Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)
möglichst unbemerkt durchs Leben zu kommen.
Aber ich wollte nicht an die Vergangenheit denken, nicht jetzt und vielleicht sogar nie wieder. Ich war stark, unbesiegbar – wie ging dieses Lied noch?
„I’m a Woman“, summte ich.
„Nicht ganz“, sagte Jimmy.
Ich leckte ein letztes Mal über seinen Oberschenkel – die Wunde war schon fast verheilt, dann kniete ich mich mit gespreizten Beinen über ihn, sodass seine Erektion genau dort landete, wo ich sie haben wollte. „Erzähl mir mehr darüber, was du machen willst, wenn ich deine Fesseln löse.“
Er verzog die Lippen zu einem Lächeln, das aber nicht bis zu seinen Augen reichte. „Ich werde dein Becken packen, dich zu mir herunterziehen und ihn so tief in dich hineinstoßen, dass du dich noch tagelang daran erinnern wirst.“
„Hmmm. Und dann?“
„Dann werde ich meine Zähne in deine Brust schlagen und von dir trinken, wenn du kommst. Das Übliche eben.“
„Jaaaa.“ Ich ließ ihn ein und ritt ihn unter dem Mond. Es dauerte lange, sehr lange.
Die Ketten klirrten. „Mach mich los.“
Ich war so kurz vor dem Höhepunkt, dass ich gehorchte, mit den Handflächen an seinen Beinen und Armen entlangfuhr und seine Fesseln in Stücke brach. Atemlos wartete ich darauf, dass er mich berührte. Und das tat er.
Die Hände auf meinen Hüften, zog er mich zu sich heran, dann lehnte er sich zurück und füllte mich aus. Er hob sich aus dem Sand, umfasste meine Brust wie versprochen mit den Lippen und saugte daran. Seine Zähne raubten mir fast – aber nur fast – den Verstand.
Er legte seine rauen Hände um meinen Hals und drückte ganz leicht zu. Ich mochte dieses Gefühl, atemlos zwischen Leben und Tod, Blut in der Luft, Blut auf dem Boden. Viel besser konnte es nicht werden.
„Mmmm!“ Ich legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. „Fester.“
Er würde mich nicht töten. Ich glaubte nicht einmal, dass irgendjemand das vermocht hätte.
„Kein Problem“, murmelte Jimmy. Doch in seiner Stimme lag etwas, das mich irritierte.
Ich schlug die Augen genau in dem Moment auf, als der Verschluss meines edelsteinbesetzten Halsbands zuschnappte. Ich schrie dem Mond meine Wut entgegen, dann war ich wieder ich selbst.
Wie immer, wenn der Vampir gerade erst unter Verschluss war, wand ich mich bei dem Gedanken daran, was ich gesagt und getan hatte – und was ich gewesen war. Mein Atem stockte mit einem Geräusch, das nach einem Schluchzen klang. Dabei weinte ich nie. Ich hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass Weinen nichts half.
Jimmy und ich lagen noch immer eng umschlungen da. Er war tief in mir – er war hart, ich feucht. Trotz der Veränderung in meinem Bewusstsein und meinem Herzen bebte mein Köper immer noch kurz vor dem Orgasmus. Und seiner ebenfalls.
Er ließ seine Hände von meinem Halsband zu meinen Schultern gleiten und packte für einen Augenblick fest zu. Ich dachte schon, er wollte mich wegstoßen, und hätte ihm das nicht einmal verdenken können. Ich hatte ihm schließlich Dinge angetan und hatte ihn gezwungen, mir Dinge anzutun …
Ich spannte alle Muskeln an, um ihm mit der Bewegung zuvorkommen zu können. Doch er zog mich zu sich heran und vergrub sein Gesicht zwischen meinen Brüsten.
„Jimmy …“
„Sag nichts.“ Von meinen Schultern aus ließ er seine Hände an meinem Körper herabgleiten und umfasste meine Hüfte. „Sag … einfach … gar nichts.“
Ich schluckte, den Geschmack von Sachen im Mund, über die ich nicht nachdenken wollte. Doch im nächsten Moment spürte ich, wie er sich unter mir bewegte, und vergaß alles andere.
Das war immer so bei uns. Ganz egal, wie viel Zeit vergangen war, wenn wir erst mal zusammen waren, konnten wir nicht anders, als uns zu berühren. Und wenn wir uns berührten – kam es zu Sex.
Langsam schob ich mein Becken vor und zurück, seine Hände zeigten mir den Rhythmus, ich spürte seinen Atem auf meiner Haut, sein Haar an meiner Wange. Nur ein paar geschickte Bewegungen, und ich kam. Ich schlang die Arme um ihn, er erwiderte die Umarmung und zitterte in meinen Armen. Die Stille umfing uns wie Nebel.
Als es dann vorüber war, löste ich mich von ihm und er sich von mir. Wir entknoteten unsere Glieder, ohne uns dabei anzusehen. Würde das jetzt für immer so zwischen uns sein?
Unsere Kleidung lag ganz in der Nähe – ein bisschen zerrissen und ziemlich blutig. Wir hatten den Wagen etwa einen halben Kilometer weiter östlich an der Straße stehen gelassen. Im Kofferraum
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