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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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nicht danach. Meine letzte Tour in diesem Wagen hatte ich mit Sawyer unternommen. Und nun musste ich immerzu daran denken.
    Luther wartete vor dem Hogan. Als wir ausstiegen, begrüßte uns Ruthies Stimme. „Ich hab schon auf euch gewartet.“
    „Sawyer …“, begann ich.
    „Ich weiß.“
    „Ist er bei dir?“
    Jimmy schnaubte. „Du glaubst wohl, Sawyer ist im Himmel?“
    Ich sah in Ruthies Augen, doch sie schüttelte nur den Kopf.
    Ich ging ins Haus und kam mit Sawyers Zahnbürste wieder heraus. Ich warf sie auf den Boden und zog einen Kreis darum.
    „Bleibt zurück“, sagte ich. Dann rief ich den Sturm herbei.
    Ich holte den Regen, die Wolken, den Donner und den Blitz. Ich tat alles ganz genau so, wie Sawyer es getan hatte – jedenfalls fast so. Aber nachdem die Erde gebebt hatte und das blauweiße Licht aufgeblitzt war, lag im Kreis noch kein bisschen mehr als diese verdammte Zahnbürste.
    „Sanducci“, befahl ich, „komm her!“
    Er runzelte die Stirn, setzte sich aber in Bewegung. Summer hielt ihn am Arm zurück. „Sex steigert ihre Kräfte.“
    Er versteifte sich und sah mir in die Augen. „Nein.“
    „Zwing mich nicht dazu, dich zu holen.“
    „Lizbeth“, sagte Ruthie sanft. „Das wird nichts helfen.“
    Ich schluckte, biss die Zähne zusammen, bis es wehtat. „Und was wird helfen?“
    „Du musst lernen, mit deinen Kräften umzugehen.“
    „Das könnte ein bisschen schwierig werden, weil ich den einzigen Mann, der weiß, wie man mit diesen Kräften umgeht, umbringen musste, um überhaupt an sie zu kommen.“
    „Hast du denn gedacht, es würde einfach werden, für das Licht zu kämpfen?“, fragte Ruthie. „Es ist leichter, für die Dunkelheit zu kämpfen, dem Bösen nachzugeben, das in jedem von uns sitzt. Aber der Kampf gegen das Böse, der Triumph darüber gibt uns unsere Stärke. Wenn wir gewinnen, dann werden wir gewinnen, weil wir uns für das Richtige und gegen das Falsche entschieden haben, weil wir daran geglaubt haben – und auch an uns selbst.“
    „Ich meine nur …“ Ich brach ab. Ich wusste selbst nicht, was ich meinte.
    „Alles geschieht aus einem Grund, mein Kind.“ Ruthies Stimme – und Luthers Gesicht – wurde weicher. „Sei nicht so hart zu dir selbst. Du hast deine Mission erfüllt, meinst du nicht?“
    Ich seufzte. „Ja.“
    Ich hatte die Welt gerettet. Zumindest vor dieser Bedrohung. Aber es würde noch weitere geben.
    „Wir müssen einen neuen Fellläufer finden.“
    „Es gibt noch andere?“
    „Was denkst du denn, wie Sawyer an seine Tattoos gekommen ist?“
    Ich hatte überhaupt noch nicht darüber nachgedacht. Aber da er noch kein Zauberer gewesen war, bevor er meine Mutter umgebracht hatte, musste er sie offensichtlich von jemandem bekommen haben.
    „Es wird eine Weile dauern, bis ich einen gefunden habe“, fuhr Ruthie fort. „Ihr drei geht wieder an die Arbeit. Die Grigori haben die Zahl der Nephilim auf der Erde vervielfacht. Es gibt jetzt mehr von ihnen – und weniger von uns.“
    „Was ist mit ihr?“ Ich deutete auf die Fee.
    „Jimmy wird ein Auge auf sie haben.“
    Ich sah sie finster an. „Sie ist eine seelenlose Verräterin.“
    „Noch hat sie ihre Seele, und die wird sie auch behalten, bis Samyaza Gestalt annimmt. Bis dahin brauchen wir sie noch.“
    Ich warf Summer einen wütenden Blick zu – und sie warf ihn mir zurück.
    „Wenn Sanducci ein Auge auf sie hat, mit wem soll ich dann arbeiten?“, fragte ich.
    „Mit mir“, sagte Luther.
    Jimmy und Summer brachen zu ihrem irischen Landhaus auf der anderen Seite des Berges auf. Ich telefonierte mit Megan. Es ging ihr gut, und sie hatte immer noch keinen Schimmer, dass Quinn irgendetwas anderes war als ein etwas ungeschickter Kellner. Sie bekam auch nichts davon mit, dass er sie anhimmelte. Armer Kerl.
    Ich ging früh zu Bett. Seit wir Cairo verlassen hatten, hatte ich nicht mehr geschlafen. Immer wenn ich die Augen schloss, sah ich Sawyer. Heute Abend war das nicht anders. Sobald ich wegdöste, war er da.
    Ich beschließe, ein Kind zu hinterlassen .
    Ich saß senkrecht im Bett, und mein Herz schlug so laut, dass ich nichts anderes mehr hören konnte. Was hatte er damit gemeint?
    Ich legte die Hand auf meinen Bauch, der so stark rumorte, dass mir schlecht wurde. „Neee.“
    Ich nahm doch die Pille. Schon seit Jahren. Trotzdem glaubte ich nicht, dass so etwas Albernes wie 98 Prozent Sicherheit etwas gegen Sawyers magisches Sperma ausrichten konnte.
    Jetzt fing mein Herz erst richtig

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