu führt, die Angst
loszuwerden. Und doch ist es ganz wichtig, zu verstehen, was genau bei
Panikattacken passiert. Es ist meiner Meinung nach von großer Bedeutung, sich
das alles klar zu machen, denn dadurch versetzen Sie sich selbst in die Lage,
sich auch auf anderer Ebene mit Ihrer Angst auseinanderzusetzen. Und
schließlich trägt dieses Wissen dazu bei, zu akzeptieren, dass ausschließlich
psychische Gründe für Ihre Beschwerden vorliegen.
Ihre Aufgabe:
Erinnern
Sie sich daran zurück, wie bei Ihnen alles angefangen hat. Wann und in welcher
Situation ist Ihre erste Panikattacke aufgetreten? Was haben Sie damals
gedacht? Wie haben sich die Panikattacken ausgeweitet?
Zwischenfazit
Es
ging mir vor allem darum, die Akzeptanz für eine psychische Ursache zu
steigern. Sie haben sich vermutlich bei der kurzen Zusammenfassung der
einzelnen Formen der Angststörung wiedergefunden, haben Gemeinsamkeiten
zwischen Peters und Ihrer Geschichte erkannt, haben die Ausführungen bezüglich
der Angst vor der Angst verstanden und Ihnen ist klar geworden: Sie bilden sich
die Symptome nicht ein!!!
2.3 Einkaufswagen oder Löwe? Egal!
Zuvor
haben wir uns vor allem mit einem Beispiel befasst, durch das deutlich wird,
wie eine Angststörung oftmals auftritt und sich nach und nach manifestiert. Nun
befassen wir uns intensiver mit der Angst an sich und wenden unser Augenmerk
auf den Panikkreislauf. Ziel ist es wiederum zu verstehen, was bei einer
Panikattacke passiert und die Einsicht zu erlangen, dass die dabei auftretenden
Symptome eben nicht gefährlich sind. Panikattacken verlieren auf diese Weise
ein wenig an Bedrohlichkeit.
Angst
ist zunächst einmal nicht mehr als ein Gefühl, welches für unser Überleben
wichtig ist. Stellen Sie sich nur einmal vor, Sie hätten keine Angst, wenn Sie
einem Löwen in freier Wildbahn begegnen. Sie würden vielleicht auf ihn zugehen
und streicheln wollen, was mit ziemlicher Sicherheit Ihr Todesurteil wäre.
Angst ist also durchaus nützlich.
Anders
als bei einer wirklich gefährlichen Situation treten Panikattacken bei
Menschen, die an einer Angststörung leiden, auch dann auf, wenn keine Gefahr
für Leib und Leben besteht. Bekommen Sie beispielsweise regelmäßig
Panikattacken beim Einkaufen, ist diese Angst für andere Menschen schwer
nachvollziehbar. Einkaufen ist nicht gefährlich. Okay, vielleicht fährt Ihnen
mal jemand mit dem Einkaufswagen in die Hacken, aber gefährlich? Wohl eher
nicht.
Oder
Sie überkommt Angst, während Sie an einem heißen Sommertag in einem stickigen
Bus sitzen, der keine Klimaanlage hat. Sie haben das Gefühl, keine Luft mehr zu
bekommen und die Panik kriecht langsam Ihren Nacken empor. Es ist unangenehm,
keine Frage. Sie schwitzen, wie andere Menschen auch, aber gefährlich? Wenn Sie
nicht gerade sehr alt sind und körperlich gesund, besteht auch hier keine reale
Gefahr. Hat heiße Luft weniger Sauerstoff? Wohl kaum.
Verstehen
Sie mich nicht falsch: Ich kann diese Angst sehr gut nachvollziehen, diese
Gedanken hatte ich alle auch und ich weiß genau, was Sie durchmachen. Wir
wollen aber festhalten, dass es Situationen gibt, in denen Angst sinnvoll ist,
da eine reale Gefahr für Leib und Leben besteht sowie Situationen, in denen Angst eher hinderlich ist.
Es
spielt keine Rolle, was der Auslöser für die Angst ist! Ob ich nun vor einem
Löwen stehe oder an der Kasse in einer Schlange stehe und mich die Panik
überkommt, die körperlichen Reaktionen sind identisch.
2.4 Fight or Flight
Was
geschieht, wenn man Angst bekommt? Angst löst im Körper eine gewisse
Alarmbereitschaft aus. Der Körper wird auf einen Kampf oder eine Flucht eingestellt.
Dieser Prozess macht
Weitere Kostenlose Bücher