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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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harmlos. »Ich dachte, es ginge um Absprachen für einen fröhlicheren Anlass, die Abt Ségdae hierher geführt haben.«
    Ihrem Bruder schoss das Blut in die Wangen. Seit drei Tagen waren Drón, Lord von Gabrán im Stammesgebiet der Osraige, und seine Tochter Dúnliath auf Burg Cashel zu Gast, und Colgú hatte Fidelma eröffnet, dass er mit ihm die Einzelheiten des Ehevertrags und der Hochzeitsvorbereitungen zu besprechen gedachte. Fidelma hatte sich Mühe gegeben, ihre Abneigung gegenüber dem großspurigen Edlen zu unterdrücken, und hatte seiner Tochter keine sonderliche Beachtung geschenkt. Sie versuchte sich einzureden, nur ein Vorurteil gegen sie zu haben, und war gewillt hinzunehmen, dass es für ihren Bruder und folglich auch für das Königreich durchaus von Vorteil sein könnte, wenn der König glücklich war.
    »Es gibt beunruhigende Nachrichten aus dem Land der Uí Fidgente«, erklärte Abt Ségdae. »Und deshalb bin ich hier.«
    »Das ist nichts Neues«, erwiderte Fidelma leichthin. »DieUí Fidgente waren unserer Familie nie wohlgesinnt. Immer haben sie versucht, den Frieden im Königreich zu stören.«
    Seit langem erhoben die Stammesfürsten der Uí Fidgente im Nordwesten des Königreichs Muman den Anspruch, zu der Linie der rechtmäßigen Herrscher des Königreiches zu gehören, und begehrten gegen die Regentschaft der Eóghanacht auf, Nachfahren des Eóghan Mór. Sie gingen sogar so weit zu behaupten, sie würden von Cormac Cass, dem älteren Bruder von Eóghan, abstammen, und nannten sich deshalb Dál gCais, Abkömmlinge von Cass. Außerhalb ihrer eigenen Clan-Gebiete fanden sie kaum Unterstützung für ihre Ansprüche. Es war schon etliche Jahre her, dass Colgú sich gezwungen gesehen hatte, mit seinen ihm treu ergebenen Kriegern gegen Fürst Eoghanán der Uí Fidgente und seine Verbündeten ins Feld zu ziehen, um ihre Unbotmäßigkeit im Keim zu ersticken. Solange Fidelma denken konnte, hatten immer, wenn es im Königreich Verschwörungen oder Unruhen gegeben hatte, die Stammesfürsten der Uí Fidgente ihre Finger im Spiel gehabt.
    »Ich hatte gedacht«, fuhr Fidelma fort, »dass seit dem Tage, da Donennach ihr Herrscher wurde und einen Vertrag mit Cashel abschloss, einigermaßen Ruhe herrscht.«
    »Dieses Mal lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, ob die Uí Fidgente hinter den Unruhen stecken«, stellte der Abt mit einem Seufzer fest.
    »Um was für Unruhen handelt es sich denn?«, fragte Fidelma.
    Der Abt vergewisserte sich mit einem Blick zum König, ob er sprechen durfte, und erklärte dann: »Wie wir erfahren haben, sind im Gebiet der Uí Fidgente etliche Dörferund Gehöfte in Brand gesteckt und viele Menschen getötet worden. Die Nachrichten drangen erst gestern morgen bis nach Imleach. Und so habe ich mich auf den Weg gemacht, um deinen Bruder davon in Kenntnis zu setzen.«
    »Hast du Genaueres erfahren?«, drängte Fidelma. »Brennende Dörfer und Gehöfte? Wer hat die Nachricht überbracht?«
    »Zuerst haben wir von einem Händler davon gehört. Der hatte einige niedergebrannte Gehöfte gesehen und war dann in ein Dorf geraten, das in Schutt und Asche lag.«
    »Wo war das?«
    »Eine Siedlung am Ufer des An Mháigh.«
    »Soviel ich mich erinnere, ist das ein ziemlich langer Fluss. Hat der Kaufmann die Stelle näher benannt?«
    »Die verwüstete Ortschaft liegt an einer Furt, an der Eichenfurt, Áth Dara.«
    »Die Gegend gehört zum Gebiet der Uí Fidgente«, bemerkte Colgú, »und wenn ich mich nicht täusche, ist just dort die Grenze ihrer Ländereien. Das Ostufer des Flusses ist Herrschaftsbereich unseres Vetters Finguine von den Eóghanacht Áine.«
    »Hat der Handelsmann Erkundungen einziehen können, was genau sich dort abgespielt hat?«
    »Leider hat er nur noch Leichen vorgefunden. Männer, Frauen und Kinder hat man niedergemetzelt, vielleicht haben ein paar fliehen können. Der Kaufmann hat es für klüger gehalten, nicht länger an dieser Stelle zu verweilen, und ist geradewegs zu unserer Abtei bei Imleach weitergezogen. Er war völlig erschüttert von dem, was er gesehen hatte.«
    »Ich habe dich so verstanden, dass er nicht der Einzigewar, der euch die schreckliche Nachricht überbrachte«, warf Fidelma ein. »Du hast gesagt, der Händler war nur der Erste, von dem ihr von dem Unheil erfahren habt.«
    Der Abt nickte bedächtig. »So war es. Kaum war er bei uns, traf eine Schar unserer Brüder aus der Abtei des heiligen Nessan bei Muine Gairid ein. Sie berichteten Ähnliches.

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