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Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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Allerdings hatte sie keine Ahnung, was dir widerfahren würde.
    Dafür, dass sie dir erlaubt hatte, Murask zu verlassen, obwohl sie bereits gewusst hatte, dass euch Unheil drohte, hätte ich sie am liebsten geschüttelte, bis ihr die Zähne klapperten. Aber sie meinte zu mir: >Es war die richtige Entscheidung, auch wenn sie mir das Herz brach. Ich habe Dharin wie einen Sohn geliebt, so sehr wie meinen Bruder, der ebenfalls für das Licht gestorben ist. Aber es gab keinen anderen Weg für die Ausersehene, um das zu erfahren, was sie wissen musste. < Danach konnte ich sie nicht mehr rügen.«
    Maerad rief sich Sirkanas strenges, wunderschönes Antlitz ins Gedächtnis. Ihre Stärke erstaunte sie; Maerad konnte sich nicht vorstellen, dieselbe Entscheidung zu treffen. Wieder musste sie traurig an Dharin denken, ihren Vetter, an sein auf den Schnee vergossenes Lebensblut.
    »Ich wusste immer noch nicht, was dir widerfahren war oder wo du sein könntest, und Sirkana sagte, sie wüsste nicht mehr, als sie mir erzählt hatte«, fuhr Cadvan fort. »Ich hatte keine Ahnung, wo ich in diesem weiten, leeren Land mit der Suche nach dir beginnen sollte.
    Tatsächlich war ich am Rand der Verzweiflung. Aber in jener Nacht träumte ich von Ardina.«
    Gespannt setzte Maerad sich auf. »Ardina?«, fragte sie. »Ihr bin ich mehr als einmal begegnet.«
    »Das überrascht mich nicht. Ich glaube, für sie steht bei dieser ganzen Frage um das Baumlied viel auf dem Spiel«, erwiderte Cadvan und bedachte Maerad mit einem durchdringenden Blick. »Sie erschien mir als das Mondkind und sagte: >Wenn alles gut geht, kannst du die Lilie am Mittwintertag an der Stätte ihrer Geburt erwarten. «< Er streckte die Beine aus und seufzte. » Wenn alles gut geht … Diese Äußerung gefiel mir ganz und gar nicht«, ergänzte er, »aber ich hatte keinen besseren Plan. Jedenfalls konnte sie damit nur Pellinor gemeint haben. Also trat ich mit Darsor die Reise zurück entlang der Murask-Straße und über den Gwalhain-Pass an, der sich als kalt und durch den Schnee als schwierig, diesmal aber als nicht besonders gefährlich erwies, abgesehen von der allgegenwärtigen Gefahr des Erfrierens. Danach ritt ich in aller Eile durch Lirhan nach Pellinor, weil ich fürchtete, ich könnte den Mittwintertag verpassen. Gestern traf ich hier ein, und heute Vormittag fing ich ein Kaninchen, weil ich einen Eintopf kochen wollte, damit du mich finden würdest.«
    Grüblerisch saßen sie eine Weile da und starrten über den verfallenen Kreis von Pellinor. Dann regte sich Cadvan und meinte: »Tja, jetzt hast du meine Geschichte gehört. Aber ich bin sicher, deine ist viel außergewöhnlicher.« Maerad berichtete ihm alles, was sich seit ihrer Trennung am Gwalhain zugetragen hatte. Cadvan lauschte aufmerksam mit zu Boden gerichtetem Blick und unterbrach sie kein einziges Mal. Als Maerad ihre Ausführungen beendete, stand der Halbmond hoch am Himmel. Klirrende Kälte hatte Einzug gehalten; in jener Nacht würde es Frost geben. Cadvan legte frisches Holz aufs Feuer, und eine Säule aus Funken und Flammen stob in die stille Nacht.
    »Das wohl Erstaunlichste ist dein dritter Name«, sagte Cadvan schließlich. Er musterte Maerad, als betrachtete er sie zum ersten Mal. »Drei Sprachen, drei Namen … das ist eine bedeutende Stärke, Maerad. Es verleiht dennoch eine gewisse Macht, deinen Bardennamen zu kennen, da der Jussack-Hexer und der Winterkönig ihn so heimtückisch gegen dich verwenden konnten; aber ich vermute, wenn dir dein Elementarname bekannt wäre, wäre die Macht, die in der Kenntnis deines Bardennamens liegt, wirkungslos.«
    »Das ist alles rechtverwirrend«, gab Maerad zurück. »Es scheint so viele Seiten von mir zu geben.«
    Cadvan lächelte. »Die gibt es von uns allen«, erwiderte er. »Nur wird den meisten von uns nicht das Vorrecht zuteil, das so klar zu verstehen wie du. Es ist schwierig, sich selbst zu kennen, aber erst dann wissen wir, weshalb wir so handeln, wie wir es tun. Es ist eine lebenslange Suche, die niemals endet.« Maerad starrte Cadvan an, der wieder grüblerisch im Feuer stocherte. Er schien nicht von ihr, sondern von sich selbst zu sprechen.
    »Und das Baumlied war die ganze Zeit auf deiner Leier«, meinte Cadvan. »Ich frage mich, warum wir nie selbst auf diese Möglichkeit gekommen sind.« »Wie hätten wir es wissen können?«, entgegnete Maerad. »Selbst Nelac konnte die Runen nicht lesen.«
    »Stimmt.« Cadvan starrte ins Feuer. »Ich hielt es

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